Praxis
Für die Soundbeispiele setze ich das Tremolo in den Einschleifweg eines Röhrenverstärkers und steppe zunächst die Werkspresets durch:
Bereits hier erkennt man die enorme Klangvielfalt, die in diesem Tremolopedal steckt. Von ganz milden Opto-Tremolosounds bis hin zu krassen Slicer-Effekten ist alles zu realisieren und zwar mit einem sehr warmen und musikalischen Ton. Der Ringmodulator ist eine tolle Dreingabe, auch wenn sich dieser Effekt eher zurückhaltender zeigt, als man das von den spezialisierten Artgenossen kennt. Die Werkspresets arbeiten meist mit einem etwas zurückgenommenen Tone-Regler, was alle Sounds etwas dunkel erscheinen lässt. Aber wie erwähnt entspricht das Maximalsetting des Tone-Reglers dem ursprünglichen Sound, wenn es gewünscht ist. Da beim Tremoloeffekt manchmal zu starke Höhenanteile hervorstechen, ist der Wirkungsgrad des Tone-Reglers wirklich sehr sinnvoll gewählt und verleiht dem Sound bei Bedarf mehr Wärme.
Nun steppe ich pro Akkord einen anderen LFO am Shape-Regler durch und ich muss sagen, dass ich äußerst erstaunt bin, zu welch breitem Klangangebot ich damit Zugang erhalte. Die Sinuswelle im 7-Uhr-Setting zeigt sich angenehm, warm und subtil und durch das Drehen im Uhrzeigersinn erhalte ich extremere und eckigere Wellenformen, die sich jedoch im Verbund mit dem Depth-Regler entweder abschwächen oder in die Extreme fahren lassen:
Tone | Rate | Level | Depth | Shape |
---|---|---|---|---|
15:00 | 12:00 | 12:00 | 12:00 | All clockwise |
Nun mache ich mich an einen dualen Tremoloeffekt. Hierzu wähle ich ein dezentes Opto-Tremolosetting in der Ebene 1 und ein extremeres Square-Setting mit viel Depth in Ebene 2:
Für dich ausgesucht
Tone | Level | Rate 1 | Depth 1 | Shape 1 | Rate 2 | Depth 2 | Shape 2 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
17:00 | 12:00 | 8:00 | 12:00 | 7:00 | 10:00 | 14:00 | 15:00 |
Zum Abschluss hört ihr die “Mutter” aller Tremolosounds, nämlich ein kleines Lick im Dale’schen Surfstil. Dazu wähle ich einen leicht angezerrten Sound und ausnahmsweise viel Reverb, um etwas mehr Authentizität zu gewinnen. Klassische Surf- und 50s bzw. 60s Sounds sind für das Tremotron kein Problem und mit wenigen Handgriffen zu realisieren:
Tone | Rate | Level | Depth | Shape |
---|---|---|---|---|
15:00 | 13:00 | 12:00 | 13:00 | 10:00 |
Dennis sagt:
#1 - 07.03.2018 um 17:24 Uhr
Das Problem des fehlenden Volumenreglers lässt sich durch einen im Gehäuse platzierten Trim-Pot lösen. Kleine Justierungen verändern die Lautstärke sehr stark, bei grossen Anpassungen lässt sich eine zusätzliche Distortion erzeugen. Kleine Anpassungen sind jedoch genau dazu da, den Lautstärkeverlust auszgleichen. Eine Korrektur nach oben ist also durchaus möglich, wenn auch etwas "knifflig":)