ANZEIGE

Synsonic BD-808 und BD-909

Wenn Bassdrums im Club die Wände wackeln lassen, dann sind es die synthetischen Klänge der Roland TR-808 und TR-909 Rhythm Composer. Die legendären Drumcomputer haben seit ihrer Einführung in den 80er und 90er Jahren schon einige Hits mit ihren alles durchdringenden Bässen bereichert. Kein Wunder, dass die japanischen Rhythmus-Maschinen unzählige Male geklont wurden. Roland ist sich des gerechtfertigten Hypes um die analogen Geräte bewusst und hat mit der Aira TR-8 sowie TR-09 Hardware-Klone ins Leben gerufen. Auch im Softwarebereich finden sich allerlei virtuelle Nachbildungen, die sowohl Optik als auch Innenleben bis ins kleinste Detail nachbilden wollen, wie D16 Groups Nepheton und Drumazon.

Synsonic_Instruments_BD-808_BD-909_Bild_01_Aufmacher


Eher selten trifft man jedoch auf virtuelle Reproduktionen, die sich gezielt auf Bassdrums konzentrieren. Die Software-Schmiede Synsonic Instruments wirkt dem entgegen und bietet gleich zwei Emulationen: BD-808 und BD-909. Da diese beiden Plug-ins noch dazu gratis sind, haben wir sie uns im Rahmen unseres Freeware-Specials einmal genauer angeschaut. Nicht nur der Klang, sondern auch die erweiterten Features haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Noch mehr kostenlose PlugIns findet ihr in unserem großen Freeware Software Synths und PlugIns Special.

Details + Praxis

Allgemeines

BD-808 sowie BD-909 gibt es für Windows als VST- und für macOS als AU- und VST-Plug-in, jeweils in 32 und 64 Bit. Unterstützte Sampleraten sind 44,1 kHz, 88,2 kHz und 96 kHz. Neben den wenige MB kleinen Installationsdateien liegen in den Downloads sogar Manuals bei. Die beiden Plug-ins sind zwar kostenlos, per Donation-Button könnt ihr dem Entwickler aber mit einem Geldbetrag eurer Wahl ganz sicher etwas Gutes tun!

Bedienoberfläche und Konzept

Die Bedienoberflächen der Plug-ins sind überschaubar gehalten, bieten jedoch mehr Möglichkeiten zur Klanggestaltung als die Vorbilder. BD-808 besitzt zu den üblichen Parametern zusätzlich die Funktionen Fine, LongDecay, MIDISync Tune und MIDISync Accent. BD-909 wurde zu den Original-Parametern ergänzt mit Keyboard Pitch, Keyboard Accent, Tune Decay, Hold, Tune Depth, Noise Decay und Distort erweitert. Beide Plug-ins sind mit MIDI Learn ausgestattet, was das Soundschrauben mit einem MIDI-Controller erlaubt.
Ihr ahnt es bereits: Die zusätzlichen MIDI-Features ermöglichen es, die Drumsynths in Tonhöhe und Anschlagstärke der MIDI-Noten zu steuern. Das macht die Emulationen wirklich zu etwas Besonderem! In Trap-Beats werden 808 Bassdrums gerne als Bassline verwendet und passend zum Grundton des Songs in verschiedenen Tonlagen gespielt. Das war mit der originalen 808 allerdings nicht möglich, weshalb man dafür meist auf Samples zurückgreifen muss, die bereits getuned und in einem Sample Player gemappt sind. Bei der BD-808 schaltet man lediglich den MIDI-Sync-Button neben dem Tune-Regler ein und schon ist die emulierte 808-Bassdrum auf der Klaviatur spielbar – wirklich top! Das Tuning erfolgt praktischerweise in Halbtonschritten, ein zusätzlicher Fine-Parameter entsprechend in Cents – sehr gut! Der zusätzliche Long-Decay erweitert den Ausklang der Bassdrum, was extrem langgezogene Bassdrums mit viel Sustain ermöglicht.

Die Erweiterungen der BD-909 sind ebenfalls sehr sinnvoll untergebracht: Der Decay-Tune aus dem Original, mit dem der Tonhöhenverlauf justiert wird, bekommt Unterstützung durch den Tune Depth, mit dem ihr zusätzlich die Tiefe des Tonhöhenverlaufs regeln könnt. Das Ergebnis sind tonale Bassdrums, die bei Bedarf schon beinahe Zap-Sounds ermöglichen. Der Noise-Generator, der fürs „Zischeln“ zuständig ist, ist durch den Noise-Decay in der Länge einstellbar. In kaum einer Produktion verzichtet man beim Einsatz einer 909 auf Saturation oder Distortion. Deshalb hat wurde ein solcher auch gleich in den Bassdrum-Synth integriert, sehr praktisch! BD-909 wartet zudem mit 15 produktionsreifen Presets auf!

