Das Strymon Cloudburst im Praxistest
Für den Praxistest wandert das Cloudburst in den FX-Loop eines REVV D20 mit der Speakersimulation einer 4×12 Box mit Greenback Speakern. Für alle Stereo-Beispiele sitzt unser Proband hinter einem Line 6 HX Stomp und ist direkt an das Audio-Interface angeschlossen.
Das Strymon Cloudburst überzeugt durch erstklassige Hall-Sounds in Mono und Stereo
Schon beim ersten Antesten wird deutlich, dass Strymon mit seinem vergleichsweise kleinen Ambient-Reverb keinerlei Kompromisse in Sachen Sound eingeht. Bereits ohne Ensemble-Modus und in der 12-Uhr-Stellung aller Potis erzeugt das Cloudburst ausladende Hallfahnen höchster Klanggüte und lädt unmittelbar zum Solospiel und langsamen Arpeggios ein. Die Verwandtschaft zu den sogenannten Shimmer-Reverbs ist im Ensemble-Mode zwar erkennbar, doch wirkt dieser Modus viel komplexer und musikalischer als ein einfaches Octave-Up-Reverb. Je nach Anschlagsstärke und Pickup-Wahl entstehen mal hohe Oktaven, mal Quinten, und auch das Frequenzspektrum der Hallfahne verhält sich jederzeit dynamisch zum Spiel.
Auch kleine Räume meistert das Cloudburst mit Bravour
Besonders hervorzuheben ist dabei, dass das Cloudburst kein One-Trick-Pony ist, sondern auch in den kürzeren Hall-Settings erstklassige Ergebnisse liefert. Die reichen bis hin zum Slapback-Echo mit kurzer und stark verzögerter Hallfahne (Pre-Delay).
Als erstes hören wir vier Klangbeispiele in Stereo, die einen Überblick über die Möglichkeiten des Strymon Cloudburst vermitteln sollen. Für alle genauen Potistellungen empfiehlt sich ein Blick in das dazugehörige Video.
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Für eine genauere Beleuchtung der Bedienelemente wandert das Cloudburst nun in den FX-Loop des Revv-Amps und leistet seinen Dienst damit in Mono. Das Decay-Poti bildet das klangliche Herzstück des Cloudburst und deckt einen riesigen Bereich an Raumgrößen ab, deren Facettenreichtum über den gesamten Regelweg zu überzeugen weiß.
Das Decay-Poti des Cloudburst ist das Herzstück der klanglichen Vielfalt
Auch das Pre-Delay steckt einen weiten Bereich an Verzögerungen ab und kann ab der 12-Uhr-Stellung durchaus als Echo-Ersatz benutzt werden.
Das Strymon Cloudburst sorgt im Ensemble-Mode für cineastische Momente
Der Wirkungsgrad des Tone-Potis ist beim Cloudburst sehr musikalisch gewählt und wirkt auch in den Extremstellungen niemals schrill oder dumpf. Eine besondere Aufgabe fällt der Klangregelung dabei im Ensemble-Modus zu, da mit einer Zunahme der Höhen auch der Synth-String-Charakter in der Hallfahne zunimmt.
Clever gewählt ist auch die Wirkungsweise des Mod-Potis, mit dem sich eigentlich gleich zwei Effektparameter steuern lassen. Während es auf der ersten Hälfte des Regelweges vor allem die Effekttiefe der Tonhöhenmodulation (Vibrato/Chorus) verstärkt, wirkt es sich ab der 12-Uhr-Stellung fast nur noch auf deren Geschwindigkeit aus.
Auch im Expression-Modus bleiben beim Cloudburst kaum Wünsche offen
Exemplarisch für die Expression-Modes des Cloudburst hören wir abschließend zwei Beispiele für den Freeze-Modus und den Einsatz eines Expression-Pedals wieder in Stereo. Im Freeze-Modus wird die Hallfahne einer angeschlagenen Note eingefroren und klingt so lange weiter, bis der externe Fußschalter erneut betätigt bzw. losgelassen wird (je nach Funktionsweise des Fußschalters). Beim Einsatz eines Expression-Pedals können wiederum zwei beliebige Settings aller Bedienelemente auf die Fersen- und Zehenposition gespeichert und danach nahtlos ineinander übergeblendet werden. Im Praxisbeispiel betrifft dies den Anteil der Modulation und den Ensemble-Effekt.