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Strymon Deco Test

Praxis

Sound und Praxis

Bis auf die beiden letzten Audiobeispiele habe ich das Pedal wie ein normales Bodenpedal benutzt und vor einen cleanen Fender Deluxe gehängt. Die erzielten Sounds haben trotz der digitalen Seele des Pedals nichts von dem kalten Klangverhalten vieler seiner Mitbewerber. Sie klingen durch die Bank organisch, rund und irgendwie nicht perfekt, sondern rotzig und analog. Das Pedal ist in der Lage, eine Bandsättigung zu emulieren, die von einer dezenten Sättigung bis hin zu einem geschmackvollen Overdrivesound erstklassige Verzerrungen liefert. Im ersten Soundbeispiel habe ich die Saturation allerdings nur dezent eingesetzt. Später kommt dann noch eine leichte Modulation hinzu.

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Dezente Saturation mit leichter Modulation

Bringt man mehr Saturation ins Spiel, erhält man eine luftige und harmonische Verzerrung, die je nach verwendeter Gitarre fast schon nach einer AC 30 Sättigung klingt. Eine längere Delaytime liefert gleichzeitig auch einen Hauch mehr 1968er Hippie-Feeling.

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Mehr Saturation und längere Delaytime

Selbst bei maximaler Saturation klingt die Verzerrung immer noch organisch, obwohl die Dynamik jetzt naturgemäß eingeschränkt ist. Ich habe sehr viele Verzerrer getestet, und obwohl es sich hier um eine Bandsättigung handelt, kann die Saturation-Einheit vielen Lowgain-Verzerrern locker das Wasser reichen.

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Maximale Saturation

Wird der Lag Time Regler auf Maximum gedreht, erhält man ein Delay mit einer Verzögerung von 500 Millisekunden. Der Bouncemodus, der im Stereobtrieb einen fetten Ping-Pong Chorus/Delaysound erzeugt, bringt im Monobetrieb zwei Echowiederholungen. Das ist wegen der nicht vorhandenen Feedbackfunktion zwar kein richtiger Delayersatz, aber zu diesem Zweck wurde das Pedal ja auch nicht entwickelt. Trotzdem klingt der Sound in Verbindung mit maximaler Saturation und dem Stegpickup meiner Stratocaster eindrucksvoll fett.

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Maximale Saturation mit Lag Time Regler auf Maximum
Tape-Flanging- und Tape-Chorus-Sounds im Stil der 60er und 70er Jahre sind die Kernkompetenz des Deco
Tape-Flanging- und Tape-Chorus-Sounds im Stil der 60er und 70er Jahre sind die Kernkompetenz des Deco

Ein warmes und authentisches Slapback-Delay zu erzeugen, ist nicht einfach. Bei vielen Geräten klingen diese Einstellungen schnell nach Badezimmer und bieten nicht den klassischen Charme alter Aufnahmen, die man von Elvis, John Lennon oder vielen Country Musikern her kennt. In nächsten Beispiel hört man zuerst den unbeeinflussten Klang, dann den Slapbacksound, den ich zum Schluss noch mit einem dezenten Schuss Bandsättigung aufgemotzt habe.

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Erst clean, dann Slapbacksound und Bandsättigung

Dreht man den Blend Regler auf Maximum, ist nur der Sound der imaginären Bandmaschine zu hören. Je nach Einstellung des Wobble-Reglers und der Saturation erzeugt man so einen leicht kaputten Ton, der eine eiernden Bandmaschine imitiert. In diesem Beispiel ist das unregelmäßige Eiern der Modulation besonders gut herauszuhören.

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Blend Regler auf Maximum – Eiern der Modulation

Der Flanger-Modus klingt warm und unaufdringlich. Ich habe schon etliche Pedale getestet und besessen, aber einen ähnlichen Sound wie hier habe ich selten gehört. Der Effekt ist trotz der typischen Auslöschungen organisch, unmetallisch und weich.

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Flanger Sound

Zum Schluss noch zwei Soundbeispiele, die ich im Stereomodus eingespielt habe. Im Gegensatz zu den Ergebnissen vor dem Gitarrenamp lassen sich im Stereomodus auch psychedelische Stereoeffekte erzeugen, und das ohne langes Herumexperimentieren. Solche Sounds kennt man von Hendrix oder den Beatles, aber auch von Bands wie Queen Of The Stone Age. Die Verzerrung im letzten Audiobeispiel stammt diesmal übrigens nicht vom Deco Pedal, sondern von meinem alten 100 Watt Marshall JMP mit vorgeschaltetem Baldringer Dual Drive.

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Stereo Modus – Soundbeispiel 1 Stereo Modus – Soundbeispiel 2
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