PRAXIS
Die elektronischen Bauteile, die bei der Herstellung eines Verzerrers benötigt werden, kosten in der Regel nicht die Welt. Was den Preis tatsächlich ausmacht, sind in erster Linie die Investitionen, die in die Entwicklung und Abstimmung der Schaltung gesteckt werden, lange, bevor das erste Gerät tatsächlich über die Ladentheke geht. Bis auf einige wenige wie beispielsweise den Baldringer Dual Drive, der nach einem anderen Prinzip arbeitet und deshalb auch unterschiedlich konstruiert ist, ähneln sich die meisten Verzerrerschaltungen.
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Beim Mudhoney II hat man es klanglich mit einem abgewandelten und verbesserten TS9 zu tun, denn im Vergleich zum Klassiker setzt unser Kandidat fast allen Bereichen noch das ausschlaggebende Sahnehäubchen auf. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, gemeinsam mit mehr Gain und mehr Bass. Das Pedal klingt im Gegensatz zum TS9 bereits in sich absolut ausgeglichen, ohne dass die Vorstufe des nachgeschalteten Verstärkers angezerrt mitarbeiten müsste. Mir hat es in allen Zerrstufen sehr gut gefallen, auch mit wenig Gain. Der Sound wirkt niemals bröselig oder aufgesetzt, sondern geht mit der jeweiligen Gitarre eine perfekte Symbiose ein. Der Boost-Schalter macht ihn fetter und schenkt ihm eine zusätzliche Portion Gain. Besonders im Low-Gain-Bereich macht sich dieses Feature hervorragend, denn es gehen kaum Bässe verloren, wie das bei vielen anderen Verzerrern der Fall ist, wenn dort der Boost aktiviert wird. Der Mudhoney II generiert eine sehr authentische Ampzerre, wobei die leicht gequetschten Mitten längst nicht so ausgeprägt sind wie beim TS9. Die Boost-Funktion kann man bei Gain-Einstellungen bis etwa 12 Uhr problemlos eingeschaltet lassen, danach wird es, je nach verwendeter Gitarre, schnell zu fuzzig, was aber auch seinen Reiz haben kann. Dieser Effekt ist bei einigen Audios gut herauszuhören. Bei maximalem Gain erzeugt das Pedal mit aktiviertem Boost keinen Metallsound, sondern geht eher in eine “Still Got The Blues”-Richtung, wobei sich der Bassbereich leicht verschluckt, wenn man auf den tiefen Saiten spielt. Solange man aber mit dem Stegpickup vorwiegend in hohen Lagen soliert, erhält man einen unglaublich sahnigen Leadsound. Für Rhythmusklampfen wäre mir diese Einstellung zu matschig, aber wozu hat man schließlich zwei Kanäle. Alles in allem ist der Mudhony ein wirklich tolles Distortion-Pedal, das einige Mitbewerber recht blass aussehen lässt.
andyguitar sagt:
#1 - 02.12.2012 um 20:51 Uhr
Ich habe mir das T-Rex Mudhoney II aufgrund der euphorischen Testberichte gekauft und war bis zuletzt nie richtig zufrieden damit. Klar jeder Gitarrist sucht den Sound, der den eigenen Hörgewohnheiten und der individuellen Spieltechnik möglichst optimal entgegenkommt. Mir war jedoch das Pedal gemessen am Preis bei höherer Gainstufe zu matschig und undifferenziert. Das können andere, teilweise billigere Pedale, m. E. wesentlich besser.