Die t.akustik Tube Traps sind Absorber zur Dämpfung tiefer Frequenzen, denn wer Bass will, muss Bass dämpfen! Klingt komisch, ist aber so. Die Physik des Schalls sorgt für akustische Berge und Täler im Raum, was zur Folge hat, dass es an manchen Stellen im Raum oftmals furchtbar dröhnt und an anderen Stelle wiederum zu wenig Bass zu hören ist.
Das vermeintliche Paradox besagt: Dämpfst du da wo es dröhnt, gibt es mehr Bass, wo es vorher zu wenig gab. Der Raumklang wird homogener, der Übertragunsgverlauf glatter sowie vor allem der Nachhall ausgewogener und kürzer.
Für die Dämpfung von Bass im Raum gibt es viele Ansätze – allesamt sind sie mit reichlich Aufwand verbunden. Sie brauchen Platz, viel Material und kosten in Folge damit auch nicht wenig Geld. Spezifische Lösungen passen meisst nur für einen Raum. Der Einbau ist ebenfalls aufwendig, ein späterer Transport sowieso schwierig und der Rückbau allgemein nervig.
Eine der einfacheren Lösungen heißt: Bassrollen oder Tube Traps. Diese sind ziemlich mobil, flexibel in ihrer Nutzung sowie auch gar nicht mal so teuer. Das Musikhaus Thomann ist mittlerweile verstärkt im Bereich Akustik unterwegs, und so überrascht es nicht, dass es endlich auch „dämpfende Röllchen“ von der Eigenmarke t.akustik gibt.
Details & Praxis
Runde Falle
Die t.akustik Tube Traps sind Absorber zur Dämpfung tiefer Frequenzen und damit bestens zur Optimierung der Raumakustik im Studio, Heimkino und Wohnzimmer geeignet. Sie werden vorzugsweise in den Raumecken platziert, dabei auch gern gestapelt oder auch als Boxenständer verwendet. Mit Abmessungen von 100 x 45 cm und einem Gewicht von 13,6 kg kein schweres Unterfangen. Viel hilft bekanntlich viel, und das gilt hier besonders.
Für dich ausgesucht
Das Wirkungsprinzip ist einfach: Man nehme ein Holzgerüst, packe reichlich Schaumstoff drauf und drumherum eine Folie. Somit entsteht ein Feder-Masse-System aus einer Membran und dem eingeschlossen Luftvolumen. Schallbedingte Druckänderung auf die Oberfläche werden so im Inneren durch Reibung „verbrannt“. Diese Bauweise hat sich vor allem bei der Bedämpfung von Bässen bewährt, schaut euch hierzu ruhig auch unsere DIY-Workshop Eckabsorber an.
Dezente Farben
Auch hier wurde abschließend mit schicken Stoff bespannt, damit das Auge mithören kann. Die t.akustik Tube Traps gibt es aktuell in den traditionellen Farben Schwarz, Weiß, Creme, Anthrazit und Rot. Der Deko-Stoff wirkt leicht plüschig und weist je nach Farbe eine mehr oder minder starke Marmorierung auf. Sicherlich dämpft der Stoff selbst ein wenig Höhen, der Effekt kann aber vernachlässigt werden.
Als Boden und Deckel kommt ein einfach lackiertes Sperrholz zum Einsatz, das verklebt wurde. Ein kleines t.Akustik-Logo oben drauf – fertig. Besonders günstig ist die Eigenmarke mit einem aktuellen Straßenpreis von 199 Euro zwar nicht, wirklich günstigere Alternativen gibt es dennoch kaum. Nur der Thomann Exclusive Monitor Stand Eco OA sei an dieser Stelle erwähnt, weil er noch besser als Boxenständer funktioniert. Auf Selbstbau muss man Bock haben – finanziell lohnen tut sich dass allerdings wirklich erst bei hohen Stückzahlen.
Versuch macht klug
Aus Erfahrung kann ich sagen: Eine Bassfalle allein bringt nicht viel. Vielleicht kann man ihre Anwesenheit messtechnisch ermitteln, wirklich spüren tut man sie aber nicht. Je nach Größe des Raumes sollte man mindestens zwei Rollen budgetieren, eher aber vier oder noch besser acht. Auch das Umstellen des Arbeitstisches mit einer Art Halbkreis macht Sinn, da so vor allem das Nahfeld trockener wird.
Für meinen Test hab ich mir jedenfalls vier der Tube Traps in mein Schlafzimmer gepackt – einen pro Ecke – und vorher/nachher gemessen. Der Effekt war in den Bässen da, die Basswiedergabe wurde also präziser, denn es dröhnte weniger. Der Nachhall wurde ebenfalls insgesamt besser, besonders die Verständlichkeit von Sprache wurde erhöht.
„Furztrocken“ war das dennoch nicht, was aber nicht weiter überrascht. Mein 25qm-Testraum war in seiner Ausgangslage eher überdurchschnittlich hallig, weil er mit relativ wenigen Möbeln ausgestattet und durch sehr hohen Decken gekennzeichnet ist. Aber seht einmal selbst, gemessen hab ich dabei mit einer Genelec 8040, dem Behringer ECM800 und Fuzzmeasure auf dem Mac.
Anschließend hab ich etwas mit der Platzierung experimentiert, mal in eine Ecke zwei Absorber gestellt. Relevante Unterschiede waren nicht festzustellen, womit ich die Tube Traps als relativ aufstellungsunkritisch bezeichnen wollen würde. Als kleine Trennwand bzw. „Trockene Ecke“ für Mikrofonaufnahmen machen sie damit ebenfalls durchaus ebenfalls Sinn.
Nicht nur für gewerbliche Nutzer interessant ist, dass die Tube Traps flammhemmend gemäß FMVSS 302 mit einer Brennrate von <100 mm/min sind. Ihr Geruch ist dennoch neutral. Etwas unschön empfand ich jedoch die einfache Lackierung der Holzdeckel, weil sie außerdem etwas empfindlich ist. So reagierten sie direkt mit einer meiner Gummihanteln, als ich die ein paar Tage darauf abgelegt hatte. Nicht dass man dies den Tube Traps direkt ankreiden sollte, ein Warnung wäre dennoch gut gewesen.
Fazit
Die t.akustik Tube Traps sind funktionale Absorber für Bass und Tiefmitten, die eine unkomplizierte Optimierung der Raumakustik ermöglichen. Sie sind in fünf verschiedenen Farben erhältlich und müssen wirklich nur aufgestellt werden. Sie werden nämlich fertig montiert geliefert und müssen auch nicht an die Wand geschraubt werden. Insofern sind sie flexibel nutzbar und nach einen eventuellen Umzug auch direkt wiederverwendbar. Der Preis ist angemessen, summiert sich allerdings, wenn man viele nutzen möchte.
- breitbandige Bassabsorbtion
- keine Montage erforderlich
- unkomplizierte Platzierung
- kein Contra
Kenner sagt:
#1 - 31.12.2023 um 01:26 Uhr
Ein erbärmlicher Klon der Hofa Bassfalle (die auch nicht besonders gut ist), dazu auch noch mit falscher Füllung (Schaumstoff ist NICHT die geeignete Füllung für eine Bassfalle), ohne jegliche offizielle Messergebnisse und zum Preis von 200 EUR. Unfassbar