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Sterling by Music Man Luke LK100D Test

Die Sterling Luke LK100D-BKM im bonedo-Test – Seit über 20 Jahren ist Steve Lukather nun Endorser für Music Man Gitarren. Sein erstes Signature Modell schneiderte ihm der amerikanische Hersteller 1993 mit Floyd Rose System und EMG-Pickups auf den Leib. Sein aktuelles Modell nennt sich kurz LIII und ist im einschlägigen Handel mit einem unverbindlichen Verkaufspreis von mehr als 2500 Euro ausgezeichnet – also nicht unbedingt für jeden schmalen Gitarristengeldbeutel erreichbar. Aber auch bei Music Man weiß man um diese Problematik und hat ihr deshalb die Sterling-Serie gewidmet. Dort gibt es die Instrumente der Helden in budgetfreundlicherer Ausführung, so auch Lukathers drittes Baby.

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Allerdings kann man auch das nicht unbedingt als Budget-Instrument bezeichnen, obwohl sich unsere Testkandidatin klar an der Luke 3 orientiert. Immerhin werden knapp 1300 Euro fällig, was andererseits nicht unbedingt auf einen billigen Abklatsch schließen lässt, sondern eher die Hoffnung auf ein qualitativ hochwertiges Instrument nährt.

Details

Korpus

Der Korpus ist bei der Sterling-Luke aus Linde gefertigt und in zwei unterschiedlichen Lackierungen erhältlich. Unser Testmodell kommt in Schwarz-Metallic, die andere Möglichkeit wäre ein helles Blau, bei Sterling als Luke Blue gelistet. Die Formgebung ist an die Strat angelehnt, sehr charakteristisch sind die etwas weiter versetzten Cutaways. Der untere reicht bis zum 22. Bund und erlaubt entspanntes Spiel bis in die hohen Lagen, wovon Lukather bekanntermaßen regen Gebrauch macht. Auch der Korpus ist am Übergang zum Hals etwas angeschrägt, um das Greifen dort oben entspannt zu gestalten. Ansonsten findet man auf dem Body zwei Humbucker-Pickups, zwei Regler und einen Blade-Switch. Die komplette Hardware sowie die Potiknöpfe und Pickup-Kappen sind verchromt, auch der Tremolohebel und der Knopf des Pickup-Schalters glänzen metallisch und setzen optische Kontrapunkte zur schwarzen Lackierung. Mittlerweile hat sich Steve Lukather vom Floyd Rose System abgewandt und hebelt lieber mit Standard-Tremolos, und genau so eines ist auch auf unserem Testmodell verbaut. Ein Vintage-Tremolo, das nach dem Messerkanten-Prinzip freischwebend in zwei Bolzen aufgehängt ist und mit dem man nach oben und unten arbeiten kann. Schon ab Werk steht es in einem recht großen Winkel, aber das ist auch ganz klar erwünscht, denn der Chef möchte ab und zu die Saiten mit dem Tremolo etwas weiter nach oben ziehen – auf der G-Saite sind bis zu drei Halbtöne möglich. Der Hebel ist gesteckt und sitzt absolut passgenau, er kann entspannt weggedreht werden, bleibt dabei in Position, und Aktionen mit ihm bieten ein gutes Spielgefühl.

Fotostrecke: 5 Bilder Die LK100D orientiert sich klar an der Luke 3

Pickups

Die Gitarre ist mit DiMarzio Transition Humbucker-Pickups ausgestattet, die speziell für Lukather entwickelt wurden und auf den Namen DP254 und 255 hören. Sie sind splitbar und werden mit einem 5-Wege-Schalter angewählt. Dieser zaubert folgende Kombinationen aus den Spulen:
1 – Hals-Pickup
2 – Beide Pickups Split (Spule 1+4, die äußeren Spulen)
3 – Hals- und Steg-Pickup
4 – Beide Pickups Split (Spule 2+3, die inneren Spulen)
5 – Steg-Pickup
Das war aber noch nicht alles: Die Gitarre verfügt über eine aktive Schaltung, das Volume-Poti ist als Push/Push ausgelegt und mit einem leichten Klaps auf den Hinterkopf springt der Regler nach oben und aktiviert einen Gain Boost, um den Amp noch etwas heißer anzufahren. Ein Volume-Regler und ein Master Tone-Poti vervollständigen die Eingriffsmöglichkeiten, mehr braucht unsere Testkandidatin nicht. Zur Stromversorgung für die aktive Schaltung ist eine 9V-Batterie zuständig, die sich in einem gut zugänglichen Fach auf der Rückseite befindet.

Fotostrecke: 7 Bilder Vintage-Tremolo, das nach dem Messerkanten-Prinzip freischwebend in zwei Bolzen aufgehängt ist

Hals

Die Gitarre ist mit einem verschraubten Ahornhals ausgestattet, auf dem ein Palisandergriffbrett thront. Hier sind 22 Medium Frets versammelt, die allerdings etwas besser poliert sein könnten, denn Bendings gestalten sich etwas kratzig. Nach einigen Einspielstunden erledigt sich das zwar, aber bei einem Instrument jenseits der 1000-Euro-Marke sollte das meines Erachtens kein Thema sein. Die Bünde sind relativ flach und auch bei festem Druck geht der Ton nicht stark nach oben, daher ist auch bei kräftigem Händedruck eine gute Intonation gewährleistet. Zur Orientierung dienen kleine Punkteinlagen auf dem Griffbrett und an der Halskante. Der Hals hat übrigens ein Classic V Profil, ist mit 42 mm Breite am Steg recht schmal, liegt aber sehr gut in der Hand und man fühlt sich sehr schnell zu Hause. Er ist wenig bearbeitet und daher sehr glatt und griffig. Über einen weißen Kunststoffsattel laufen die Saiten weiter zu den Locking Mechaniken, die beidseitig (vier links, zwei rechts) an der Kopfplatte befestigt sind. Diese Anordnung ermöglicht eine kleine Kopfplatten-Konstruktion, mit der man Kopflastigkeit und eine schlechte Balance des Instrumentes ausschließen kann. Für die Stimmstabilität mit dem Vintage Tremolo hat man Locking-Mechaniken aus eigenem Hause eingebaut, die zusätzlich noch einen schnellen Saitenwechsel ermöglichen.

Fotostrecke: 7 Bilder 1x Volume, 1x Tone und ein 5-Wege Schalter

Bevor wir nun zur Praxis schreiten, gibt es noch ein paar Fotos der Luke:

Fotostrecke: 6 Bilder Die Rückseite der Luke
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