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Strymon StarLab Test

Praxis

Strymon StarLab im Einsatz

Angesichts der Ähnlichkeiten des Strymon StarLab-Moduls zum Nightsky-Pedal ist es verlockend, es ausschließlich für komplexe Ambient-Hallstrukturen zu verwenden. Glücklichen Besitzern des Moduls sei zunächst empfohlen davon Abstand zu nehmen, und bewusst vorsichtig mit den Parametern „Size“, „Wet“ und vor allem „Decay“ umzugehen.

Strymon StarLab im Eurorack
Viel Decay lässt am StarLab schnell alle Sounds komplett verwischen. (Quelle: Lukas Hermann)

Im Test zeigt sich, dass man in allen drei Modi – „Sparse“, „Dense“ und „Diffuse“ – schnell Gefahr läuft, mit zu viel Decay aus den Eingangssignalen uniforme Ambient-Texturen zu bilden. Diese klingen zwar toll, aber im Strymon Starlab steckt noch viel mehr.

“Sparse”, “Dense und “Diffuse”: Drei Reverb-Modi für viele Zwecke

Ein Verständnis darüber, wie breit die Anwendungsmöglichkeiten des Moduls sind, zeigt sich im Strymon Starlab Test beim probeweisen Umschalten der drei Modi “Sparse”, “Dense und “Diffuse”.

Tipp: „Dense“ sollte man für den Einstieg verwenden. Dieser Modus erzeugt einen eleganten Plate-Hall mit schnellen Reflexionen und einem mittelgroßen Raumgefühl. Dense ist ideal, um zu hören, welch unterschiedliche Resultate allein das Einstellen der passenden „Size“ und des „Decay“ bieten. Stehen z. B. alle drei genannten Regler auf 12 Uhr, passt das StarLab perfekt auf alle erdenklichen Sequenzen.

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Starlab: Sequenz – Dry Starlab: Sequenz – Sparse-Reverb Starlab: Sequenz – Dense-Reverb Starlab: Sequenz – Diffuse-Reverb

Sparse” zeigt sich sehr vielseitig, denn dieser Modus macht aus Strymon StarLab mehr als „nur“ einen Hall. „Echo On“ drücken, das Feedback hochdrehen – und schon gelangt man in den Karplus-Strong-Bereich. Ähnlich wie beim Make Noise Mimeophon Modul werden hier Rückkopplungen in der Delay-Reverb-Schleife zu veritablen Elementen des Sounddesigns. Die beiden Filter (Low-/High-Shelving oder Tiefpass) gestatten diesen mächtigen Effekt sehr genau auf den Rest des Patches zuzuschneiden und mit dem internen LFO zusätzlich zu modulieren.

Diffuse“ eignet sich besonders für langsame Sequenzen, Poly-Pads und Drones. In seinem Kontext machen sich die Oberton-Funktionen „Glimmer“ und „Shimmer“ besonders gut. Der Glimmer-Regler veredelt gleichermaßen alle Obertöne des Eingangssignals im Reverbeffekt, der Shimmer-Regler sorgt für den klassischen Pitchshifting-Effekt, der langsamen und vollen Sounds mehr Höhencharakter hinzufügt. Das Intervall, um das bei jedem Regenerationszyklus nach oben verschoben wird, kann entweder mittels Halten des „Regen“-Buttons plus Drehen des Shimmer-Reglers, oder über CV bestimmt werden.

Strymon Starlab: Vielseitige Modulationsmöglichkeiten

Ein weiterer wichtiger Punkt des Strymon Starlab sind dessen Modulationsoptionen. Sie zu durchblicken, benötigt einiges an Zeit – und generell ist hier weniger eindeutig mehr. Verwendet man den internen LFO mit langsamem Tempo für die Modulation des Filters oder der Tonhöhe des Reverbs, entstehen bereits dadurch sehr komplexe Sounds. Wer noch nicht ganz durch den Signalfluss blickt, verliert bei zusätzlichen CV-Modulationen schnell die Kontrolle. Um das zu vermeiden, schickt man eine Clock in den „Tap/Trig“-Eingang und verwendet anschließend den internen LFO zur Modulation des Delays. Dieses springt dann zwischen verschiedenen gesyncten Tempi hin und her und erzeugt komplexe Rhythmen im Reverb.

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Starlab: Reverb + Filter Starlab: Fast Delay Shift Starlab: No-Dry-Pad Starlab: Massive Shimmer
Delay/Karplus-Sektion
Die Sektion „Delay/Karplus“ macht aus dem StarLab eine Synth-Stimme. (Quelle: Lukas Hermann)

Karplus-Strong-Synthese im Strymon Starlab

Die Karplus-Strong-Synthese im Strymon Starlab kann es in ihrer Komplexität nicht mit Modulen wie Rings von Mutable Instruments aufnehmen. Sie liefert im Test jedoch einen sehr hochwertigen Grundklang und harmoniert hervorragend mit den drei Reverb-Modi des Moduls. Kombiniert man sie mit dem „Sparse“- Delay und moduliert den für das Timbre verantwortlichen „Feedback-Parameter“, erhält man in wenigen Sekunden eine mehr als brauchbare Synth-Stimme, welche man mit den Filter-Parametern des StarLab detailliert bearbeitet.

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Starlab: Karplus Strong

Strymon StarLab Sound Demo (no talking)

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