Formate
Die Software läuft standalone auf PC und MAC und als Plugin in den Formaten VST, AU und RTAS. Neben der nach wie vor üblichen 32-Bit Systemarchitektur werden auch 64-Bit Systeme unterstützt. Dies ist nicht mit der Wortbreite von digitalen Audiodaten zu verwechseln (16-Bit, 24-Bit oder 32-Bit Float), sondern wirkt sich vor allem auf die Größe des Arbeitsspeichers aus, die ein Rechner adressieren kann. In einer 64-Bit Architektur ist das RAM nicht auf die bisherige Grenze von 4 GB beschränkt, sondern kann theoretisch bis zu einem Terabyte erweitert werden.
Versionen: Silber, Gold und Platinum Plus
EastWest bietet das EWQLSO in vier unterschiedlichen Ausführungen an, die in ihrem Umfang stark variieren und, wie in der Branche nicht unüblich, nach seltenen und ebenso wertvollen Edelmetallen benannt sind. Die Bundles reichen vom einfachen Silver über Gold und Platinum bis zum Nonplusultra, der Platinum Plus Version. Bereits ab der Gold-Variante sind alle Instrumente und Spielweisen in 16-Bit Wortbreite enthalten. Die Platinum-Fassung beinhaltet das Gleiche in 24-Bit und statt in nur einer, gleich in drei Mikrofonpositionen. Das macht nicht nur das Einwirken auf die natürliche Räumlichkeit des Sounds flexibler, sondern ebnet auch den Weg für eine Anwendung in Surround-Produktionen. Als kleine Zugabe enthält das Platinum Plus Bundle zusätzlich zu den 24-Bit Samples den kompletten Content in 16-Bit Auflösung, was sich während des Arrangierens als sehr Performance sparend auswirkt, da der Speicherbedarf um 50% reduziert wird.
Für den Test wurde mir das Symphonic Orchestra Platinum Plus zur Verfügung gestellt. Wer vermutet, dass bei der nebenstehenden Tabelle in der Spalte „Datenmenge“ die Kommas vor der jeweils letzten Ziffer fehlen, dem versichere ich hier noch einmal, dass die große Version tatsächlich 194 GB Festplattenplatz in Beschlag nimmt. Das Orchester wurde bei seiner Performance nicht etwa auch noch gefilmt. Der hohe Umfang ergibt sich schlichtweg aus der Artikulationsvielfalt der Instrumente und den verschiedenen Mikrofonpositionen. Um diese Informationsfülle einmal zu verdeutlichen, lässt sich sagen, dass 194 GB knapp 30 Millionen DIN A4 Seiten reinem Text entsprechen (bei 6,5 KB pro Seite). Würde man diese der Länge nach aneinanderreihen, dann ergäbe sich eine Strecke von über 8500 km. Bis zu den Sternen kommt man damit noch nicht, aber immerhin entspricht die Distanz etwa der Luftlinie zwischen dem Flughafen Frankfurt am Main und dem Houston Airport in Texas. Untergebracht wird dieses Datengebirge auf 28 DVDs. Folglich sollte man zur Installation ein bisschen Geduld oder ein gutes Buch mitbringen. Für die nicht ganz so hart Gesottenen empfiehlt es sich, das Ganze in mehreren Gängen zu tun. Glücklicherweise kann die Installationsroutine nach der ersten DVD abgebrochen werden. Danach kopiert man den restlichen Content von Hand auf die Festplatte, die übrigens über eine Drehzahl von mindestens 7200 rpm verfügen sollte.
Freischaltung mit iLok Key
Sobald alle Daten da sind wo sie sein sollen, müssen die Lizenzrechte auf den nicht im Lieferumfang enthaltenen iLok Dongle übertragen werden. Das Ganze funktioniert online und ist auch von einem anderen Rechner aus möglich.
Für dich ausgesucht
Für jeden Teilbereich der Library, also Strings, Woodwinds, Brass und Percussion (jeweils in 16-Bit und 24-Bit), gibt es eine eigene Lizenz. Dadurch ist es möglich, diese auch auf unterschiedliche iLoks zu übertragen und so die verschiedenen Instrumentengruppen auf bis zu acht Computern des eventuell vorhandenen Studio-Netzwerks zu verteilen. In meinem speziellen Fall musste bei der Aktivierung ein Account auf iLok.com manuell erstellt werden, da der Authorisation Wizard von selbst keine Verbindung herstellen konnte. Die aktuellsten Updates herunterzuladen, ist im Vergleich zum Rest der Prozedur eine Kleinigkeit, denn glücklicherweise entsprechen sie in ihrer Größe nicht den Ausmaßen der kompletten Library.
Wenn man die Installations-Odyssee erst einmal hinter sich gebracht hat, kann man endlich loslegen.
Bei mir erstreckte sich der Vorgang über drei Tage und dauerte nach Abzug der Pausen insgesamt etwa 21 Stunden – weit mehr als ein Flugzeug auch bei Gegenwind für den 8500 km weiten Flug nach Houston braucht.