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T-Rex SpinDoctor 2 Test

Praxis

Das Gerät lässt sich wie weiter oben bereits erwähnt auf drei verschiedene Arten betreiben.
1. Als Overdrive Pedal vor einem Amp
2. Als Preamp direkt in eine Gitarren-Endstufe
3. Direkt in den Mischer oder Mic-Preamp
Ich habe den Output des SpinDoctor 2 zunächst mit dem Input meines Marshall JVM 410 verbunden und nutze eine 2×12“ Marshall-Box mit G75-Speakern, vor denen ich ein SM57 und ein Sontronics Halo in Position gebracht habe. Der Amp ist clean eingestellt, und die Klangregelung befindet sich in Mittelstellung, sodass der Hauptsound aus dem T-Rex kommt.
* Anmerkung: Die Regelwege der Potis des SpinDoctor 2 sind mit Skalen von 0-10 markiert. Die in den Soundbeschreibungen angegebenen Werte orientieren sich an dieser Skalierung. Dementsprechend würde die Mittelstellung eines Regler hier also einem Wert von 5 entsprechen.
Ich beginne meinen Soundcheck mit einer Strat in der Hals-Position und habe einen cleanen, leicht dreckigen Sound eingestellt.

Audio Samples
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Clean Strat Neck

Die Gitarre klingt schön drahtig und definiert. Im Gegensatz zum Original-Sound des Amps werden ein paar Höhen hinzuaddiert und das Signal bekommt eine leicht schmutzige Note – im positiven Sinne natürlich.
Weiter geht es mit demselben Setting, jetzt aber in Verbindung mit einer Les Paul in der Zwischenposition.

Audio Samples
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Clean Les Paul Mid

Der T-Rex geht sehr behutsam mit dem Grundsignal um, addiert aber wie im Beispiel zuvor eine Schippe Dreck zum Sound. Interessanterweise bleibt das Mittenbild in diesem Fall aber unverändert, die Gitarre klingt so, wie im Bypass-Mode über den Marshall.
Zurück zur Strat und etwas mehr Gain . Die Bässe stehen auf 2, die Mitten habe ich ziemlich weit herausgedreht, Treb und Pres dafür hoch auf 8.

Audio Samples
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Crunchy Funk

Der Sound ist „dosiger“ und schmatzt ganz wunderbar. Durch die reduzierten Mitten wird der Sound schön bissig.
Weiter geht es mit der Strat in der Stegposition. Im zweiten Beispiel schalte ich dann auf den Hals-PU um. Gain ist auf 3 eingestellt.

Audio Samples
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Crunch Strat Steg Crunch Riff Strat Neck

Da der SpinDoctor 2 sehr dynamisch arbeitet und ein stärkerer Anschlag dementsprechend zu mehr Verzerrung führt, habe ich den Gain-Regler hier recht niedrig eingestellt. Auch in diesem Setting weiß der SpinDoctor zu gefallen. Die Gitarre klingt schön breit und direkt, das Höhenbild nervt zu keinem Zeitpunkt. Auch bei der stärker angeschlagenen Achtelbewegung am Ende des Audios setzt das Pedal das Signal punchy und aufgeräumt um. 
Jetzt erhöhe ich den Gain-Anteil, drehe auf 8 und aktiviere den Steg-Single-Coil der Strat.

Audio Samples
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Crunch Riff Mitten

Intensivere Gain-Settings führen dazu, dass der Sound des SpinDoctor zunehmend mittiger wird. Um dieser grundsätzlichen Tendenz entgegen zu wirken, musste ich den EQ etwas beherzter ins Spiel bringen, die Höhen anheben und die Mitten entsprechend absenken. Nach dieser Maßnahme war ich mit dem gebotenen Sound aber sehr zufrieden und obwohl das Riff nach wie vor sehr dicht ist, werden die Töne klar umgesetzt.
Als Nächstes folgt ein Beispiel mit einer Tom Anderson mit Humbucker am Steg. Der Gain-Regler steht auf 6. Auch hier musste ich den Mittenregler ordentlich nach links drehen und Treble und Presence pushen, um den (gerade bei höheren Gain-Settings) doch recht mittigen Grundsound des Docs im Zaum zu halten. Ich beginne mit einem sehr leichten Anschlag und steigere kontinuierlich.

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Dyna Crunch Anderson

Der Sound hat seine Wurzeln definitiv in England und geht sehr feinfühlig mit der Anschlagsenergie um. Gegen Ende des Beispiels entsteht ein breiter solider Rocksound, bei dem der Attack nicht verloren geht.
Soviel zur ersten Disziplin, dem Einsatz des Pedals vor einem Amp. In den nächsten Beispielen habe ich den SpinDoctor 2 als Preamp über den seriellen Effekt-Einschleifweg des Marshalls betrieben, das Signal also direkt auf die Endstufe geschickt.
Um einen möglichst neutralen ersten Eindruck zu bekommen, habe ich die Klangregelung im ersten Audio auf 5 eingestellt, der Gain-Regler steht auf 8.

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Crunch All Mid Preamp

Der Grundklang ist in dieser Betriebsart ziemlich Mitten-lastig, die oberen Mitten und das Höhenbild sind ziemlich schwach aufgestellt. Das geht natürlich nicht, es sei denn, man möchte Karriere in einer ZZ Top Coverband machen.
Also habe ich die Mitten im zweiten Beispiel fast raus, Presence und Treble dafür aber komplett reingedreht. Und siehe da, es klingt! Die Klangregelung des Docs arbeitet ziemlich effektiv und sorgt in diesem Setting für einen recht überzeugenden Stimmungswandel.

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Crunch Mid Cut

Ich erhöhe den Zerrgrad und schalte in den Lead-Mode. Auch hier erst einmal mit „Flat“ eingestellter Klangregelung, dann mit einer intensiveren Bearbeitung.

Audio Samples
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More Gain Flat More Gain Mid Cut

Im Grunde lässt sich auch hier dasselbe sagen, wie zu den Beispielen zuvor.Für meinen Geschmack ist der Grundsound des SpinDoctor auch im Team mit einer separaten Endstufe ein bisschen zu mittig. Es sind aber definitiv richtig amtliche Sounds möglich, dafür muss aber eben ganz ordentlich am EQ gedreht werden.
Abschließend noch ein Beispiel mit dem frequenzkorrigierten Ausgang direkt in eine Avalon U5 DI-Box. Sim-Level und Frequency-Regler befinden sich auf Rechtsanschlag.

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Crunch Sim

Ich muss zugeben, dass mich die allermeisten Speaker-Simulationen nicht sonderlich begeistern. Beim SpinDotcor 2 hingegen bin ich sehr angenehm überrascht, denn das gelieferte Signal kann, im Vergleich zu anderen Geräten, wirklich überzeugen und führt zu absolut brauchbaren Ergebnissen. Auch für den schnellen Einsatz im Studio- oder Homerecording-Bereich kann der Doc also eine sinnvolle Option sein.

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