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Studio Projects C4 mkII Test

Praxis

Die Studio Projects C4 sind wie der Großteil der Kleinmembran-Kondensatormikrofone auf dem Markt nicht wirklich auffällig. Optisch wie klanglich wird genau diese Unterordnung von dieser Art Werkzeug verlangt. Ein bisschen Design darf sein: Über das SP-Emblem kann man geteilter Meinung sein, die runden Öffnungen bei den Druckgradienten-Kapseln sind eine angenehme Abwechslung zum Schlitzöffnungseinerlei. Ein gutes Zeichen ist, dass die Gehäuse eine ordentliche, gleichmäßige Oberfläche haben und die Gewinde der Zylinder wie der Kapseln sauber geschnitten sind.

SP4-Mikrofonpaar im XY-Betrieb
SP4-Mikrofonpaar im XY-Betrieb

Der Klang des Kleinmembran-Systems sorgt aber eher für lange Gesichter: Das Signal der Akustikgitarre klingt wenig elegant, denn es ist nicht nur einfach fisselig, sondern manchmal geradezu schleifend. Da sieht man mal wieder, wie wenig doch manchmal ein grafischer Pegelfrequenzgang aussagen kann. Es gibt FET-Mikrofone, bei denen eine leicht “scheuernde” Komponente festgestellt werden kann, ich sagte leicht! Es sind zudem im Regelfall Großmembran-Kondensatormikrofone, bei denen man sich einen derartigen Charakter wünscht, außerdem findet man bei diesen einen stärkeren “Kitt” zum Signal, das bei den C4 zu aufgesetzt klingt. Im Ergebnis erhält man ein Signal, das recht undifferenziert ist und zudem in den Tiefen bei nicht allzu naher Besprechung zu mager klingt. Streckenweise kann man bei gehaltenen Tönen sogar eine gewisse Löchrigkeit ausmachen.
Gegen den Umgang der Mikrofone mit der Dynamik des aufzunehmenden Signals ist eigentlich nichts einzuwenden. Ein Montagsprodukt kann man bei Stereopärchen schnell herausfinden, denn sowohl die Bodys als auch die beiden Nierenkapseln sind klanglich kaum voneinander zu unterscheiden. Aufgrund der beschriebenen Eigenschaften ist nachvollziehbar, dass das Mikrofonpärchen im Stereobetrieb nicht ganz überzeugen kann und keine so scharfen Konturen bietet, wie XY es üblicherweise liefern kann. Normalerweise verwende ich in diesem Testmarathon immer nur die teuren Referenzmikros zum Vergleich und verweise auf die große Audio-Vergleichsseite, doch hier gönne ich mir den Spaß und nehme ein deutlich preiswerteres Mikrofon mit in den Player:

Audio Samples
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Studio Projects C4 Nierenkapseln Referenz Schoeps CMC-64

Nun gut, es kann nicht nur Gewinner geben. Und als komplett untauglich möchte ich die C4 auch nicht ausmustern. Sie funktionieren schließlich, sie rauschen und verzerren nicht mehr als andere in ihrer Klasse. Und natürlich höre ich genau hin. Aber wer weiß, vielleicht können mich die Kugeln ja überzeugen?

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Studio Projects C4 Kugelkapseln Referenz Schoeps CMC-62 Referenz DPA 4009 Diffusefield-Grid

Entschuldigung, aber das können sie definitiv nicht. Die Mikrofone kommen mit den nun aufgesetzten Druckempfängern vom Regen in die Traufe: Sehr unpräzise und verwaschen (mit geradezu “labberigen” Bässen!) kommt das Signal daher, der so wundervolle Raum kann gar nicht richtig dargestellt werden, da anders als bei vielen anderen Kugeln die so schön komplexen Rückwürfe der Wände und die so wohlige, warme Atmosphäre des Aufnahmeraumes vollkommen untergeht. Sehr schade! Das macht leider wirklich keinen Spaß – als Distant-Bassdrum-Mike im Tunnel oder so könnten wir vielleicht darüber reden. Aber hier zeigt sich erneut, dass man für ein wirklich hochwertiges Stereopärchen Druckempfänger mit wenigen Ausnahmen wirklich viel Geld in die Finger nehmen muss, und diese Aussage unterstützt Studio Projects mit den OC1 des C4-Sets mehr, als dass sie sie entkräften könnten: Die Kugeln sind eigentlich nur als Dreingabe zu verstehen.

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