Praxis
Die Swissonic Webcam ist ruckzuck ausgepackt und mit ihrem Faltmechanismus unkompliziert auf dem Bildschirm angebracht. Auf meinem Mac Pro funktioniert die Swissonic Plug-and-play und ohne weitere Einstellungen, beim MacBook muss sie als „FHD Camera Microphone“ im jeweiligen Programm lediglich ausgewählt werden, damit nicht die interne Cam vorgezogen wird. Vor allem war ich nun gespannt, wie sich die wirklich günstige Swissonic im Vergleich zu meiner Logitech C920 schlägt.
Vergleich mit Logitech
Im normalen Videochat-Betrieb fällt auf, dass die Lichtausbeute der Swissonic sehr viel höher ist. Bei schlechten Lichtverhältnissen produziert die Swissonic ein wirklich helles, grelles Bild, was situationsbedingt durchaus von Vorteil sein kann. Allerdings ist die Bildqualität matt und unscharf, die Farben wirken polarisiert und unnatürlich und Bewegungen nicht werden nicht akkurat verfolgt und produzieren Schlieren. Für schnell bewegte Bilder erscheint sie absolut ungeeignet. Bei normaler Ausleuchtung, z. B. mit einem LED-Ring produziert die Swissonic völlig überbelichtete Bilder, im Gegensatz zur C920, die knackig scharf abliefert. Auch wichtig für Brillenträger: Die Gläser spiegeln stark in der Swissonic.
Schlussendlich sitzt die C920 fester auf dem Monitor als die Swissonic.
Machen wir’s kurz: Die Mikrofone in der Swissonic-Webcam klingen richtig schlecht. Ich habe im Vergleich dazu zwei Aufnahmen gemacht, einmal mit der Swissonic, einmal mit der Logitech, jeweils unbearbeitet mit Rogue Amoeba Audio HiJack direkt aufgenommen und ohne Änderungen der Lautstärke-Verhältnisse hier nachzuhören. Ein Unterschied wie Nacht und Tag. OK, von einer Webcam darf man keinen herausragenden Sound erwarten, aber die dünne Blechdosen-Qualität der Swissonic-Webcam ist tatsächlich unbrauchbar, selbst für normale Videocalls.
Für dich ausgesucht
Die Swissonic ist keine Action-Cam: Schnelle Bewegungen werden nur verwischt dargestellt. Sie punktet bei Videocalls in schlecht ausgeleuchteter Umgebung, wo ein möglichst großer Bereich im Bild sein soll.
In einem dunklen Studio kann die Swissonic für Videocalls eine gute Alternative sein, auch weil sich der Kamerakopf um 360° drehen lässt. Professionelle Ansprüche erfüllt sie aber nicht. Wer sie trotzdem für Videocalls nutzt, sollte zumindest ein separates Mikrofon wählen.