Der vom Musikhaus Thomann wiederbelebte Hersteller Swissonic präsentiert mit den Modellen ControlKey 88, ControlKey 61 und ControlKey 49 drei USB/MIDI Keyboard Controller mit DAW-Kontrollmöglichkeiten. Für diesen Testbericht stand uns die kleinste Modellvariante ControlKey 49 zur Verfügung. Die einzigen technischen Unterscheidungsmerkmale der drei Controller-Keyboards sind die Anzahl der Tasten und die Zahl der Triggerpads, sodass dieser Test auch für die beiden größeren Modelle Swissonic ControlKey 61 und ControlKey 88 gelten kann.
Bei kaum einer Produktgattung ist die Auswahl so groß und so unübersichtlich wie bei den USB/MIDI Controller Keyboards. Mit den Swissonic ControlKeys steht nun eine weitere Alternative zur Wahl. Im Folgenden möchten wir einmal gründlich prüfen, inwiefern die Swissonic ControlKeys sich im Studioalltag bewähren und wie es um die Überlebenschancen im Konkurrenz-Dschungel steht.
Details
Lieferumfang
Das Swissonic ControlKey 49 wird inklusive eines ca. einen Meter langen USB-Kabels und zweier gedruckter Bedienungsanleitungen in deutscher und englischer Sprache ausgeliefert. Ein Netzteil (DC 9V) zum Ansteuern externer MIDI-Geräte im Standalone-Betrieb – also ohne USB-Power von einem Computer – muss bei Bedarf hinzugekauft werden. Weiterhin befindet sich eine DVD mit einer abgespeckten Version des Thomann Studio Starter Kits namens Thomann Kit LE im Lieferumfang. Hierbei handelt es sich überwiegend um eine bunt gemischte Software-Sammlung verschiedener Freeware und Light-Versionen. Konkret befinden sich folgende Programme auf der Disc:
Sequencer / Editoren
MuLab (Win / Mac)
Zynewave Podium (Win)
Presonus Studio One 2 (Win / Mac)
Effekte
Artillery 2 Beat Edition (Win / Mac)
VPS Philta Beat Edition (Win / Mac)
Tone 2 Filterbank 3 (Win / Mac)
Volfram LE (Win / Mac)
Synths / Klangerzeuger
Aalto Solo (Win / Mac)
Audio Realism ADM 606 (Win / Mac)
Cableguys Curve 223 BE (Win / Mac)
Dark Star (Win)
Dune-LE (Win / Mac)
Elektro Studio VST (Win / Mac)
FXpansion Geist Lite (Win / Mac)
Little One BE (Win)
Palm Plex 2 (Win)
Proteus VX (Win)
SIDizer LE (Win)
Sonigen Modular Setup (Win)
Synth Master BE (Win / Mac)
Thomann Zampler (Win / Mac)
Thomann Zampler Soundpacks Bass Station II, Minibrute, Waldorf Rocket
Tone2 Firebird (Win)
Sennheiser Drum Mic’a (Win / Mac)
U-he Tyrell N6 V3 (Win / Mac)
UVI Electro Suite LE (Win / Mac)
Waldorf Edition LE (Win / Mac)
WOK SAM se4 (Win)
Xils 3 BE (Win / Mac)
Zwar sind fast alle diese Programme kostenlos im Internet verfügbar, dennoch ist das Thomann Kit LE eine insgesamt inspirierende Beigabe, die besonders Einsteiger zu schätzen wissen dürften.
Verarbeitung
Obwohl es sich bei dem Testobjekt um die kleinste ControlKey-Variante handelt, wirkt das Controller Keyboard sehr massig, fast schon martialisch. Das aus Metall bestehende und dementsprechend schwere Gehäuse macht einen äußerst robusten Eindruck. Lediglich die Kunststoffseitenteile im vorgetäuschten Gussmetall-Design hinterlassen bei näherer Betrachtung einen etwas billigen Beigeschmack. Aufgrund seines Gewichts von 7,5 kg steht das ControlKey 49 wie ein Fels auf seinen vier Gummifüßen und wirkt generell sehr solide. Was sich der Hersteller allerdings bei den extrem locker sitzenden Faderkappen gedacht hat, ist mir ein Rätsel. Nach dem Auspacken habe ich bereits eine vermisst, die dann glücklicherweise im Verpackungsmaterial wieder aufgetaucht ist. Teilweise sitzen die kleinen Kappen so locker, dass man in der Wespensaison aufpassen sollte, dass nichts Süßes daran klebt. Also Obacht!
Für dich ausgesucht
Anschlüsse
Zusätzlich zum lebensspendenden USB-Anschluss (Stromversorgung, MIDI In/Out) findet man auf der Geräterückseite eine 5-polige MIDI-Out-Buchse, Anschlüsse für Expression- und Sustain-Pedale sowie den Power-Button zum Ein- und Ausschalten des Geräts. Direkt daneben liegt die Anschlussbuchse des bei Bedarf optional zu erwerbenden 9V-Netzteils.
Ausstattung / Controller
Wie viele seiner Artgenossen ist auch das Swissonic ControlKey ein Hybridwesen aus Masterkeyboard und DAW-Controller. In seiner primären Funktion bietet es 49 Tasten (mit Aftertouch), Pitchbend- und Modulationsrad sowie Oktav-Buttons. Auf der rechten Geräteseite befinden sich beim ControlKey 49 acht beleuchtete und ebenfalls Aftertouch-fähige Triggerpads. Das ControlKey 61 besitzt davon zehn, beim ControlKey 88 sind es 16 Pads. Sie sind etwas kleiner und auch filigraner als beispielsweise die Pads von AKAI. Trigger- bzw. Drumpad-relevante Features wie beispielsweise „Roll“, „Full Level“ und „Hold“ können direkt rechts daneben aktiviert werden.
Zur DAW-Steuerung befinden sich mittig auf dem Gerät acht „Kanäle“ inklusive Fader (mit LED-Anzeige), Mute- und Solo-Tasten sowie je einem LED-beleuchteten Endlosdrehregler. Zur Rechten dieser „Faderbank“ findet man einen Masterfader inklusive verschiedener Buttons, die der Anwahl der Spuren innerhalb der DAW dienen. Mehr hierzu im Praxisteil dieses Testberichts.
Tasten zur Transport-Kontrolle dürfen natürlich nicht fehlen, diese wurden unterhalb der Triggerpads platziert.
Unterhalb des hintergrundbeleuchteten Displays befindet sich eine Tastengruppe, die der Scene-Anwahl und der Anpassung verschiedener Geräteeinstellungen wie beispielsweise MIDI-Kanal, Transponierung, Velocity-Kurven etc. dient. Neben der Möglichkeit, die einzelnen Bedienelemente individuell verschiedenen MIDI-Messages zuzuordnen, existieren im 30 Speicherplätze umfassenden Scene-Speicher schon folgende vorgefertigten Scenes zur Steuerung der entsprechenden Host-Programme:
Logic
Pro Tools
Cubase
Ableton Live
Cakewalk
Reason
Traktion
Motu Digital Performer
MK Control
Acid Pro
Audition
FL Studio
Nuendo
Magix
Presonus Studio One