Praxis
Das Soulmate Acoustic bietet zahlreiche Möglichkeiten, das Pickup-Signal zu modifizieren. Das Ausgangssignal bietet eine gehobene Qualität und ist substanziell nicht minderwertiger als das trockene Pickup-Signal. Das typische Piezoknarzen kann der Soulmate leider nicht kompensieren und rauschfrei arbeitet er auch nicht ganz, was auf der Bühne aber nicht ins Gewicht fällt.
Die Fußschalter verursachen keine störenden Umschaltgeräusche und die Regler lassen sich leichtgängig bedienen und sprechen schon bei einer kleinen Drehung an. Der Bassregler arbeitet leider nicht ganz linear und auch die Fußschalter für den Looper befinden sich an einer ungünstigen Position, vor Boost und Tap. Eine Kombination, die für eine entspannte Performance nicht gerade förderlich ist. Das Pedal ist ansonsten bühnengerecht aufgebaut. Da das Soulmate Acoustic alle wichtigen Effekte an Bord hat, wird auch der Gitarrenakustiker den nicht vorhandenen Effektweg mit Send- und Return kaum vermissen.
Unser Praxistest beginnt mit dem wichtigsten Effekt, dem Reverb. Man merkt sofort, dass hochwertige Hall-Algorithmen mit hoher Signaldichte im Spiel sind. Sogar einen amtlichen Kathedralhall kann man dem Soulmate Acoustic entlocken.
Darf es auch etwas mehr sein?
Der Modulationseffekt bietet ein schönes warmes Signal, sodass auch der Purist mehr Appetit auf Chorus & Co. bekommen könnte. Den Effektanteil kann man im Mix leider nicht regeln.
Hier habe ich zwei Effekte in Reihe geschaltet. Da auch der Ausgangspegel mit jedem zugeschalteten Effekt Zuwachs bekommen kann, sollte man beim Aussteuern die Overload-Anzeige vor dem Tuner nicht aus dem Auge verlieren.
Delay produziert auch Endlosschleifen, gerne in Verbindung mit dem Looper. Der Kompressor verhilft einem allzu kurzatmig geratenen Akustikgitarrenton zu mehr Stehvermögen. Sogar kontrollierte Rückkopplungseffekte kann man damit produzieren.
Für dich ausgesucht
Der Shimmer könnte inspirieren, auch wenn der Sound aus der Sicht eines Puristen äußerst gewöhnungsbedürftig ist und mitunter etwas „ghostly“ wirkt. Der Effekt kann mit einem Expression-Pedal getriggert werden und dann in der Intensität variieren.
Im Bandkontext ist der Soulmate Acoustic optimal aufgehoben. Der Soloakustiker könnte noch einen Preset-Wahlschalter gebrauchen und zwar für die allabendliche obligatorische Gitarrenballade, die mit dem Mega-Kathedralhall. Angesichts des Preises, der für den Soulmate aufgerufen wird, sollte ich aber jetzt nicht meckern.