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Supro Jamesport Test

Die Supro Jamesport E-Gitarre aus der Island-Serie des US-amerikanischen Herstellers fügt sich nahtlos in die Philosophie des Unternehmens ein, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Instrumente und Verstärker der legendären Marke aus den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts wieder auferstehen zu lassen. Das junge Unternehmen, das zusammen mit dem Boutique-Pedalhersteller Pigtronix zu Absara Audio gehört, widmet sich seit 2013 dieser Philosophie und wagt sich mit der Supro Jamesport an die Reinkarnation eines fast in Vergessenheit geratenen Klassikers.

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Statt von einer reinen Vintage-Reissue spricht der Hersteller lieber von einem Update der ursprünglichen Supro Electric Solidbody. Und das trifft auch eher den Kern der Sache, denn die Ursprungskonstruktionen aus den 50er Jahren wurde den heutigen Ansprüchen in punkto Bespielbarkeit und Sound angepasst.

Details

Konzept und Aufbau

Auf den ersten Blick scheint die Jamesport eine entfernte Verwandtschaft zur Les Paul Junior Singlecut zu haben, wobei der Bereich oberhalb der Halseinfassung im Gegensatz zum Gibsonklassiker leicht abgeschrägt wurde. Der verleimte Hals und die 22 Medium Bünde vertiefen zwar diesen Eindruck, aber der Schein trügt. Wenn man sich die verwendeten Hölzer sowie die Mensur einmal genauer anschaut, kommen eher Fendergefühle auf. Der Korpus der Supro Jamesport besteht aus Erle, einem Baustoff, der bei Strats und Teles seit jeher zum guten Ton gehört. Dazu passend hat die Gitarre eine 648 mm Fendermensur, die dem Ton einen zusätzlichen Twäng verpasst.

Fotostrecke: 5 Bilder Supro lässt neben seinen legendären Amps nun auch die Instrumente aus den 60er Jahren aufleben.

Die Saiten werden mittels eines Wave Tailpiece gehalten, was sehr klassisch aussieht und sich besonders häufig auf Archtop- und vielen Jazzgitarren aus den 60er Jahren findet. Hier werden die Saiten wie gewöhnlich von hinten durchgezogen und über die Tun-O-Matic Style Brücke zu den Mechaniken geführt. Die Brücke leidet übrigens auch hier unter der typischen Rappelkrankheit, die man auch bei vielen Gibsons beobachten kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein klassisches Wave Tailpiece sorgt dafür, dass die Saiten Halt finden.

Die Jamesport ist mit einem einzigen Singlecoil-Pickup ausgestattet, der in etwa die Größe eines Humbuckers hat. Erst auf den zweiten Blick fällt hier die ungewöhnliche Position des Tonabnehmers auf, die relativ weit von der Bridge entfernt ist. Und damit ist auch der Sound weicher als erwartet, aber dazu mehr im Praxisteil.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Gitarre ist mit einem Singlecoil-Pickup motorisiert. Ein Tone- und ein Potiregler dienen der Klangbeeinflussung.

Einfluss auf den Klang des Pickups nimmt der User mit einem Tone- und einem Volume-Poti. Beide Regler sind auf einem schwarzen Pickguard montiert. Die sogenannte 50’s-Wiring-Schaltung erhält beim Zurückdrehen des Volumepotis die Höhen. Aber auch das Tone-Poti reagiert anders als gewohnt und so bleibt der Ton beim Zurückdrehen noch relativ lange klar, bevor er erst auf den letzten Millimetern muffig und nahezu unbrauchbar stumpf wird. Der Korpus ist mit einer coolen “Ocean Metallic Blue”-Lackierung versehen, die gemeinsam mit dem Wave Tailpiece einen gewissen Vintage-Touch erzeugen.

Der Hals

Eines vorweg: Der Ahornhals mit Palisandergriffbrett lässt sich wirklich sehr gut bespielen und das auch wirklich bis hin zum 22. Bund. Der Grund ist der sehr hoch angesetzte Hals-Korpusübergang, der hier zudem sehr geschmeidig abgeflacht wurde. Die Verarbeitung kann man nur als makellos bezeichnen. Die Bünde sind perfekt abgerichtet und ermöglichen zusammen mit dem 12-Zoll-Radius ein flüssiges Spielen über den gesamten Hals. Das Halsprofil entspricht einem fetten C und hat somit genug Fleisch für einen stabilen Ton. Der Orientierung dienen weiße Punkte auf dem Griffbrett und auf der dem Spieler zugewandten Halsseite. Die leicht abgewinkelte Kopfplatte beherbergt sechs Mechaniken. Die Halsrückseite ist schwarz lackiert und leicht angeraut, sodass man auch mit feuchten Händen nicht am Lack kleben bleibt. Das Ganze fühlt sich angenehm an und man fühlt sich sofort heimisch, wie auf einem bereits eingespielten Instrument.

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