Praxis
Installation und Funktionen des Swissonic SA 125
Zwar wird der Mischverstärker ohne Rack-Ohren ausgeliefert. Mit seiner Breite von 42 cm und 8,8 cm Höhe passt er jedoch problemlos in gängige 19 Zoll Racks. Aufgrund seines Gewichts sollte er aber nicht auf anderen Geräten platziert werden, sondern stattdessen entweder auf dem Boden des Racks oder auf einer fest verschraubten Zwischenetage Platz finden. Dass sich dann an den Seiten und oberhalb noch ordentlich Spielraum befindet, ist in diesem Fall ein Vorteil, denn der Verstärker muss die in seinem Inneren entstehende Wärme nach außen ableiten können. Das machen auch seine zahlreichen Lüftungsrippen und sein eingebauter Ventilator deutlich.
Aufbau und Installation
Aufbau und Installation des Verstärkers klappen mühelos. In unserem Testaufbau schließe ich an Kanal 1 des SA 125 das Durchsagemikrofon Shure Centraverse an. Um das Ducking/Mute-Feature testen zu können, verbinde ich außerdem den Kopfhörerausgang meines Smartphones mit den beiden Aux-Cinch-Buchsen des Verstärkers. Für die Audioausgabe kommt mit dem Syrincs DL30T ein Druckkammerlautsprecher zum Einsatz, den ich an den 100 Volt Anschluss des Mischverstärkers anschließe. Sobald ich die Abdeckung der Schraubklemmenleiste wieder angebracht habe, sind die Anschlüsse nicht nur vor fremdem Eingriff, sondern auch vor dem Eindringen von Staub und Schmutz geschützt.
Dynamische Mikrofone werden vom Swissonic SA 125 ausreichend laut verstärkt. Kondensatormikrofone versieht er ohne Probleme mit Phantomspannung. Die Mikrofonsignale werden in beiden Fällen ohne hörbare Beeinträchtigungen verstärkt und ausgegeben. Das Einspeisen von Line-Pegel-Signalen gelingt ebenfalls reibungslos. Die schaltbare Empfindlichkeit am Aux-Eingang sorgt für die Wahl der Pegelanpassung von -6 dB für CD-Player und andere Hifi-Geräte und -15 dB für Geräte mit höherem Line-Arbeitspegel.
Wie klingt der Swissonic SA 125?
Klanglich möchte ich den Sound des Mischverstärkers als „neutral“ beschreiben. Seine Klangregelung greift in den Bässen ausreichend kräftig zu, um ein Mulmen zu unterbinden. Dasselbe gilt für die Anhebung/Absenkung der Höhen. Sie ist deutlich genug, um den Sound des SA 125 an verschiedene Räumlichkeiten anzupassen. Bei der Aufnahme der Audiodemos für dieses Review stelle ich fest, dass sich die Klangregelung ausschließlich auf die Lautsprecherausgänge auswirkt. Der Klang des Recording-Ausgangs bleibt von ihnen also unberührt. So hat man als Anwender die Möglichkeit, die Sound-Ausgabe an die Räumlichkeiten anzupassen und dennoch die gemischten Eingangssignale pur mitzuschneiden.
Sowohl bei leiser als auch bei lauter Wiedergabe spielen Rauschanteile der Endstufe keine entscheidende Rolle. Das gilt ebenso für Signalverzerrungen. Vorsicht ist allerdings bei der Vorverstärkersektion geboten. Der Sweetspot der Mikrofonvorverstärker ist relativ eng. Beim Einpegeln eines Durchsagemikrofons war der Wechsel von „zu leise“ bis „übersteuert“ nur eine kleine Drehbewegung des Gain-Potis entfernt. Beim Aufstöbern des passenden Verstärkungsgrads ist deshalb das Levelmeter des Mischverstärkers eine große Hilfe. Obwohl sie leicht vertieft angebracht ist, ist die sehr helle Pegelanzeige auch aus relativ spitzem Winkel gut ablesbar.
Für dich ausgesucht
Ducking-Funktion
Die Ducking-Funktion arbeitet effektiv, aber hier gibt es einige Dinge zu beachten. Das Einstellen der Empfindlichkeit der automatischen Stummschaltenfunktion ist mit der vertieften Schraube auf der Rückseite des Geräts etwas umständlich gelöst. Denn dadurch sind keine schnellen Anpassungen möglich. Hier heißt es deshalb: Set and forget.
Das Herunterregeln der Kanäle jenseits von Kanal 1 geschieht mit einer kleinen Verzögerung und bleibt dann auch nach dem Absetzen der Stimme so lange erhalten, dass kleinere Sprechpausen möglich sind. Das sorgt dafür, dass die Ducking-Funktion nicht zum „Pumpen“ führt und ein ruhigerer Gesamteindruck entsteht. Was für mich nicht so gelungen ist, ist die Release-Dauer. Der automatisch verringerte Audiopegel der übrigen Kanäle kommt für meinen Geschmack deutlich zu abrupt auf sein Ursprungsniveau wieder zurück.
Durchsagen gut hörbar machen
Nichtsdestotrotz ist das Ergebnis eine große Erleichterung, wenn es etwa darum geht, Durchsagen gut hörbar zu machen, während Hintergrundmusik weiterläuft. Einmal eingerichtet, bedarf es dann für Nutzer keiner langen Anleitung, um das Setup zu verwenden. Das ist optimal, wenn beispielsweise Mitarbeiter in einem Supermarkt Durchsagen machen möchten. Es ist aber auch von Vorteil, wenn der Mischverstärker im Rahmen einer Podiumsdiskussion eingesetzt wird, bei der ein Moderator stets die Oberhoheit über die Gesprächsrunde behalten soll. Und auch wenn der SA 125 als PA-Mixer oder Verstärker für dezentrale Musikbeschallung verwendet wird, lassen sich jederzeit ohne großen Aufwand Announcements machen.
In der nachfolgenden Tabelle seht ihr, wie sich der Swissonic SA 125 im Vergleich mit der Konkurrenz des Monacor PA-806DAP schlägt:
Swissonic SA 125 | Monacor PA-806DAP | |
Leistung | 120 W | 60 W |
Mikrofonkanäle | 4 | 1 |
USB/SD-MP3-Player | nein | ja |
Fernbedienung | nein | ja |
Bluetooth | nein | Ja |
Preis | 179,- EUR | 289,- EUR |