ANZEIGE

T-Rex Soulmate Test

Praxis

Der Soulmate ist mit einer Schaltung ausgestattet, bei der das Direktsignal nie die analoge Ebene verlässt – die digitalen Effekte Delay und Reverb werden beigemischt. Dadurch ist eine hohe Klangqualität und Signaltreue gewährleistet. Bevor wir uns den Kombinationen widmen, werden Overdrive und Distortion erst einmal einzeln unter die Lupe genommen und auf ihre Klangqualitäten untersucht.

Die Ausstattung ist prima – doch wie ist der Sound?
Die Ausstattung ist prima – doch wie ist der Sound?

Overdrive

Hier stand der gute Møller Pate, der für einen sehr natürlichen Overdrive-Sound steht und durch die Mischbarkeit mit dem Direktsignal extrem vielfältig gestaltbar ist. Der Attack bleibt erhalten, man hat mehr Definition im Anschlag, und das ist gerade bei perkussiveren Sounds von Vorteil. Dadurch ist außerdem eine Vielzahl an Zerrsounds von minimaler Übersteuerung bis zum knackigen Rockbrett möglich. Der Overdrive hat einen recht warmen Grundsound, der frequenzmäßig keine großartige Färbung mitbringt. Alles klingt warm und natürlich, selbst wenn der Tone-Regler weit aufgedreht wird. In Sachen Dynamik gibt es auch nichts zu beanstanden, auch bei maximalem Zerrgrad lässt sich die Verzerrung noch entspannt mit dem Anschlag an der Gitarre beeinflussen. Hier sind zwei unterschiedliche Beispiele:
Crunchsound mit der Tele und Beimischung des Direktsignals:

GitarreOverdriveLevelBlendTone
Tele14101315
Audio Samples
0:00
Overdrive 1

Maximaler Zerrgrad mit der SG, zuerst leicht mit den Fingern angeschlagen, dann hart mit dem Pick:

GitarreOverdriveLevelBlendTone
SG17101710
Audio Samples
0:00
Overdrive 2

Distortion

Die Distortion-Sektion, angelehnt an den Sound des Mudhoney, geht selbstverständlich härter zur Sache. Sie generiert ein sattes Sustain und bei weit aufgedrehtem Distortionregler hat der Klang schon etwas Fuzz-Tone im Gepäck, aber immer noch angenehm und nicht so sägend wie ein traditionelles Fuzz. Der Distortion kann mit seinen beiden Klang-Regelmöglichkeiten (Tone, Presence) sehr flexibel in der Klangfarbe eingestellt werden. Die Center Frequenzen sind gut gewählt, Tone agiert hier eher im Mittenbereich und dadurch sind auch Mid Scoop-Sounds für moderne härtere Gangarten möglich. Dabei empfiehlt es sich, den Presence-Regler etwas aufzudrehen. Auch hierfür gibt es wieder zwei Beispiele: 
Weicher Rocksound mit der Strat bei höherem Zerrgrad:

GitarreDistortionLevelTonePresence
Strat1512149
Audio Samples
0:00
Distortion 1

Ein Mid-Scoop-Sound mit der Les Paul:

GitarreDistortionLevelTonePresence
Les Paul1612915
Audio Samples
0:00
Distortion 2

Delay

Das Delay erzeugt Vintage Echo-Sounds, die man auch schon vom Replica und dem Reptile aus dem Hause T-Rex her kennt. Die Modulation lässt sich separat einstellen, sodass auch Chorus-Sounds möglich werden. Wer ein Chorus-Pedal in dieser Konstellation vermisst, wird hier einen ganz guten Ersatz finden, die Modulations-Sounds gefallen mir ausgesprochen gut. Ansonsten kommen die Echowiederholungen angenehm warm aus dem Speaker und sind selbst bei hohem Effektanteil immer im Hintergrund. Mit dem Time-Regler wird in der ersten Hälfte des Regelweges die Verzögerungszeit sehr feinfühlig eingestellt, wer auf kurze Echozeiten steht, kann so seine Slapback-Echos wohldosiert justieren. Bei den folgenden Beispielen habe ich schon mal etwas Overdrive mit dazugenommen.
Ganz leichte Übersteuerung vom Overdrive, dann Echo mit sehr vielen Wiederholungen, kurz vor dem Endlos-Feedback:

GitarreOverdriveDistortionDelayReverb
Les PaulOverdrive: 9OFFDelay: 12OFF
Level: 12Chorus: 7
Blend: 9Feedback: 16
Tone: 9Time: 14
Audio Samples
0:00
Delay 1
GitarreOverdriveDistortionDelayReverb
SGOverdrive: 9OFFDelay: 12OFF
Level: 12Chorus: 12
Blend: 12Feedback: 9
Tone: 11Time: 9
Audio Samples
0:00
Delay 2

Reverb

Der Reverb-Sound präsentiert sich recht sparsam, angelehnt an die Soundkonzeption des Room-Mates. Man erhält mit den vier Modes einen angenehmen Hallsound, der sich immer dezent im Hintergrund aufhält. Extreme Klangverbiegungen sind hier nicht an der Reihe, der Reverb ist für gut klingende Feinkosmetik zuständig. Hier ein Beispiel mit etwas höherer Einstellung, ein Blues-Sound mit leichtem Overdrive und Federhall-Simulation.

GitarreOverdriveDistortionDelayReverb
Les PaulOverdrive: 14OFFOFFReverb: 12
Level: 11Tone: 10
Blend: 15Decay: 15
Tone: 11Mode: Spring
Audio Samples
0:00
Reverb

Und jetzt alle…

Ja, auch das ist möglich. Auch wenn man es erwarten könnte – keine Spur von Matschsound. Natürlich spielt auch die Einstellung eine Rolle, aber beim folgenden Beispiel habe ich alle vier Pedale eingeschaltet. Herausgekommen ist ein singender Leadsound mit Delay und Modulation der Marke Lukather. Der Overdrive ist mit recht wenig Gain bestückt, er boostet den folgenden Distortion, der dafür mit wesentlich mehr Gain aufwartet. Die beiden Zerrer in Reihe geschaltet erzeugen zum einen keinen matschigen Ton und auch die Nebengeräusche halten sich für einen solchen Einsatz absolut im Rahmen. Diesmal habe ich die beiden Ausgänge des Soulmate genutzt und ihn in stereo an zwei Amps gehängt, aber ich muss sagen, dass der Aha-Effekt im Vergleich zum Monosound ausblieb. Der Klang wird minimal breiter, aber es lohnt sich kaum, dafür einen zweiten Amp aufzubauen – man kann den Klang auch sehr gut mono genießen.

GitarreOverdriveDistortionDelayReverb
Les PaulOverdrive: 10Distortion: 15Delay: 10Reverb: 11
Level: 12Level: 12Chorus: 14Tone: 10
Blend: 13Tone: 12Feedback: 9Decay: 13
Tone: 11Presence: 9Time: 15Mode: Hall
Audio Samples
0:00
Wet Lead
Viel in einer Kiste: T-Rex Soulmate.
Viel in einer Kiste: T-Rex Soulmate.
Kommentieren
Profilbild von Mcgill

Mcgill sagt:

#1 - 11.07.2014 um 09:29 Uhr

0

Na ja, alles recht und gut - nur mit 'aber das Pedal ist auf jeden Fall seinen Preis wert' kann ich nicht ganz mit. Das ist es nämlich überhaupt nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.