Klang

Die beiden Nachbildungen sehen ihren Vorbildern nicht besonders ähnlich, klanglich sind sie es dafür umso mehr! Ich war überrascht, als ich die ersten Sounds geschraubt habe, wie nah die Models an den originalen Sound herankommen und mit den erweiterten Parametern den Extra-Drive geben, den man den 808- und 909-Bassdrums ohnehin gerne hinzufügt!
In den folgenden Klangbeispielen habe ich einen simplen Trap-Beat gebaut, in dem die BD-909 im Preset „Knock“ für den knackigen Attack-Anteil der Bassdrum sorgt, während die BD-808 den Subbass-lastigen tonalen Part in verschiedenen Tonlagen übernimmt – eine typische 808-909-Kombination. Wäre BD-808 ebenfalls mit einem Sättigungs-Parameter ausgestattet, würde das dem Plug-in die Krone aufsetzen.
Zum Glück gibt es auch brauchbare, Gratis-Saturation-Tools, wie den kostenlosen Saturation-Knob von Softube, den ich direkt hinter die 808-Emulation insertiere. Dreht man dann noch den zusätzlichen LongDecay-Regler der BD-808 auf, kommt man ganz schnell zum modernen Sound aktueller Trap-Produktionen.
 

Audio Samples
0:00
808 808 Pitch 808 / 909 808 / 909 Sat

Doch auch einzeln machen die Plug-ins eine gute Figur! Die Zusatz-Parameter der BD-909 lassen flexiblere Klanggestaltungen zu. In beinahe jedem Genre werden Kicks der originalen 909 nämlich mit Distortion mehr oder weniger angezerrt. Der integrierte Distort-Parameter der BD-909 macht einen guten Job, die Bassdrum erscheint noch wuchtiger! Für peitschende 909-Bassdrums sorgt der Noise-Decay-Regler, mit dem der Rausch-Generator flexibel zu dosieren ist.
 

Audio Samples
0:00
909 – 0% Distortion 909 – 50% Distortion 909 – 75% Distortion 909 – 100% Distortion

Fazit

Synsonic hat mit den beiden Emulationen wirklich saubere Arbeit geleistet. BD-808 und BD-909 sind mein absoluter Freeware-Geheimtipp. Nicht nur der authentische Klang, der den Vorbildern sehr nahe kommt, sondern auch die erweiterten Features machen die beiden Bassdrum-Synths wirklich alltagstauglich. Eine 909, die sich direkt im Plug-in mit einem amtlichen Distortion andicken lässt, lässt das Producer-Herz ebenso höherschlagen wie 808-Bassdrums, die sich in der Tonhöhe auf dem Keyboard spielen lassen. Die Bassdrum-Synths sind daher eine Bereicherung für jede DAW, aus der elektronische Beats erklingen – unbedingt downloaden und ausprobieren!
Die kostenlosen Plug-ins findet ihr hier: http://www.synsonic-instruments.com 

Pro
  • einfache Bedienung
  • geniale Erweiterungen
  • spielbar in Tonhöhe und mit Anschlagstärke
  • MIDI Learn
Contra
  • kein Contra!
Features
  • BD-808
  • Bassdrum-Emulation der Roland TR-808
  • Original-Parameter der Hardware
  • zusätzliche Parameter: Tune (Transponierung in Halbtonschritten), Fine (Cents), Long-Decay
  • MIDI Learn (Learn- und Clear-Buttons)
  • BD-909
  • Bassdrum-Emulation der Roland TR-909
  • Original-Parameter der Hardware
  • zusätzliche Parameter: Distortion, Noise Decay, Hold, Tune Decay Depth, Pitch
  • Anschlagstärke und Tonhöhe können dem Keyboard zugewiesen werden
  • 15 Presets
  • User-Preset-Menü
  • MIDI Learn (Learn- und Clear-Buttons)
  • Systemvoraussetzungen: BD-808 sowie BD-909 gibt es für Windows als VST- und für macOS als AU- und VST-Plug-in, jeweils in 32 und 64 Bit.
Preis
  • kostenlos
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • einfache Bedienung
  • geniale Erweiterungen
  • spielbar in Tonhöhe und mit Anschlagstärke
  • MIDI Learn
Contra
  • kein Contra!
Artikelbild
Synsonic BD-808 und BD-909
Hot or Not
?
Synsonic_Instruments_BD-808_BD-909_Bild_01_Aufmacher Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Lewitt Connect 2 Review: The Ultimate Audio Interface for Creators?
  • Exclusive 30 minutes Interview with Warren Huart: Insights from Produce Like A Pro
  • D.W. Fearn VT-5 & VT-7 – "Vacuum Tube Stereo Equalizer & Compression Amplifier " – DEMO (no talking)