Praxis
Bei der ersten Inbetriebnahme des DIG-Pedals fällt am Netzteil leider eine Schwachstelle auf. Der Stecker rastet beim Anschließen nicht wirklich ein, sitzt sehr locker und kann sich demzufolge besonders im Livebetrieb sehr schnell lösen. Abhilfe schafft bei mir ein typisches 9V-Standard-Netzteil, dessen Pin sauber aufsitzt.
Weil unser Testkandidat erst im Stereobetrieb seine Reize wirklich ausspielen kann, nutze ich heute das folgende Setup: Das Signal meiner Telecaster geht über mein Engl Gig Master 15 Topteil in einen Celestion 1×12 Greenback Speaker, den ich mit einem SM57 abnehme. Das vorverstärkte Signal gelangt anschließend in das DIG-Pedal und wird am Ende stereo aufgenommen.
Abgesehen vom zweiten Time-Poti stehen alle Regler vorerst in Mittelstellung. Dem für die Subdivisionen zuständigen Time-Poti habe ich punktierte Viertel zugewiesen. Hören wir uns zuerst die unter TYPE zur Auswahl stehenden drei Klangcharakteristiken in zwei Spielweisen an.
Bei sanftem Anschlag fallen hier die Unterschiede zwischen den Modi relativ gering aus. Spielt man jedoch perkussiver, lassen sich die einzelnen Charaktere sehr gut ausmachen. Wie zu erwarten gibt sich das 24/96-Profil sehr neutral. Das adm-Profil besticht wiederum durch mehr Schärfe und leichte Verzerrungen. Den wärmsten Sound hat, wie schon vom Hersteller versprochen, das 12-bit-Profil, das bisher auch mein persönlicher Favorit ist.
Ich gehe zurück in den 24/96-Modus und widme mich nun den MOD-Einstellungen. Da beide Delays nach wie vor in Serie geschaltet sind, was einen Monoeffekt zur Folge hat, kommt erst mit der Aktivierung des modulierten Delays das Stereopanorama ins Spiel und gibt dem Ganzen gleich mehr Raum und zusätzlich eine Prise 80er Feeling.
Um nun einen ersten wirklichen Eindruck über die tiefgreifenden klanglichen Möglichkeiten des Pedals zu erhalten, empfiehlt es sich, einige Settings aus der beigelegten Broschüre auszuprobieren. Ihr hört im Folgenden das mit einer leichten Modulation versehene adm-Profil im “Dotted 80’s Setting”.
Wer große Gitarrensounds sucht, wird bei diesem Pedal auf jeden Fall fündig! Gerade die schwebende räumliche Komponente bei den Akkorden finde ich sehr reizvoll.
Ich konfiguriere das Delay nun als Ping-Pong-Effekt, deaktiviere die Modulation und gehe zurück ins 12-Bit-Profil.
Auch hier finde ich das DIG absolut überzeugend. Weite, hallartige Sounds lassen sich mit dem Strymon Dual Delay ebenfalls realisieren.
Neben der tiefgreifenden Modulation bringe ich jetzt zusätzlich die Filter ins Spiel. Im ersten der beiden folgenden Beispiele hört ihr einen High Cut auf dem Delay. Im zweiten Beispiel habe ich einen starken Low Cut aktiviert.
Für dich ausgesucht
Hält man im Spiel den Tap-Fußschalter gedrückt, friert im “Circular Repeats”-Modus der Sound gewissermaßen ein und kann so beispielsweise als Fläche genutzt werden. Ein tolles zusätzliches Feature, das ich Euch im abschließenden Audiobeispiel natürlich nicht vorenthalten möchte.