Praxis:
Da unser Brigadier keine „richtigen“ Stereo-Delays von sich gibt, habe ich das Pedal so angeschlossen, wie es die meisten Gitarristen auch auf der Bühne verwenden: im Einschleifweg des Verstärkers, mono.
Zuerst widmen wir uns den nüchternen Funktionen diverser Regelmöglichkeiten und beginnen mit der Verzögerungszeit. Die kürzeste ist 40 ms und wird als leichter Raumeffekt wahrgenommen.
Gitarre | Mode | Tap | Time | Mix | Bucket Loss | Repeats | Mod |
Strat | short | quarter | 7 | 12 | 7 | 9 | 7 |
Jetzt hören wir mit fünf Sekunden die längste Verzögerungszeit im Mode „long“. Das reicht dicke aus, ist weit über den Verzögerungszeiten der analogen Vorbilder und kann komplett aus dem Vollen schöpfen.
Gitarre | Mode | Tap | Time | Mix | Bucket Loss | Repeats | Mod |
Strat | long | quarter | 17 | 12 | 7 | 9 | 7 |
Die Wiederholung ist in diesem Fall recht leise, denn bei der werkseitigen Voreinstellung haben wir erst bei ´Mix´ auf 15 Uhr das gleiche Mischungsverhältnis zwischen Original- und Effektsignal. Dadurch kann man die Lautstärke des Echos etwas feiner einstellen, denn in den meisten Fällen soll das Delay schließlich leiser als das Originalsignal sein. Man bekommt somit mehr Regelweg, bis das Echo genau so laut ist wie das Originalsignal. Wer gerne bei 12 Uhr ´Mix´ schon das gleiche Verhältnis haben möchte, der muss den ´Bypass´- und ´Tap´- Schalter gleichzeitig gedrückt halten und dann den Mix-Regler kurz drehen. Jetzt ist der Boost des Effektsignals (+3 dB) aktiviert und man erhält bei mittlerer Einstellung auch ein gleichmäßiges Mischverhältnis von Direkt- und Effektsignal.
Der ´Bucket Loss´-Regler dient zum Einstellen von Klang und Gain des Effektsignals. Ihr hört beim nächsten Beispiel drei Einstellungen: Ganz links auf 7 Uhr ist das Signal am brillantesten, in der Mitte wird es etwas muffiger und leicht angezerrt, auf 17 Uhr werden die weiteren Wiederholungen immer dumpfer, der Attack ist fast weg und die Zerrung nimmt zu. Auch diese Funktion kann noch etwas getunt werden. Wenn man beide Fußschalter gedrückt hält, kann man mit dem Bucket Loss Regler die Voreinstellung des Klangs der Echowiederholungen verändern. Dreht man nach links, wird es dumpfer, dreht man nach rechts, werden mehr Höhen zur Grundeinstellung hinzugefügt.
Gitarre | Mode | Tap | Time | Mix | Bucket Loss | Repeats | Mod |
Strat | long | quarter | 12 | 12 | 7-12-17 | 10 | 7 |
Jetzt ist der Repeat-Regler an der Reihe. Der hat eine Besonderheit aufzuweisen, denn dreht man ihn voll auf, entsteht eine Art Echo-Feedback, das Delay schaukelt sich sozusagen ins Unendliche hoch. Hier sind drei Einstellungen des Reglers: Auf Linksanschlag haben wir genau eine Wiederholung, dann 12 Uhr (ca. 8 Wiederholungen) und bei 17 Uhr gibt es das eben beschriebene Feedback.
Gitarre | Mode | Tap | Time | Mix | Bucket Loss | Repeats | Mod |
Strat | long | quarter | 7 | 12 | 12 | 10 | 7-12-17 |
Als Nächstes widmen wir uns dem Mod-Regler. Hier wird dem Effektsignal noch etwas Chorus-Effekt hinzugefügt. Ihr hört hintereinander die Einstellungen mit 9, 12 und 15 Uhr. In der linken Hälfte ist der Effekt noch langsam und nimmt nur an Intensität zu. Ab 12 Uhr wird die Modulation schneller.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Mode | Tap | Time | Mix | Bucket Loss | Repeats | Mod |
Strat | short | quarter | 9 | 12 | 7 | 10 | 9-12-15 |
Bei der Mix-Einstellung auf 15 Uhr ist das Echosignal genau so laut wie das Originalsignal. Damit das Delay auch noch brillant rüberkommt, habe ich ´Bucket Loss´ auf den Minimalwert eingestellt und mit ´Mod´ etwas Chorus hinzugefügt. Ergebnis ist der typische U2 Delay-Sound, den The Edge in frühen Jahren mit seinem Memory Man erzeugt hat. Das Ergebnis kann sich hören lassen, vor allem ist es mit dem Brigadier wesentlich einfacher einzustellen, denn man kann das Tempo schließlich bequem eintappen. Punktierte Achtel (dot) werden erzeugt und so klingt das Ergebnis.
Gitarre | Mode | Tap | Time | Mix | Bucket Loss | Repeats | Mod |
Strat | med | dot | 9 | 15 | 7 | 12 | 10 |
Wenn man die Tap-Funktion benutzt, also den Tap-Schalter zweimal betätigt, dann wird dieses eingegebene Tempo übernommen und die Einstellung des Time-Reglers ist außer Kraft gesetzt. Der Tap-Schalter hat aber noch eine weitere Funktion: Hält man ihn gedrückt, ist das Echo endlos, oder so lange, bis man ihn wieder loslässt.
Gitarre | Mode | Tap | Time | Mix | Bucket Loss | Repeats | Mod |
Strat | short | dot | 7 | 10 | 7 | 12 | 7-12-17 |
Die Klangqualität ist ausgezeichnet, auch wenn dem Brigadier verzerrte Sounds angeboten werden, weiß er damit umzugehen. Der Klang kommt nie matschig oder indifferent aus dem Amp. Hier ein Beispiel mit einem Crunchsound in Verbindung mit einem Delay mit Modulation.
Gitarre | Mode | Tap | Time | Mix | Bucket Loss | Repeats | Mod |
Strat | med | dot | 7 | 12 | 9 | 11 | 10 |
Als nächstes kommt ein Slapback Echo mit kurzer Verzögerungszeit. Trotz vordergründigem Effektsound mischt sich das Delay sehr gut mit dem Originalsignal.
Gitarre | Mode | Tap | Time | Mix | Bucket Loss | Repeats | Mod |
SG | short | quarter | 11,5 | 11 | 7 | 7 | 7 |
Zum Abschluss hören wir noch ein Lead-Delay mit einem stark verzerrtem Sound. Die Echowiederholungen laufen sehr dezent im Hintergrund und verlängern fast unmerklich das Sustain bei lang gehaltenen Tönen. So soll´s sein!
Gitarre | Mode | Tap | Time | Mix | Bucket Loss | Repeats | Mod |
Les Paul | medium | dot | 14 | 11 | 9 | 13 | 7 |