Seit einiger Zeit gibt es die Firma Ground FX in Hamburg, unweit der Alster. Und jetzt stehen zwei neue Effektpedale aus der Gattung „Zerrer“ an, bei denen vor allem eins für Furore sorgen könnte: Burning Sunn ist eine Nachbildung des Sunn Model T Vorverstärkers der ersten Generation, also viiiieeeel Sustain. Aber auch das Boneflower Overdrive klingt im Video toll.
Ground FX
Wer den Tausendsten Tube Screamer in einer neuen Box erwartet, ist hier falsch. Die Hamburger 1-Mann-Firma Ground FX baut seit geraumer Zeit sehr interessante und eigenständige Effektpedale, die vor allem durch die düsteren und monochromen Grafiken hervorstechen. Aber es gibt nicht nur High-Gain Muffs wie den Koloss, sondern auch einen Reverb (Aton) oder einen Modulationseffekt (Keto) – es ist also nie das gleiche Pedal in x Ausführungen.
Bei den neuen Pedalen finde ich vor allem das Burning Sunn interessant. Doch schauen wir uns erst mal das andere Pedal an.
Boneflower
Für einen Overdrive mit separat schaltbarem Booster hat das Boneflower mit 8 Stück verhältnismäßig viele Regler. Das kommt vor allem vom 3-Band-EQ und der getrennten Regelung von Pre, Master, Drive, Boost und dem zusätzlichem Texture, mit dem verschiedene Dioden stufenlos umgeschaltet werden können. Das klingt nach einer Menge Möglichkeiten.
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Intern arbeitet ein 18 Volt Schaltkreis, der automatisch von 9 Volt hochskaliert wird. Der Booster kann übrigens nicht nur zusätzlich zum nachgeschalteten Overdrive genutzt werden, sondern auch komplett autark. In beiden Fällen hebt er die Lautstärke an – ideal für Soli oder einfach nur den nächsten Egotrip. 😉
Klanglich geht es eher in eine neutrale Richtung, ganz transparent würde ich den Ground FX Boneflower Overdrive aber beschreiben. Hört unten einfach mal selbst ins Video.
Für 225 Euro wechselt es den Besitzer.
Burning Sunn
Bei dem Namen musst du immerhin nicht lange raten, was sich dahinter verbirgt. Natürlich steckt hier der Sunn Sound drin, und natürlich geht es in Richtung Model T, einer vor allem im Stoner-Genre gesuchtem Topteil mit sagenhaftem Ruf für seine Overdrive-Klänge. Im Ground FX Burning Sunn steckt eine FET-Schaltung, die wie der Preamp des Model T der ersten Generation von 1973 klingen soll.
Die Regler sind ebenfalls etwas speziell: Während sich der (passive) 3-Band-EQ von selbst erklärt, kommen noch weiter für Volume, Normal und Bright hinzu. Dahinter verbergen sich die beiden Gain-Stufen, die klanglich frei gemischt werden können.
Der Vorteil am Ground FX Burning Sunn: Es ist mit 215 Euro vergleichsweise preiswert und du hebst dir nicht wie beim Topteil einen Bruch beim Rumtragen. Und es bietet auch mehr Funktionen als das Earthquaker Devices Acapulco Gold, das nur einen Regler* vorweist und mir immer zu grell klingt.
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