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Swissonic MM-3 Test

Praxis

Aufstellung der Swissonic MM-3 und Testumgebung

Für den Test habe ich die Swissonic MM-3 auf Isolation Pads, die lustigerweise teurer sind als die Boxen, freistehend auf meinem Studiotisch positioniert. Die Kantenlänge des Stereodreiecks beträgt (im Wechsel mit meinen Vergleichsmonitoren) 1 bis 1,20 m, was einer typischen Nahfeldaufstellung entspricht. Als Audiomaterial habe ich einen stilübergreifenden Mix vertrauter Fremd- und Eigenproduktionen verwendet sowie diverse Hörproben mit Rauschgeneratoren, Sweeps und virtuellen Instrumenten durchgeführt. Als D/A-Wandler kam das Interface Universal Audio Apollo 8 unter Verwendung von Cordial-Kabeln zum Einsatz.

Die Swissonic MM-3 werden natülich im Nahfeld getestet.
Die Swissonic MM-3 werden natülich im Nahfeld getestet.

Der erste Eindruck der Swissonic MM-3 im Test

Obwohl ich mich mittlerweile daran gewöhnt haben sollte, überrascht mich eine kraftvolle Wiedergabe über kleine Lautsprecher immer wieder. Darüber hinaus finde ich es absolut bemerkenswert, dass allenfalls marginales Rauschen, Brummen und nur geringe Einstreuungen von Mobiltelefonen zu vernehmen sind, wenn man das Smartphone während des Gesprächs unmittelbar an den aktiven Speaker hält. Mir sind ausgewiesene Profigeräte bekannt, die in allen diesen Punkten sensibler reagieren.

Erster Eindruck: positiv!
Erster Eindruck: positiv!

Swissonic MM-3 Test: Sound

Vorweg: Die MM-3-Monitore klingen deutlich besser als ich es in dieser Preisklasse erwartet habe! Vor einiger Zeit habe ich mir für mein Büro ein ähnliches Monitorpaar gekauft, das sogar noch etwas teurer war und ein viel diffuseres Klangbild aufwies.
Der Swissonic-Monitor klingt relativ knackig und direkt, was an seiner geschmackvoll prominenten Höhenwiedergabe und überraschend frischen Transientenabbildung liegt. Hierdurch werden etwa Gesangsspuren adäquat und weitgehend färbungsfrei herausgestellt und auch der Übergang zum mittleren Frequenzbereich ist durchaus gelungen und weder unterrepräsentiert noch nasal oder topfig.
Bis dahin ist die Frequenzabstimmung weitgehend homogen und brauchbar. Schwächen offenbaren sich dann so allmählich ab den unteren Mitten und im Bassbereich, was für eine Box dieser Größenordnung und einer unteren Grenzfrequenz des Übertragungsbereichs von 75 Hz aber keine wirkliche Überraschung ist. Auch wenn der quantitative Bass sich weitgehend ins Gesamtbild einfügt, klingt er bei beatlastiger Musik dann doch etwas pappig und neigt deutlich zur Kompression und vereinzelten Resonanzen.
Zum Mischen und Mastern eines Trap-Tracks sollte man also andere Abhörwerkzeuge nutzen, für viele andere Anwendungen und zum Hobbygebrauch mag diese Darstellung aber auch durchaus ausreichend sein. Ein interessanter Vergleich mit meinen iLoud-Micro-Monitoren von IK Multimedia beweist, dass es nicht allein auf die Größe ankommt. Diese noch kleineren, aber deutlich teureren Aktivmonitore bieten eine spürbar tiefere und dynamischere Basswiedergabe, eine lebendigere Tiefenstaffelung sowie ein besseres Matching von rechter und linker Box inklusive einer Klangregelung, die bei den Swissonic-Monitoren nicht vorhanden ist.
Ruft man sich ins Gedächtnis zurück, dass sich die MM-3-Speaker im tiefsten „Preissegment-Keller“ von aktiven Studiomonitoren befinden, so sind die Wiedergabeeigenschaften insgesamt als absolut positiv zu bewerten.

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