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Superbooth 2019 – Top 5 Synths – Was musste man unbedingt sehen?

Superbooth Top 5 Synths
Superbooth Top 5 Synths

Die Superbooth war die größte und bestbesuchte Messe zu dem Thema und es gab sehr viele Neuvorstellungen und Erstauftritte von großen und kleinen Firmen. Davon waren einige angekündigt, andere waren plötzlich dort. Einige andere Projekte gibt es schon länger und sind nun etwas weiter oder sogar fertig oder zumindest in einem sehr weiten Stadium. Bei Synthesizern, die noch ein gutes Jahr benötigen, gibt es eine Sondererwähnung.

Top 5 Synths der Superbooth 2019

Ohne Frage gab es zwei besonders belagerte und ständig erwähnte Stände und Namen, eigentlich sogar drei, die ohne Frage zu DEN Themen gehörten, die auf der Superbooth herumgereicht wurden. Es gilt daher, diese in eine Reihenfolge zu bringen. Es wären auch 10 möglich, denn für mich waren auch Dinge wie der Red Panel Buchla aus der System 100-Reihe spannend. Denn der Oszillator kann wirklich richtig gut sägen und ist sehr obertonreich. Er eignet sich auch sehr gut zusammen mit dem Mixer als FM-Noise-Maschine. Dennoch ist dieses System ein Remake des ersten Systems, was Don Buchla herausbrachte und unter diesem Label wieder hergestellt wird.

Nun aber zur Liste selbst:

Platz 1 – Soma Pulsar 23

Ohne Frage, der große Kultfaktor geht an die Russen. Genauer gesagt an Vlad Kreimer von Soma Labs mit dem sehr ungewöhnlichen Halb-Modularsystem mit Drum-Orientierung. Es ist kein Drumcomputer, wie vielfacht geschrieben wird, sondern eine Art Looper, bei dem man die einzelnen Instrumente durch Berühren der Sensoren in verschiedenen Lautstärken (weitere Sensoren) aufnehmen oder löschen kann. Das System kann zwar Bassdrum und Hi-Hats erzeugen, jedoch kann es darüber hinaus viel mehr und hat Delay und Reverb an Bord und eine Menge an Möglichkeiten, die eine TR-808 langweilig aussehen lassen.

Platz 2 – UDO Super 6

Dieser Synthesizer sieht aus wie ein Roland Jupiter-6 und hat nahezu exakt dessen Struktur, wird aber digital bis zum Filter und dann weiter mit analogen Filtern ausgestattet. Dabei ist er aber kein Clone und keine Emulation. Für Briten klingt UDO sicher ganz cool, für uns ist es wohl so, als ob man den Synthesizer Jochen oder Ulf nennen würde. Er war permanent von irgendwelchen Filmer-Hanseln umstellt und belegt. Er hat einen schnelleren LFO-Modus und die Filter sind nicht Multimode wie beim Jupiter-6. Er erinnerte beim Filter schon an das Vorbild, die Engine jedoch klingt anders: runder und mehr Virus-like, aber für die Neuzeit.

UDO Audio Super 6

UDO Audio Super 6

Platz 2b – Superlative SB1

Auf gleichem Stand würde ich den SH-101 in Schwarz sehen, der fast kaum dicker als eine große Klinkenbuchse mit Gehäuse ist. Er klingt offensichtlich genau so gut und ist komplett in Schwarz schön anzusehen. Da wurde alles richtig gemacht. Die Tastatur ist ungewöhnlich flach, da sie keine Dynamik hat, sollte das aber ok sein – und dennoch ist der SB1 genau so „groß“ wie ein SH-101 –  von heute. Spannender als der Clone aus Fernost.

Superlative SB-1/Space Bee

Superlative SB-1/Space Bee

Platz 3 – Gamechanger Motor-Synth

Diese Maschine benutzt Elektromotoren als Oszillatoren und deren Bedruckung formt am Ende die Schwingungsform. Alternativ kann auch der reine Magnetismus in Stellung M arbeiten. Das Ergebnis kann gefiltert werden und sogar FM und Ringmodulation sind möglich. Spannend ist auch die Art, wie man ihn spielt, denn er hat 8 Taster, die von einem Sequencer nacheinander ablaufen können, und mittels 4 Knöpfen kann man die Motoren manuell stimmen. Das und mehr klingt zuweilen sehr gewaltig und ist ein Spaß für Bassmacher. Weiter oben hört man mehr Surren, denn die Motoren bleiben eben auch Motoren. Super, dass es sowas Mutiges wirklich gibt.

Gamechanger Audio Motor Synth

Gamechanger Audio Motor Synth

Platz 4 – Pittsburgh Modular Voltage Research Labs

Der Synthesizer besteht aus zwei 5-fachen Sequencer-Touch-Flächen-Elementen und einem Synthese-Teil. Beide kann man einzeln kaufen oder in einem smarten und schön kompakten, kleinen Holzgehäuse als ein System bekommen. Es liegt bei 1500 US-Dollar und führt die Westküsten-Idee weiter, so wie es der 0-Coast von Make Noise versucht hat. Es gibt komplexe Oszillatoren mit schneller Modulation durch einen zweiten Oszillator, zwei Doppel-Minihüllkurven mit Loop-Funktion und zwei erweiterte Lowpass-Gates. Der Synthesizer ist voll mit kleinen und größeren Innovationen und seine geschlossene überlegte Art macht ihn noch attraktiver. Er hätte auch locker Platz 1 oder 2 verdient. Aber nach den Aussagen der Leute müsste er auf diesem Platz, denn sie haben die anderen noch mehr betrachtet. Nun gut.

Pittsburgh Modular Voltage Research Laboratory

Pittsburgh Modular Voltage Research Laboratory

Platz 5 – Novation Summit

Fast schon etwas „normal“ erscheint Novations Summit. Er ist mit 16 Stimmen ein interessanter Hybridsynthesizer und besteht eigentlich aus zwei Peak-Engines mit zwei wesentlichen Erweiterungen neben einer Tastatur: Er kann zwei Hälften verwalten und damit schichten oder doppeln. Außerdem hat er ein OSCar-Filter an Bord, welches intern die Wahl zweiter Filtertypen erlaubt, die ein Offset zwischen diesen beiden ermöglicht. Der Peak hat „nur“ ein Filter ohne diesen Zusatz. Das Huggett-Design vom Urvater des OSCar war da sicher hilfreich. Er ist kompakt und modern und klingt dennoch so, wie man ihn möchte. Man sah sehr viel Novation auf der Superbooth und man redete auch drüber.

Novation Summit

Novation Summit

Platz 6 – Bald: MFB Synth 8

Dieser achtstimmige analoge Synthesizer mit 3 Oszillatoren und zwei Filtern (Tiefpass 24 dB/Okt nebst Multimodefilter mit 12 dB/Okt.) hat viel zu bieten für einen achtstimmigen Synthesizer und soll unter 1000 Euro kosten. Er  wird aber noch gut ein Jahr in der Entwicklung bleiben müssen, dennoch schlug auch er gute verdiente Wellen im Synthesizerteich.
MFB Synth 8

Würden Sequencer in dieser Liste auftauchen dürfen, so wäre der Xirid Sequencer und ein kleines Ding namens Noodlebox wegen der Optik mit drin.

Hier gibt es einen Rundlauf und Bericht zu dem, was auf der Superbooth gezeigt wurde mit Bildern und Gedanken.

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