T-Rex Reptile 2 Test

PRAXIS

Bevor es losgeht, müssen zunächst einmal die beiden Pegel eingestellt und an die Lautstärke des Bypass-Signals angepasst werden. Es sollte nicht so sein, dass der Echo-Effekt lauter oder (noch schlimmer) leiser als das Signal ohne Effekt ist. Zu diesem Zweck habe ich den Level-Regler erst einmal radikal aufgedreht und den Input-Level mithilfe des seitlichen Potis und der entsprechenden LED eingestellt. Fängt die LED bei hartem Anschlag an zu blinken, nimmt man den Pegel ein klein wenig zurück – fertig. Möchte man das Pedal direkt vor den Amp schalten, klappt das mit dieser Einstellung absolut problemlos. Der Level-Regler empfiehlt sich besonders dann, wenn man den Pegel des Reptile im Einschleifweg eines Amps noch etwas feiner anpassen möchte. Grundsätzlich sind die werkseitigen Voreinstellungen aber so gut, dass man auch hier problemlos Vollgas geben kann. Dennoch ist diese Option natürlich eine gute Sache.
Um mir einen ersten Eindruck über den Grundsound zu verschaffen, habe ich das Pedal vor meinen clean eingestellten Sovtek MIG-50 geschnallt und die Modulation deaktiviert – zu diesem Zweck muss der Width-Regler auf 7 Uhr eingestellt werden.

GitarreEchoRepeatLevelTimeToneSpeedWidth
SG121217121277
Audio Samples
0:00
Flat Delay

In dieser Einstellung gibt es, was die Lautstärke des Echosignals betrifft, schon ein richtiges Pfund, denn in der mittleren Position des Echo-Reglers sind beide Signale gleich laut. Dreht man ihn weiter nach rechts, wird das Effektsignal lauter und bei Rechtsanschlag ist nichts mehr vom Originalton zu hören. Die Einstellungen nach 13 Uhr machen erst dann Sinn, wenn man das Pedal in den parallelen Effekteinschleifweg eines Amps hängen und dort nur das Effektsignal haben möchte. Aber sehr gut, dass diese Möglichkeit besteht. Für den Einsatz vor dem Amp oder im seriellen Effektloop ist der Regelweg von 7 bis 12 Uhr auf jeden Fall ausreichend, um den Effektsound optimal mit dem Direktsignal zu mischen.
Als Nächstes widmen wir uns dem Tone-Regler, der laut Hersteller für den stufenlosen Vintage-Klang zuständig ist – und das kann ich nur bestätigen. Nach ca. vier Echowiederholungen wird dieser leicht angezerrt und etwas muffiger – ein absolut authentisches Verhalten! Mit dem Tone-Regler kann dieser Effekt noch verstärkt werden, wenn man ihn weiter zurückdreht. Ich habe für euch die beiden Extrem-Einstellungen aufgenommen, 7 und 17 Uhr, jeweils mit vielen Wiederholungen, dabei kann man die Entwicklung des Klangs gut hören. Der Sound ist in jeder Einstellung ausgezeichnet, letztendlich entscheidet nur die Vorstellung des einzelnen Gitarristen. Was aber auf jeden Fall sehr positiv auffällt, ist das geringe Nebengeräuschverhalten des Pedals.

GitarreEchoRepeatLevelTimeToneSpeedWidth
Strat1215171417-777
Audio Samples
0:00
Tone 17 Tone 7

Weiter geht es mit der Modulation. Auch hier ist eine recht große Bandbreite möglich, sowohl beim Tempo wie bei der Intensität. Bei Width zwischen 7 und 12 Uhr tut sich noch relativ wenig, der Modulationseffekt ist sehr dezent. Dreht man aber weiter auf, so eiert es richtig amtlich vor sich hin. Die hohen Einstellungen sind, was das Tuning betrifft, schon etwas waghalsig, aber das Klangergebnis ist sehr gut und in allen Bereichen gut dosierbar. Ihr hört zwei Einstellungen des Width-Reglers, einmal 12 Uhr und dann 17 Uhr, bei Speed konstant auf 12 Uhr.

