Praxis
In meinem Haus-und-Hof-Club wird als Zonenmischer ein einfacher 19-Zoll-Linemixer von Behringer verwendet, der zusammen mit dem PA-Controller gerade genügend Ausspielwege zur Verfügung stellt. Für den Praxistest klemme ich kurzerhand den Swissonic 4Zone an die vorhandenen Kabel. Der Einfachheit halber lege ich den Kandidaten auf dem Rack ab. Hätte ich den 4Zone-Mixer in ein Rack verbaut, hätte ich sichergehen sollen, dass sich der Netzschalter in „On“-Position befindet. Einmal in ein enges Rack eingebaut, kommt man nur schlecht an den auf der Rückseite des Gehäuses verbauten Schalter. Ich möchte für die Wahl der Position allerdings keinen Minuspunkt vergeben, denn ein Zonenmixer ist die natürliche Schaltzentrale einer Audioinstallation. Aus diesem Grund sollte der Mischer auch stets in Betriebsbereitschaft sein. Set & Forget!
Das Gleiche gilt für die Phantomspeisung, die sich individuell auf die Kanäle 2 & 3 aufschalten lässt. Sollte man nur den kleinsten Zweifel hegen, ob man irgendwann +48 Volt für etwaige Kondensatormikrofone benötigt, dann sollte man die Phantomspeisung vor dem Rackeinbau aktivieren. Die dazugehörigen Schalter sitzen, wie bereits erwähnt, ebenfalls auf der Rückseite. Das Gleiche gilt für Eingänge der Kanäle 2 – 4. Rechnet man damit, im Betrieb wechselnde Quellen oder Mikros mit dem Swissonic verwalten zu müssen, dann sollte man diese Eingänge am besten auf eine 19-Zoll-Blende nach vorne führen. Ansonsten verkabelt man den 4Zone-Mixer einmal fix und belässt es dabei.
Etwas Flexibilität bietet dagegen der zusätzliche Mikrofoneingang für Kanal 1 auf der Vorderseite, an dem sich auch spontan ein Mikro andocken lässt. Dieser Eingang verfügt zudem über einen Priority-Taster, der eine Ducking-Funktion aktiviert, die auf alle vier Ausgänge wirkt. Man bespricht das Mikro und alle anderen Signale werden in der Lautstärke hörbar reduziert. Ideal für Ansagen oder Notfalldurchsagen. Das klappt in der Praxis ganz ordentlich. Spricht man in das Mikro, wird der Pegel der Musik sofort drastisch reduziert. Nach der Ansprache braucht der Ducker allerdings bis zu zwölf Sekunden, um die Musik wieder auf die vorherige Lautstärke zurückzufahren. Das dürfte für meinen Geschmack gerne schneller geschehen.
Schwierig ist dagegen die genaue Aussteuerung angeschlossener Mikrofone, da es keine Aussteuerungsanzeigen oder gar einen Solo-Bus gibt. Somit kann man sich nur auf sein Gehör verlassen, was für den weniger geübten Anwender nicht einfach sein dürfte. Nichts zu beanstanden habe ich an dem Mediaplayer. Dieser ist zwar recht einfach aufgebaut, tut aber brav, was ihm aufgetragen wird. Der Versuch Songs abzuspielen, die nicht im MP3-Format auf dem USB-Stick angelegt sind, ist nicht von Erfolg gekrönt. Dafür verfügt der Mediaplayer über sechs unterschiedliche EQ-Presets, um die Konservenmusik den eigenen Klangvorstellungen anzupassen. Stichwort „EQ“. Eine Klangregelung für die anderen Signale sucht man leider vergebens am 4Zone. Wenigstens einen einfachen Summen-EQ hätte man dem Gerät spendieren können. Diese hätte auch ruhig mono ausfallen dürfen, denn der Swissonic 4Zone spielt alle vier Zonen ausschließlich in Mono aus. Ein zusätzlicher Stereobus hätte dem Gerät gut zu Gesicht gestanden. So werden die Eingänge vier und fünf (Cinch-Buchsen-Paar und die Stereo-Miniklinkenbuchsen) schlichtweg in Mono summiert und auf die Zonen verteilt.