Praxis:
Um allen Features auf den Zahn fühlen zu können, habe ich mich entschieden, das Teil im Stereobetrieb zu testen. Und tatsächlich, es wirkt. Bereits im Light-Modus schleudert der Twister angenehme Chorus-Sounds heraus, die bei einer harmlosen Einstellung allen Arpeggien oder gestrichenen Akkorden eine zweite Dimension verleihen. Der Sound gewinnt an Größe, ohne die Klangmerkmale der Gitarre zu unterdrücken. Der Twister arbeitet sozusagen äußerst kooperativ und findet im Klangpanorama da statt, wo man ihn braucht – sowohl angezerrt als auch clean (Audios: Chorus Light – Chorus Light2 – Chorus Light 3 – Crunch).
Der Unterschied zwischen Light und Heavy ist ein echtes High“light“.
Im Light-Mode wird sehr dezent mit den entsprechenden Chorus-Sounds umgegangen, der Heavy-Mode fügt dem Ganzen mehr Tiefe und Raum hinzu. Der Sound kommt dabei immer noch sehr direkt und klar rüber, ohne dem grundsätzlich warmen und satten Ton seine Grundlage zu entziehen (Audios: Chorus Heavy – Chorus Heavy 2).
Um direkt vergleichen zu können, habe ich das Soundbeispiel vom Chorus jetzt mit dem Flanger gespielt. Aber hört selbst! ( Audios: Flanger Light – Flanger Light 2). Und jetzt im Heavy-Mode (Audios: Flanger Heavy – Flanger Heavy 2)
Auch der Flanger überzeugt mit klarer Artikulation und fein aufeinander abzustimmenden Parametern. Nerviges Gejaule gehört definitiv nicht zur Tagesordnung. Stattdessen eignet sich diese Art der Modulation wunderbar für die Anreicherung cooler Funk-Licks, aber auch gebrochen gespielter Akkorde. Ebenso klar und deutlich setzt sich der Flanger auch bei angecrunchten Sounds durch (Audios: Flanger Heavy 3 Funk – Flanger Heavy 4 Funk).
Für dich ausgesucht
Mit dem Depth-Regler schiebt sich der Twister-Sound je nach Einstellung mehr oder weniger in den Vordergrund, und das recht geschmackvoll. Für die Anreicherung des normalen Grundsounds muss der Regler aber nie weiter als bis maximal 15 Uhr aufgedreht werden. Alles, was danach kommt, fällt unter das schwindelerregende Genre und eignet sich wohl hauptsächlich für kurze Effektspielereien. Ein Akkord ist bei entsprechend hoch eingestellter Rate kaum mehr auszumachen. Das ist kein Kritikpunkt, sondern unterstreicht einmal mehr die unerschöpflichen Ressourcen des Twisters.
Das Regen Poti kennt man besser als Feedback-Funktion bei herkömmlichen Flanger-Modellen, wobei auch unser Kandidat an dieser Stelle über ein breites Spektrum verstörender Berg- und Talfahrten verfügt. Aus diesem Grund genügen auch hier Einstellungen bis 12 Uhr für den normalen Spielbetrieb.
Erwähnt werden muss an dieser Stelle, dass die Firma T-Rex mit einer ausgesprochen hochwertigen Sound- und Verarbeitungsqualität punktet. Der Klang des Twisters ist selbst mit hochwertigen Chorus / Flanger-Pedalen anderer Hersteller kaum zu vergleichen. Sämtliche Parameter sind so fantastisch aufeinander abgestimmt, dass dieser Sound – und somit dieses Pedal – sofort süchtig macht. Das einzige Manko allerdings ist, dass man im Livebetrieb mit einer Einstellung vorlieb nehmen muss. Bei solch einem flexiblen Gerät, das penibelst auf kleinste Veränderungen reagiert, wäre es schön, zumindest ein weiteres Preset mit einem zweiten Fußtaster abrufen zu können. Gerade auch deshalb, weil man eventuell geneigt ist, Chorus und Flanger abwechselnd zu nutzen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, oder muss für die meisten vielleicht sogar nicht unbedingt sein.