GitarreEchoRepeatLevelTimeToneSpeedWidth
Strat12151714121212-17
Audio Samples
0:00
Width 12 Width 17

Jetzt geht es an die Modulationsgeschwindigkeit, die manuell eingestellt werden muss und nicht vom Tap-Tempo abhängig ist. Auch hier gibt es nichts zu meckern. Von ganz langsam bis fast zum Rotary-Sound ist alles drin. Ihr hört drei Beispiele der Modulationsgeschwindigkeit auf 7, 12 und 17 Uhr, während die Intensität (Width) konstant auf 12 Uhr steht.

GitarreEchoRepeatLevelTimeToneSpeedWidth
Strat12151714127-12-1712
Audio Samples
0:00
Speed 7 Speed 12 Speed 17

Mit minimaler Verzögerungszeit in Verbindung mit der Modulation lässt sich ein Chorus-Effekt mit kleinem Raumanteil erzeugen. Das Delay also einmal etwas anders genutzt, aber auch das funktioniert und klingt gut.

GitarreEchoRepeatLevelTimeToneSpeedWidth
Tele1114178161014
Audio Samples
0:00
Time 8

Das Slapback-Echo für den authentischen Rockabilly-Sound erhält man bei einer Time-Einstellung zwischen 10 und 11 Uhr. Mit weit heruntergedrehtem Tone und ein bis zwei Echowiederholungen kommt man dem Klang der Fünfziger verblüffend nah.

GitarreEchoRepeatLevelTimeToneSpeedWidth
Tele11101710977
Audio Samples
0:00
Time 10

Akkord-Arpeggios können mit Delay und Modulation extrem aufgewertet werden, die modernere Variante mit einem höhenreichen Delay ist angesagt.

GitarreEchoRepeatLevelTimeToneSpeedWidth
Strat1010171317914
Audio Samples
0:00
Time 13

Die höchste Verzögerungszeit liegt bei 1000 ms (1 Sekunde), was für ein Vintage-Delay schon fast eine Ewigkeit ist – Bandechos können in der Regel nicht mit solchen Zeiten aufwarten und bei analogen Delays ist meist nach etwa 600 Millisekunden das Ende der Fahnenstange erreicht. Die maximale Delay-Zeit wird durch volles Aufdrehen des Time-Reglers eingestellt oder indem man extrem langsam den Tap-Schalter drückt. Dabei muss das Intervall zwischen zwei Schaltbefehlen länger als eine Sekunde sein, dann ist automatisch die maximale Zeit eingestellt. Und so klingt das Ganze dann:

GitarreEchoRepeatLevelTimeToneSpeedWidth
Les Paul11,5111717111112
Audio Samples
0:00
Time 17

Zum Abschluss darf das Reptil auch einmal in den Einschleifweg meines Duotones und auch hier gibt es nichts zu bemängeln. Die Einstellmöglichkeiten mit Input- und Output-Gain sind erstklassig, der Pegel des Amps kann perfekt an das Delay angepasst werden und die Möglichkeit, dass nur das Effektsignal bei voll aufgedrehtem Echo-Regler durchkommt, ist natürlich für eine hohe Tonqualität das Optimum. Hier kommt ein Lead-Sound mit reichlich Gain, bei dem das Delay sehr angenehm im Hintergrund (FX-Level am Amp steht auf 13 Uhr) wirkt.

GitarreEchoRepeatLevelTimeToneSpeedWidth
Les Paul1710161214811
Audio Samples
0:00
Lead Delay
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Profilbild von diggi

diggi sagt:

#1 - 19.07.2012 um 14:21 Uhr

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cooles teil, klingt ja echt cool. danke für den test

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