Praxis
Gleich vorweg: Das Playback Delay ist kein klangliches Neutrum, der Sound wird etwas wärmer, wenn das Pedal aktiv ist. Die gleiche Lautstärke zwischen Originalsignal und Effektsignal erreicht man, wenn der Delay-Regler auf 12 Uhr eingestellt ist. Hier werden wir unsere Reise beginnen und erst einmal die Spanne der Verzögerungszeit erkunden und herausfinden, wie sich das Ganze auf dem Regelweg verteilt. In der ersten Hälfte ist alles unter ca. 150 ms fein einstellbar, dann geht es etwas grober weiter bis zur 1000-Millisekungen-Maximalzeit. Den nicht-linearen Regelweg finde ich sehr gut, denn alle höheren Werte wird man sowieso mit der Tap-Funktion einstellen. Für die kleinen Werte braucht man den Regler, denn es macht keinen Spaß, permanent schnell auf das Pedal zu hacken, wenn man ein kurzes Slapback Echo haben möchte. Hier sind die klanglichen Auswirkungen von fünf verschiedenen Einstellungen des Delay-Reglers.
Gitarre | Delay | Feedback | Tone | Bite | Time |
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Strat | 12 | 12 | 7 | 7 | 7-10-11-12-17 |
Wie man hören kann, ist die erste Wiederholung recht laut, dann nimmt der Pegel deutlich ab und das Signal klingt gleichmäßig aus. Verändert man das Mischungsverhältnis, fällt das aber nicht mehr so drastisch auf, das Delay klingt dann in sich homogener. Diese Voreinstellung hat auf jeden Fall den Vorteil, dass es bei lauten Delay-Settings nicht matschig klingt, wenn auf einmal viele Noten und mehrere Echowiederholungen zusammen klingen. Würde auch die zweite und dritte Wiederholung noch recht lautstark daherkommen, würde es undefiniert.
Der Tone-Regler fügt dem Echosignal einen High-Cut hinzu. Bei Linksanschlag passiert nichts, das Delaysignal hat in dieser Einstellung den meisten Höhenanteil und klingt noch frisch und hell. Je weiter der Regler aufgedreht wird, desto muffiger wird der Delay-Ton. Hier kommt wieder der A-Dur Akkord mit drei verschiedenen Einstellung des Tone-Reglers.
Gitarre | Delay | Feedback | Tone | Bite | Time |
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Strat | 11 | 12 | 7-12-17 | 7 | 15 |
Mit dem Bite-Regler fügt man dem Echo-Signal etwas Low Fi Charakter hinzu. Man könnte auch sagen, dass hier die Abnutzung des Tonbandes eines Tape-Delays simuliert wird. Die Echowiederholungen werden bei höheren Werten etwas matter und es zerrt leicht. Hier sind vier Einstellungen mit dem Bite-Regler.
Gitarre | Delay | Feedback | Tone | Bite | Time |
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Strat | 12 | 9 | 9 | 9-12-15-17 | 17 |
Nachdem wir die Funktionen nüchtern betrachtet haben, widmen wir uns nun den musikalischen Einsatzbereichen. Mit einer geringen Verzögerungszeit lassen sich sehr gute Chorus-Sounds erzeugen.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Delay | Feedback | Tone | Bite | Time |
---|---|---|---|---|---|
Strat | 11 | 14 | 9 | 10 | 7,5 |
Mit höheren Einstellungen wird ein schwebender Sound generiert, denn unser Playback Delay hat auch eine gute Portion Modulation im Gepäck. Hier hört man noch einmal gut die Auswirkungen des Bite-Reglers. Im ersten Beispiel sorgt er für eine satte Portion Dreck im Delaysound. Wem das nicht so gut gefällt, sollte den Regler zurücknehmen, dann klingt das Ganze etwas schlanker und aufgeräumter.
Gitarre | Delay | Feedback | Tone | Bite | Time |
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Les Paul | 9 | 16 | 7 | 8-15 | 13 |
Auch bei verzerrten Sounds macht das Playback eine gute Figur. Mithilfe des Tone-Reglers und etwas aufgedrehtem Bite bastelt man sich einen angenehmen Lead-Delaysound, der trotz hohem Echo-Anteil (Delay 12 Uhr) noch angenehm im Hintergrund klingt und für ein gutes Spielgefühl und künstliches Sustain sorgt.
Gitarre | Delay | Feedback | Tone | Bite | Time |
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Les Paul | 12 | 13 | 11 | 11 | 14 |