Praxis
Die Overdrive-Sektionen liefern einen leicht unterschiedlichen Klang, der zweite Kanal klingt etwas luftiger, hat einen Hauch weniger Gain und komprimiert nicht so stark wie Kanal 1. Abrufen lässt sich bei dem Pedal immer nur ein Kanal. Hat man zum Beispiel Kanal 1 angewählt und drückt den Schalter von Kanal 2, wird der erste Kanal abgeschaltet und der zweite aufgerufen. Wer gerne zwei Zerrer für die finale Maximalzerre hintereinanderschalten möchte, wird hier nicht fündig. Das ist aber meines Erachtens auch nicht notwendig. Wir hören uns zuerst einmal die beiden Kanäle mit identischer Gain- und Tone-Einstellung an.
Gitarre | Level | Gain | Tone | FatSwitch | Channel |
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Strat | CH1:15 CH2:17 | 12 | 12 | Normal | 1-2 |
Den Levelregler muss man recht weit aufdrehen, um die Lautstärke dem unverzerrten (Bypass) Sound anzupassen, Kanal 2 sogar bis zum Anschlag, damit der Zerrsound einen minimal höheren Pegel als der Cleansound hat. Vor allem, wenn man niedrige Gainsettings im zweiten Kanal für einen leicht übersteuerten Sound bevorzugt, wird es recht eng mit der Lautstärke und es fehlt die Power, um den unverzerrten Bypass-Sound im Pegel zu übertreffen. Eine Ecke mehr Energie hätte in diesem Fall nichts geschadet. Beim Channel 1 ist mehr zu holen, auch was den Zerrgrad anbetrifft. Hier ist eine Prise mehr Gain im Spiel und vor allem komprimiert der Sound früher, man muss nicht so hart um die Verzerrung kämpfen. Dem Pedal kann man einen warmen Ton bescheinigen, beim Channel 1 ist das Klangbild auch recht natürlich und liegt im Frequenzspektrum nahe am Bypass-Sound. Kanal 2 kommt etwas dünner um die Ecke, aber wer mehr Bass braucht, der kann ja noch vom Low Boost-Schalter Gebrauch machen. Dessen Auswirkungen hören wir uns jetzt im Channel 2 an.
Gitarre | Level | Gain | Tone | FatSwitch | Channel |
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Strat | 15 | 17 | 12 | Normal-Fat | 2 |
Das schiebt schon ordentlich im Bassbereich, wenn man den Fat Boost aktiviert. Gitarren mit Singlecoils können damit etwas muskulöser gestaltet werden und bekommen das gewünschte Bassfundament. Allerdings bevorzuge ich die Normal-Einstellung, bei der zwar die Gitarre allein etwas dünner aus den Speakern kommt, aber im Bandkontext dem Bassisten nicht in seinen Frequenzbereich funkt. Aber schön, dass man die Wahl hat.
Der Alberta II Overdrive reagiert sehr gut auf das eingegebene Signal und mit einer Humbuckergitarre lässt sich auch mehr Verzerrung aus Channel 2 kitzeln, hier ist das dynamische Spektrum wesentlich breiter aufgestellt. Sehr viel kann man über den Anschlag steuern und vor allem wird der Sound etwas bissiger, wenn man härter zupackt. Im folgenden Beispiel habe ich zu Beginn noch leicht angeschlagen, im zweiten Durchgang mit voller Kraft.
Gitarre | Level | Gain | Tone | FatSwitch | Channel |
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Les Paul | 15 | 17 | 12 | Normal | 2 |
Bei Kanal 1 sieht die Sache etwas anders aus, der dynamische Spielraum ist hier wesentlich enger abgesteckt. Vor allem bei Humbuckergitarren, die bekannterweise eine höhere Ausgangsleistung haben, tritt die Zerre irgendwann auf die Bremse und schon bei mittlerer Anschlagstärke ist das Maximum erreicht. So klingt die maximale Gain-Einstellung des ersten Kanals.
Gitarre | Level | Gain | Tone | FatSwitch | Channel |
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Les Paul | 15 | 17 | 12 | Normal | 1 |
Die beiden Kanäle sind klanglich gut aufeinander abgestimmt und die zwei Sounds, die man sich so für sein Live-Setup zusammenbastelt, klingen nicht nur homogen, sondern lassen sich auch im Verzerrungsgrad variieren. Den ersten Kanal würde ich persönlich für Lead- oder heftigeren Zerrsounds einsetzen, den zweiten für angezerrte Töne. Im folgenden Beispiel habe ich ein solches Setting mal zusammengeschraubt. Der Gainregler geht beim zweiten Kanal weit zurück, um einen leicht übersteuerten Rhythmus-Sound zu erzeugen, der erste Kanal ist dann für das amtliche Rockbrett zuständig. Mit den Tone-Reglern habe ich noch etwas Finetuning betrieben und den Rhythmus-Sound etwas wärmer eingestellt, während der erste Kanal mit weit aufgedrehtem Klangregler wesentlich bissiger klingt.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Level | Gain | Tone | FatSwitch | Channel |
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Les Paul | Ch1: 14, Ch2: 17 | Ch1: 17, Ch2: 9 | Ch1: 16, Ch2: 9 | Ch1: Fat, Ch2: Normal | 1-2 |
Der Regelbereich beider Tone-Potis ist gut gewählt, im letzten Viertel nach oben macht es noch einmal einen starken Boost in den oberen Mitten, die dann für gute Durchsetzungskraft sorgen. Hier ein weiteres Beispiel mit der Tele und zwei unterschiedlichen Settings des Tone-Reglers. Durch den höheren Wert erhält der Sound den entsprechenden Biss.
Gitarre | Level | Gain | Tone | FatSwitch | Channel |
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Tele | 17 | 15 | 10-16 | Normal | 2 |