Zonenmischer führen ein Leben in der Schattenwelt. Sie sind Arbeitstiere, die einen lästigen, aber notwendigen Job erledigen. Ein Zonenmixer bewohnt in der Regel ein 19-Zoll-Installationsrack, das entweder in einem nüchternen Technikraum unter Neonbeleuchtung stoisch seinen Dienst verrichtet, oder der Zonenmixer klemmt hinter der Theke neben den Bierdeckeln und macht das, was ein Zonenmixer macht: Er verteilt eine Reihe an Eingangssignale auf unterschiedliche Ausgänge, auch Zonen genannt. Diese Zonen geben ihr Signal an Endstufen oder Aktivboxen weiter, die wiederum verschiedene Stellen oder gar unterschiedliche Räume mit individuellen Signalen versorgen.
Ein Beispiel: Eingang 1 wird durch ein Mikrofon versorgt, Eingang zwei erhält das Signal von einem CD-Player. Diese Signale können bei einem Zonenmischer frei auf die Ausgänge verteilt werden. So könnte das Mikrofon beispielsweise nur in Zone 1 (Thekenbereich) und 4 (Stammtisch im Hinterzimmer) tönen, während der CD-Player nur die Kegelbahn (Zone 3) und ebenfalls den Stammtisch (Zone 4) mit Signal versorgt. Mit einem herkömmlichen Mischpult ist dieses flexible Routing nur schwer umsetzbar. Wie gut der Swissonic 4Zone diesen Job erledigt, haben wir getestet…
Details
Swissonic 4Zone Mediaplayer
Der Mediaplayer spielt wahlweise von einer SD-Karte oder von einem USB-Stick MP3-Files ab. Verwaltet wird der Vorgang durch die üblichen Transport-Taster (Play, Pause, Stopp) und durch zwei Volume-Taster (lauter/leiser), die das Ausgangssignal des Mediaplayers mit der etwas ungewöhnlichen Skalierung 000 (aus) bis 016 (volle Lautstärke) regulieren. Auch für den Mediaplayer steht ein Mäuseklavier für das Routing auf die vier Zonen zur Verfügung. Ungewöhnlich aber nützlich ist die Tatsache, dass in dem Mediaplayer zusätzlich noch ein FM-Radio Empfänger installiert ist. Ist das Radio als Signalquelle über den „Mode“-Taster ausgewählt, so mutieren die Skip-Taster (vor/zurück) als Bedienung für den Sendesuchlauf.
Passend für die Radiofunktion findet sich auf der Rückseite des Geräts ein Antennenkabelanschluss wieder. Fast hätte ich noch den Eingang Nummer 5 übersehen, da dieser über kein dediziertes Volume-Poti verfügt. Eine einsame Miniklinkenbuchse erlaubt den unkomplizierten Anschluss eines Smartphones oder Laptops, dessen Signal sich wiederum über Dip-Switches auf die vier Zonen-Ausgänge verteilen lässt. Wer nicht mehr sicher ist, was er alles auf welche Zone geroutet hat und die entsprechende Lautsprecherbox nicht abhören kann, weil sich diese in einem Nebenraum oder in einem Keller befindet, der nutzt einfach den Monitorausgang auf der Vorderseite. Dort lässt sich ein Kopfhörer anschließen und jede Zone separat abhören.
Die Rückseite
Party in the back! Die Rückseite beherbergt neben der obligatorischen Kaltgerätebuchse alle Ein- und Ausgänge des Mixers und das sind nicht gerade wenige für ein 1-HE-Gerät. Wir notieren drei Combobuchsen für die Eingangskanäle 1 – 3. Der Gain für Kanal 1 wird auf der Vorderseite eingestellt, für die Kanäle 2 & 3 befinden sich die Gain-Steller auf der Rückseite, ebenso wie eine separat zuschaltbare Phantomspeisung für diese Kanäle. Kanal 4 wird von zwei Cinch-Buchsen beschickt. Links daneben finden UKW-Freunde eine Antennenbuchse für den integrierten FM-Radio-Empfänger wieder. Jetzt fällt auch bei mir der Groschen! Unser Mystery-Kabel aus dem Lieferumfang ist ein Antennenkabel für den analogen Radioempfang. Gut, dass das geklärt ist.
Wofür braucht man das?
Idealerweise verlegt man diese Fernsteuerungen in die Räume, die weiter entfernt liegen. So können die Nutzer der Kegelbahn mit dem Griff zum Poti selbst bestimmen, wie laut sie dem vom Kneipenwirt eingespieltem „Best of Helene Fischer“ lauschen wollen. Die Option ist jedenfalls eine nette Zugabe. Zeit den 4Zone in Betrieb zu nehmen.