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Sterling by Music Man JP157 FMIB Test

Praxis

Sound/Bespielbarkeit:

Die Gitarre lässt sich aber auch im Sitzen ausgesprochen komfortabel spielen. Sie pendelt sich in der Waagerechten ein und dank des großzügig ausgeschnittenen Cutaways sind auch die höchsten Lagen überhaupt kein Problem. Der Hals fällt zwar aufgrund der zusätzlichen Saite etwas breiter aus als sein sechssaitiges Pendant, aber der natürliche Griff mit genau der richtigen Menge Holz ist nach meinem Geschmack einfach wunderbar. Sowieso ist die wirklich sehr gut gelungene Werkseinstellung auffallend – hier gibt es rein garnichts auszusetzen!
Schon trocken angeschlagen schwingen die Saiten lang und gleichmäßig aus, ich bin sehr gespannt, wie sich die Gitarre am Amp zeigt. Für die folgenden Audiofiles verbinde ich die JP157 deshalb mit meinem Marshall JVM 410 und nehme die mit Vintage 30 Speakern bestückte 2 x 12″ Box mit einem SM 57 ab. Sämtliche Audiofiles habe ich natürlich nicht weiter im Klang bearbeitet.
Los geht es wie immer mit dem cleanen Kanal des Amps, dabei schalte ich durch alle drei Positionen des Pickup-Wahlschalters und beginne mit dem Hals-Humbucker .

Audio Samples
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Clean: alle drei PU-Positionen

Heraus kommt ein Sound, der typisch für Doppelspuler ist. Er tönt eher mittig und breit, dabei treten die Attacks im Vergleich zu Singlecoils deutlich zurück. Alle drei Positionen bieten die von ihnen bekannten unterschiedlichen Nuancen, wobei die Mittelstellung einen fast schon knackigen Sound liefert.
Ich behalte die Einstellungen am Amp bei und spiele eine etwas komplexere Akkordfigur. Dabei schalte ich wieder alle drei Positionen durch. Los geht es wie zuvor mit dem Hals-Pickup.

Audio Samples
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Clean: Akkordfigur, alle drei PU-Positionen

Positiv ist die Ausgewogenheit, mit der alle drei Pickup-Positionen ans Werk gehen. Sie besitzen durchaus Charakter und liefern einen überzeugenden Humbucker-Cleansound, der es mit genügend Kompression, Delay und auch Reverb möglich macht, recht nah an den Sound des Namensgebers und geistigen Vaters der Gitarre zu kommen.
Der ist jedoch eher für seinen High-Gain-Sound bekannt, dem ich mich jetzt langsam nähern möchte, indem ich erst einmal in den Crunch-Kanal des Amps schalte. Auch hier geht es wieder durch alle drei Positionen des Dreiweg-Wahlschalters.

Audio Samples
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Crunch: alle drei PU-Positionen

Alle Achtung! Alle drei Wahlmöglichkeiten klingen am leicht zerrenden Amp überzeugend und besitzen die Attacks, die benötigt werden, um auch höheren Gain-Settings genügend Kontur zu verschaffen, damit sie nicht im Matsch versinken. Dabei reagiert das Instrument recht feinfühlig auf die Spielweise. Natürlich liefert der Humbucker am Steg massige Mitten und einen rotzigen Rock-Crunch, aber auch die beiden anderen Wahlmöglichkeiten können durchaus gefallen.
Es folgt ein Beispiel mit dem Steg-Humbucker, im zweiten Durchgang aktiviere ich dazu den Boost.

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Steg-PU: erst ohne, dann mit Boost
Die Sterling JP157 liefert einen authentischen John Petrucci Signature-Sound und lässt sich butterweich bespielen.
Die Sterling JP157 liefert einen authentischen John Petrucci Signature-Sound und lässt sich butterweich bespielen.

In Kombination mit dem Riff und dem eher moderat zerrenden Amp generiert der Boost einen fetten und strammen Rocksound. Sehr schön, denn so lässt sich quasi per Knopfdruck mühelos quasi ein weiterer Kanal generieren.
Mich interessiert jetzt, wie sich der Boost mit einer Single-Note-Linie verhält. Dazu spiele ich erst den Hals-Pickup an, im zweiten Durchgang aktiviere ich dann den Boost. Dasselbe wiederhole noch einmal mit dem Steg-Humbucker.

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Single Note Line: Hals-PU, erst ohne, dann mit Boost Single Note Line: Steg-PU, erst ohne, dann mit Boost

Auch hier macht der Boost einen überzeugenden Job, denn der Sound wird zwar fetter und breiter, aber der Grundklang bleibt nahezu unangetastet.
Kommen wir nun zur eigentlichen Spielwiese der JP 157, dem High-Gain-Kanal des Amps.
Hier schalte ich zwischen Hals- und Steg-Humbucker.

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High-Gain: erst Hals-PU, dann Steg-PU

Beide Pickups lassen sich sehr gut einsetzen, die befürchtete Überbetonung des Bassbereichs beim Hals-Pickup konnte ich glücklicherweise nicht ausmachen, ganz im Gegenteil! Dieser zeigt sich ausgewogen mit genügend Mittenanteilen, um nicht im Bandgefüge unterzugehen. Auch was die Attacks betrifft, servieren die Humbucker einen schmatzenden Anschlag.
Ich drehe noch ein wenig am Gain-Regler des Amps und schalte auf den Steg-Humbucker.

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More Gain: Steg-PU

Oftmals mangelt es 7-saitigen Gitarren bei der H-Saite an Druck – nicht so bei unserer Testkandidatin. Die tiefe H-Saite erweitert das tonale Spektrum ganz natürlich und fällt gegenüber der tiefen E-Saite nicht ab. Sie besitzt genügend Definition und auch Lautstärke.
Es folgt ein kleines Lead-Beispiel, bei dem ich erst den Hals-, ab der zweiten Hälfte dann den Steg-Humbucker einsetze. Für das Beispiel habe ich eine kleine Prise Hall des Amp-eigenen Reverbs hinzugefügt.

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Leadsound: erst Hals-PU, dann Steg-PU

Es dürfte wohl niemanden verwundern, dass die JP157 gerade in dieser Disziplin glänzt. Die gespielten Töne kommen sehr definiert aus den Speakern und liefern einen modernen High-Gain-Sound.

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