ANZEIGE

Sterling by Music Man Ray34 Test

Praxis

Der laut Spezifikationen “leichte Eschekorpus” ist bei meinem Testkandidaten scheinbar doch etwas schwerer ausgefallen, denn der viersaitige Ray34 bringt stattliche 4,8 kg auf die Waage. Bei langen Gigs kann ein solches Gewicht schon mühsam werden. Die gute Nachricht ist aber, dass der Bass dadurch sehr stabil am Körper hängt und nicht an der gefürchteten Kopflastigkeit leidet. Er pendelt sich am Körper in einer guten Spielposition mit leicht nach oben ragendem Hals ein und man muss keinerlei zusätzliche Kraft aufwenden, um ihn in dieser Position zu halten. So ausbalanciert spielt sich der Ray34 durchaus komfortabel und das mitteldicke C-Profil des Halses liegt gut in der Hand – es ist durchaus kräftig, aber keinesfalls zu klobig. Durch das seidige Öl-Finish auf der Rückseite gehen die Lagenwechsel außerdem wirklich mühelos von der Hand. Aus ergonomischer Sicht gibt es also beim günstigen Stingray aus Indonesien wirklich nichts zu meckern – abgesehen vom Gewicht vielleicht. Was für den Rücken vielleicht nicht optimal ist, kann sich aber durchaus positiv auf den Sound auswirken. Sicherlich gibt es auch schwere Bässe, die leblos und stumpf klingen, mein Test-Ray produziert aber schon im Trockenmodus ohne Amp einen klaren und stabilen Ton mit sehr viel Sustain. Die gesamte Konstruktion schwingt hervorragend und produziert keine ernstzunehmenden Deadspots, lediglich das D auf der G-Saite klingt minimal dünner.

Durch die unterschiedlich hohen Seiten des Sattels wird eine bestmögliche Saitenlage ohne Schnarren in den tiefen Lagen realisiert.
Durch die unterschiedlich hohen Seiten des Sattels wird eine bestmögliche Saitenlage ohne Schnarren in den tiefen Lagen realisiert.

Das sind schon mal gute Voraussetzungen für einen überzeugenden Sound am Verstärker und erwartungsgemäß liefert der Budget-Stingray an meinem Test-Rig einen klaren und soliden Ton mit ordentlich Punch, der den gespielten Noten Gewicht verleiht. Für den typischen Stingray-Sound mit wuchtigen Bässen und crispen, leicht metallischen Höhen muss man die EQ-Regler nicht unbedingt bemühen. Wer diesen typischen Charakter allerdings noch verstärken will, kann die Bässe und die hohen Frequenzen einfach mit der Onboard-Elektronik boosten. Der Preamp des Ray34 bearbeitet genau die richtigen Frequenzen für den klassischen Stingray-Sound und liefert selbst dann noch praxistaugliche Ergebnisse, wenn man die Regler voll aufdreht. Diesen Hifi-mäßigen Scoop-Sound hat der Ur-Stingray aus den Seventies mit seinem Zweiband-EQ ebenfalls auf Lager, der Ray34 von Sterling kann mit seinem zusätzlichen Mittelregler aber auch in eine aggressivere Richtung getrimmt werden. Die Mittenfrequenzen der Sterling-Elektronik bringen den Ray34 im Bandsound ein gutes Stück nach vorne und sorgen für Growl und mehr Durchsetzungskraft, wenn es mal heftiger zur Sache gehen soll. Lobenswert ist außerdem, dass der Preamp aus Fernost nur wenig Nebengeräusche produziert – selbst mit voll aufgedrehtem Höhenregler hält sich das Rauschen in absolut erträglichen Grenzen. Damit ihr einen Eindruck von den Klangmöglichkeiten des Sterling Ray34 bekommt, habe ich die folgenden Audiobeispiele mit verschiedenen Spieltechniken und unterschiedlichen EQ-Einstellungen aufgenommen, zusätzliche Amps oder Effekte kamen dabei nicht zum Einsatz.

Audio Samples
0:00
Flat Bass u. Treble Boost – Slap Mid u. Treble Boost – Pick Bass u. Mid Boost, Treble Cut
Kommentieren
Profilbild von krummel68

krummel68 sagt:

#1 - 10.03.2017 um 22:33 Uhr

0

sterling by musicman subray 4. Spiele das wirklich optisch schöne Instrument seit einem halben Jahr (mit einem hybrid ampeg ba 300/115 combo - manchmal auch trace elliot 180, auch halbe Röhre) und bin begeistert: leicht bespielbar, druckvoll, dynamisch und sehr vielfältig im Sound. Für das Geld (349.-) nicht zu toppen - und ich habe aus dieser Preiskategorie von Ibanez bis Squier (fast) alles ausprobiert.

Profilbild von Gioi Geniale

Gioi Geniale sagt:

#2 - 12.07.2020 um 16:01 Uhr

0

Habe eine gebrauchte Kopie von SX erstanden. Eine Wucht.
Äusserst gut eingestellt, gutes Klangverhalten, eine 1A funktionierende Aktiv Elektronik, schöne Naturholz Optik.Die Mechaniken der Steg sind einfach und funktionell gehalten.
Über den "Jeff Berlin School Player MarkBass 250" gespielt will ich gar nie zu spielen aufhören.Von agressivem Slap Sound bis zu bedeckten Vintage Sounds macht der Bass eine sehr gute Figur. Immer angenehm knurrig und transparent.Ich spiele seit einigen Jahren einen SX Precision Bass.In den 80ern spielte ich einen damals 20 jährigen Fender Precision Bass. Der aktuelle SX Precision ist einfach besser. Sorry, F...
Und als ich den SX Precision mit Seymour Duncan PUs upgradete und zusätzlich geschliffene Saiten aufgezogen habe, habe ich gleich noch eine weitere Dimension Bass Qualität gewonnen.Ich gäbe beide Instrumente nicht mehr her.

Profilbild von Inge

Inge sagt:

#3 - 15.04.2024 um 11:35 Uhr

0

Eine Asia Kopie zu dem Preis. Ne Danke. Dann doch lieber made in Germany und dann zum Human Base Roby B5 oder 4 greifen. Kostet weniger und ist auch sein Geld werk.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.