ANZEIGE

T-Rex Gull Test

PRAXIS
Mit dem T-Rex Gull stellt sich ein vielseitiges, aber gleichzeitig sehr einfach zu bedienendes Pedal vor. Der User kann im Prinzip aus drei Effektvarianten wählen, einem klassischen Wah Sound, einer modernen rockigeren Variante und einem eher ungewöhnlichen Sound. Wah1 ähnelt einem alten Cry Baby. Der Sound hat genau wie der Klassiker schöne Höhen und eignet sich gut für cleane bis leicht angezerrte Wah-Sounds. Man kann den Ton mit dem Slope Regler in gewisser Weise fetter gestalten, aber wenn es um viel Verzerrung geht, können die Höhen bei zu weit geöffnetem Pedal den Sound förmlich zerschießen. Was bei cleanen Sounds von Vorteil ist, kann sich bei High Gain Einstellungen als störend erweisen. Hier kommt der zweite Sound gerade recht, denn er bietet einen kräftigeren und insgesamt markigeren Ton, der diesen Zakk Wylde Sound bestens unterstützt. Klasse!  Der Sound erinnert mich an die Silvermachine von Music Sound Design, die ebenso wie das Gull Wah auch mit unglaublich viel Gain bestens klarkommt. Der Wah Effekt verwischt in der Einstellung Wah 2 auch mit einer guten Schippe Verzerrung nicht zu einem Einheitsbrei, sondern formt den Sound sehr stark.

T_Rex_Gull_Wah_022FIN

Der Slope-Regler bringt beim Aufdrehen ein „Mehr von allem“ in den Klang. Ich war anfangs geneigt, den Regler immer voll aufzureißen, was aber den Ton schnell zu dick machen kann. Gerade beim Yoy-Yoy Effekt bekommt man erst beim Zurückdrehen, also bei 8 Uhr, diesen originalgetreuen Oldschool-Sound  hin, der bei zu hohen Einstellungen einfach zu fett klingt. Bei den beiden Wah-Sounds habe ich mich beim Slope-Regler nach einer Weile auf Einstellungen zwischen 11 und 14 Uhr eingeschossen.
Kommen wir zu meinem heiß geliebten Yoy-Yoy-Sound. Ich habe ihn tatsächlich mit meinem uralten Schaller-Wah verglichen und hier kommt der T-Rex Neuling dem Original verdammt nah. Ich fand diesen Sound immer schon toll. Er eignet sich sehr gut für abgefahrene cleane funky Sounds im Stil von Prince oder anderen Soundfetischisten. Er ist aber relativ selten auf Produktionen zu hören. Mit verzerrten Sounds hat mir die Yoy-Yoy-Einstellung dagegen nicht so gut gefallen, obwohl auch hier das Gull Wah eine sehr gute Figur macht. Mit viel Gain modelliert der Yoy-Yoy-Effekt den Sound nur leicht und gibt ihm eine nasale Färbung. Aber auch das hat seinen eigenen Charme. Mit dem Gull Wah ist es eigentlich nicht möglich, einen wirklich schlechten Sound einzustellen. Die Möglichkeiten sind äußerst vielseitig und machen das Pedal zum idealen Sparringspartner im Studio und auf der Bühne.
Als ich zum Vergleich mein uraltes Schaller-Pedal herausgekramte, wurde schnell klar, dass Potis ein Verfallsdatum haben, denn beim Bewegen der Wippe kommt beim alten Schätzchen ein unüberhörbares Kratzgeräusch aus dem Speaker. Solche Probleme können beim Gull Wah wohl niemals auftreten, denn das Pedal arbeitet mit einem magnetischen Sensor. Die Verarbeitung und die Handhabung des Gull Wahs sind über jeden Zweifel erhaben. Das Pedal eignet sich für Puristen, beinharte Rocker und Klangtüftler, die ihren ganz eigenen Sound kreieren möchten. Schade, dass ich das Teil nach dem Test wieder zurückschicken musste. Aber so ist das Leben.

Audio Samples
0:00
Clean Wah 1 Clean Wah 2 High Gain Wah 1 High Gain Wah 2 Clean Yoy Yoy High Gain Yoy Yoy
T_Rex_Gull_Wah_013FIN
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Warren Huart talks about Working with Aerosmith and Music Production Insights & Career Stories
  • Let's listen to the Headrush Flex Prime #shorts
  • Headrush Flex Prime | The perfect compact Multi-FX solution? | Sound Demo