Praxis
Es ist ja immer schön, wenn eine Testtrommel “out of the box” sofort einen guten Eindruck macht, und genau das ist bei der Super Aluminium von Tama der Fall. Die ersten Schläge erzeugen gleich genau den präzisen, crispen Sound, den man sich von einer Trommel dieser Bauart erhofft. Die Ansprache ist extrem sensibel, was dazu führt, dass jeder Schlag, unabhängig von der Lautstärke oder der Geschwindigkeit, exakt wiedergegeben wird. In Verbindung mit den Stahlspannreifen erzeugt der Kessel diese typischen, hochfrequenten Obertöne, die dem knackigen Grundsound die flirrende Würze verleihen. Soll es dagegen staubtrocken klingen, genügt bereits minimales Dämpfen. Wie man es von einer fünf Zoll tiefen Alu-Trommel erwartet, liegen die klanglichen Stärken dieser Snare im höheren Tuning-Bereich, und sie wird deshalb herstellerseitig auch für die Stilistiken Jazz, Funk, Latin und Fusion empfohlen. Bei kräftiger Bearbeitung lässt sich aber durchaus auch ein ansehnlicher Wumms erzeugen, der sich für den Einsatz in Rock’n’Roll und Co. bestens eignen sollte. Die Kombination aus starkem Attack und schlankem Sound sorgt für Durchsetzungsvermögen und macht den Klang bei vollständig gelöstem Teppich kontrollierbar und sehr perkussiv. Über die Teppichspannung lässt sich dann noch die gewünschte Breite des Klanges regulieren, was aufgrund der hochwertigen Spiralen auch im sehr lockeren Bereich zu wirklich guten Ergebnissen führt. Selbst ohne überdurchschnittliches Stimmtalent ist dieses Instrument problemlos in Stimmung zu bringen, allerdings nicht in eine besonders tiefe, was sich durch Maß und Material selbst erklärt und auch keinen Makel darstellt. Alle funktionellen Hardware-Teile erledigen ihre Aufgaben tadellos, die Stimmschrauben laufen sauber und leicht in ihren Gewinden, und die Abhebung hebt und senkt den Teppich sicher und geräuscharm. Sowohl die Stimmung als auch die Teppichspannung halten den Strapazen kräftiger Schlagsalven mühelos stand. Was auch immer es mit den vier kleinen Bohrungen am unteren Kesselrand auf sich hat, den durchweg guten Klangeigenschaften dieser Snare Drum tun sie jedenfalls keinen Abbruch.
Gustav Schramm sagt:
#1 - 05.05.2021 um 07:42 Uhr
Hallo,
die beiden kleinen Löcher im/am Rand der Snare Drum sind gewollt! - sie dienen wohl bei der Verchromung zum Aufhängen des Kessels beim Eintauchen ins „Chrombad“ (Galvanisieren), und sie haben auch den Zweck, daß überschüssige Flüssigkeit abfließen kann. Man findet diese Löchlein auch in älteren Sonor und LUDWIG Snares (bestimmt such noch bei anderen Herstellern...)