Praxis
Wie schon gesagt, gehört der Riot laut Suhr vor einen cleanen Amps. Gesagt getan, mein JVM 410 im ersten Kanal erwartet bereits Signale. Als Gitarre verwende ich eine Musik Man Luke 3.
Im ersten Beispiel spiele ich den Amp trocken an, also ganz ohne den Riot.
So weit, so gut. Ich aktiviere jetzt das Pedal und stelle einen klassischen Crunchsound ein. Dafür steht der Voice-Schalter ganz links, Distortion auf 9, Tone auf 12 und der Level Regler auf 3 Uhr.
Das Riot liefert einen wirklich sehr gut klingenden und absolut überzeugenden Rocksound, und im Grunde könnte es das schon gewesen sein. Mit diesem einen Sound beweist das Pedal bereits seine Existenzberechtigung und der Test könnte hier enden. Die Töne besitzen die Luftigkeit, die man von einem guten Röhrenamp kennt. Die Verzerrung klingt in keinem Moment künstlich oder leblos. Schon mit dem ersten Soundbeispiel zeigt der Riot in der schwierigsten Disziplin, was in ihm steckt. Für mich die Königsdisziplin, denn Crunch können die wenigsten Pedale wirklich gut.
Weiter geht es mit einem modernen Rocksound. Hier befindet sich der Voice-Schalter in der Mittelposition, Gain steht auf 12, Tone auf 3 und der Level Regler auf 12 Uhr.
Obwohl ich die Einstellungen verändert habe, ist die Grundcharakteristik des Riot sehr gut herauszuhören. Der Voice-Regler rückt das Signal ein gutes Stück weiter nach vorn und verleiht dem Sound einen moderneren Anstrich. Durch die leichte Bedämpfung der Bassfrequenzen ertönt das Signal sehr ausgewogen.
Abschließend ein Vintage-Rocksound. Jetzt steht der Voice-Schalter ganz rechts, Distortion auf 5, Tone auf 3 und Level auf 12 Uhr.
Holla die Waldfee! Bei aufgedrehtem Distortionpoti fängt das Pedal an, ein Eigenleben zu entwickeln, und das meine ich durchaus positiv. Der Bassbereich pumpt und generiert einen gehörigen Schub. Trotzdem halten sich die Höhen vornehm zurück und verleihen dem Sound so eine Vintage-Note.
In den nächsten Beispielen bleiben die Einstellungen alle gleich, ich schalte jedoch den Voice-Schalter um. Das Setting lautet: Distortion auf Maximum, Tone auf 2 und Level auf 12 Uhr.
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In der linken Position erzeugt das Riot einen soliden Zerrsound, der stark in Richtung Hardrock der 80er und 90er tendiert. Das dürfte die meisten klassischen Rocker zufriedenstellen. Will man es etwas direkter und dicker, sollte in die Mittelposition geschaltet werden. Hier gibt es von allem ein bisschen mehr. Ganz rechts betritt man dann den Vintage Room, sprich, die Höhen treten etwas zurück, der Sound wird insgesamt wärmer. Kaum zu glauben, was der Riot aus dem Cleansound des Amps zaubern kann, meine Begeisterung ist auf dem Höhenpunkt. Abschließend noch ein kleines Solo. Hier steht der Voice-Schalter in der Mitte, Gain wieder auf Rechtsanschlag, Tone auf 2 und Level auf 12 Uhr.
Wie ich eingangs schon erwähnte, kann das Pedal eine ganze Menge Gain erzeugen und liefert einen wirklich sahnigen Leadsound, der wunderbar in den Mitten auflöst und den Gitarristen trägt. Es macht unglaublich Spaß, sich mit dem Riot zu beschäftigen, und nach kurzer Zeit vergisst man, dass man es hier mit einem Bodentreter zu tun hat. Well done, Mr. Suhr!
Flare sagt:
#1 - 28.08.2013 um 12:07 Uhr
Vielen Dank für diesen tollen Bericht. Ich habe mir das Suhr Riot vor etwa 3 Monaten gekauft und muss sagen, dass ich diesem Review nur zustimmen kann. Es ist ein absolut hochwertiges Distortion-Pedal und liefert einen sehr fetten Sound. Ich spiele es über einen Vox AC15 im normalen Kanal. Erstaunlich ist ebenfalls wie sich die Dynamik verändert wenn man etwas am Poti herumschraubt. Top!