Praxis:
Damit man den Raumklang auch in seiner vollen Breite genießen kann, habe ich das Pedal stereo an zwei Amps (Sovtek, Hiwatt) angeschlossen, die auch im Panorama hart links und rechts zu hören sind.
Zu Beginn werden die unterschiedlichen Hall-Typen vorgestellt. Dafür habe ich eine mittlere Einstellung am Pedal gewählt, alles auf 12 Uhr, bis auf den Wert für Pre-Delay. Der Effekt soll ohne Verzögerung einsetzen und die Nachhallzeit und das Mischverhältnis sind in dieser Einstellung schon ganz ausgeprägt, sodass man den Effekt auch gut hören und vergleichen kann. Das Beispiel Bypass ist ohne Effekt.
Gitarre | Mode | Type | Decay | Mix | Low Damp | Pre Delay | High Damp |
Strat | norm | plate, room, spring | 12 | 12 | 12 | 7 | 12 |
Jeder der drei Halltypen klingt sehr transparent und angenehm hinter dem Gitarrensound, ja er wirkt sogar sehr unauffällig und dezent, obwohl hier bereits einiges an Effektsound am Start ist. Der Plate klingt am längsten nach und mit Room wird ein kleiner Raum nachgebildet. Beim Spring-Reverb hat man das blecherne Scheppern der Hallfeder sehr gut simuliert, es klingt nicht synthetisch, obwohl wir es ja hier mit einem digitalen Klangerzeuger zu tun haben. Das ist gar nicht so einfach, denn es gibt einige digitale Federhall-Simulationen, die einfach nur komisch scheppern, vor allem, wenn man den Effektanteil weit aufdreht. Dieses Problem gibt es hier nicht.
Als Nächstes kümmern wir uns um die drei Modes. Hierfür habe ich als Halltyp den Plate-Reverb gewählt. Beim Mode mod legt sich eine ordentliche Packung Chorus auf das Hall-Signal. Die Modulation ist schon sehr intensiv, aber nicht zu vordergründig. Der Shimmer-Modus kommt extrem gut bei Akkordbegleitungen, wenn man praktisch noch eine kleine Fläche unter die Begleitung legen möchte. Dem Gitarrensignal wird hier (mit Plate Reverb) einen um eine Oktave höheren Zusatzton hinzugefügt. Auch bei komplett angeschlagenen Akkorden ist der Sound konstant und klingt sehr gut, die Töne werden nicht abgehackt und es entstehen auch keine digital bedingten Artefakte.
Gitarre | Mode | Type | Decay | Mix | Low Damp | Pre Delay | High Damp |
Strat | norm, mod, shimmer | plate | 12 | 12 | 12 | 7 | 12 |
Steht der Mix-Regler auf 15 Uhr sind Original und Effektsignal gleich laut. Auch das ist sinnvoll gewählt, denn so hat man mehr Regelweg zur Verfügung, um das Mischungsverhältnis einzustellen. Wer einen Boost für das Hallsignal benötigt, damit der Gleichstand beider Signale schon um 12 Uhr erreicht ist, der muss nur beide Fußschalter gedrückt halten und dann am Mixregler drehen, und der Boost (+3 dB) ist aktiviert. Die längste Nachhallzeit beträgt etwa fünf Sekunden und der Reverb klingt ohne digitales Flattern oder andere Störgeräusche aus. Das Rauschen, besonders bei ausklingendem Hall, ist ebenfalls hervorragend gering.
Mit dem Modulationseffekt kann man wunderbare Cleansounds für eher ruhigere Akkordbegleitungen erzeugen. Low und High Damp habe ich hier angehoben, um die Höhen und Bässe etwas zu boosten, damit es noch fetter wirkt. Klingt sehr edel! Alle Parameter sind sehr gut voreingestellt. Dadurch ist die Bedienung des Pedals natürlich sehr einfach. Ich habe viel an dem Teil herumgeschraubt, aber irgendwie kommt nie ein schlechter Sound heraus.
Gitarre | Mode | Type | Decay | Mix | Low Damp | Pre Delay | High Damp |
Strat | norm | plate | 14 | 12 | 14 | 7 | 15 |
Jetzt geht es etwas dreckiger zur Sache. Der Spring-Reverb ist angewählt und ich habe einen typischen angezerrten Blues-Sound mit vorgeschaltetem Verzerrer erzeugt, bei dem ein leichter Federhall für dezente Räumlichkeit sorgt.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Mode | Type | Decay | Mix | Low Damp | Pre Delay | High Damp |
Strat | norm | spring | 9 | 11 | 14 | 7 | 7 |
Es geht aber noch schmutziger. Hier die typische Surf-Sound-Einstellung. Der Klangregelung für den Hall-Sound arbeitet ausgezeichnet. Vorher hatten wir durch die etwas angehobenen Bässe und die komplett zurückgedrehten Höhen einen eher warmen Vintage-Ton. Jetzt wird es andersherum gemacht. Mix auf 15 Uhr, also genau so viel Effekt- wie Originalsignal und wir bekommen den scheppernden Federhall-Sound. Allerdings immer noch sehr klar und gut bespielbar.
Gitarre | Mode | Type | Decay | Mix | Low Damp | Pre Delay | High Damp |
Strat | norm | spring | 16 | 15 | 9 | 7 | 15 |
Zum Abschluss kommt noch einmal der Shimmer-Sound, diesmal mit weiter aufgedrehtem Pre-Delay, damit das Picking hörbar ist und der etwas später einsetzende Effekt im Hintergrund eine große Fläche erzeugt. Ein Hammer-Sound, der auch noch extrem gut auf die Anschlagsdynamik reagiert. Damit lassen sich richtig „schimmernde“ Klangteppiche erzeugen. Wer braucht eigentlich noch Keyboard-Flächen? Mir gefällt in diesem Mode die Kombination mit dem Plate-Reverb am besten, bei dem nur ein Ton (Oktave höher) hinzugefügt wird. Bei den anderen beiden Modes klingt es doch etwas zu synthetisch.
Gitarre | Mode | Type | Decay | Mix | Low Damp | Pre Delay | High Damp |
Strat | shimmer | plate | 16 | 14 | 14 | 10 | 10 |