PRAXIS
Das Lex bietet einen erstklassigen Lesliesound. Ich habe schon viele Lesliesimulationen ausprobiert, aber dieses Gerät trifft den Nagel auf den Kopf. Das Pedal klingt nicht, wie viele andere Geräte, nach einem modifizierten Phaser oder Flanger, sondern hat diesen typischen Leslie-Schimmer, den man sich von diesem einzigartigen Effekt wünscht. Ebenso wie bei einem richtigen Leslie-Kabinett ist der Klang im Obertonbereich nicht Hi-Fi-mäßig klar, sondern dezent beschnitten und hat immer einen leicht schmutzigen Touch. Wer einen angezerrten Sound möchte, kann mit dem Drive Regler eine Distortion hinzufügen, was für meinen Geschmack jedoch nur sehr vorsichtig genutzt werden sollte. Bis maximal in die 10-Uhr-Position fügt sich der Zerrer homogen ins Klangbild ein und verdichtet den Sound. Der Klang erhält eine leichte Kompression und weitere Obertöne. Einstellungen, die darüber hinausgehen, wirken aufgesetzt. Ist ein solcher Klang erwünscht, würde ich in jedem Fall einen leicht angezerrten Amp oder einen guten Overdrive wie den King Of Tone von Analogman oder den Baldringer Dual Drive mit wenig Gain bevorzugen. Der „Mic Distance“-Regler ermöglicht einen eher unscheinbaren Sound, der in Maximalstellung fast schon an ein „Vibe“ erinnert. Ob vor dem Amp oder direkt ins Pult, das Lex von Strymon macht einen erstklassigen Job. Nicht nur Leute, die einen schwebenden David Gilmour Picking Sound erzeugen möchte, sollten sich das Lex unbedingt einmal anhören. Auch für Keyboarder, die keine Lust haben, ihr tonnenschweres Leslie durch die Gegend zu schleppen, könnte dieses Gerät eine perfekte Alternative sein.
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marc sagt:
#1 - 16.10.2011 um 17:48 Uhr
Ich benutze den Lex seit einigen Wochen für E-Bass und bin völlig happy mit dem Gerät. Von leicht schimmernden, flangerartigen Spitzen bis zu heftig wabernden Flächen geht alles. Die Zerre ist m.E. völlig ok, um mal eine ordentliche Schippe Dreck in den Sound zu kippen.