Um den Iron Cobra Pedalen, der Vorzeigeserie aus dem Hause Tama, verschiedene Soundfacetten zu ermöglichen, hat der japanische Schlagzeughersteller Beater mit unterschiedlichen Materialien entwickelt. Abgesehen davon wurden die kleinen Schlägel mit nützlichen Besonderheiten versehen, die das Spiel optimieren sollen. So erfährt auch der gewöhnliche Filzschlägel eine Überarbeitung und wird als CB90F Modell mit neuen Features im folgenden Test von uns genau untersucht.
Was an einem Filzschlägel so besonders sein soll, wird sich sicherlich der eine oder andere fragen, wo doch der Schlagzeugmarkt jährlich von allerlei Kleinkram und neuen Varianten alter Modelle regelrecht überflutet wird. Da der Iron Cobra Beater aber schon auf den ersten Blick ungewöhnlich aussieht, wird es Zeit, sich das im Detail anzugucken.
Details & Praxis
Auffällig ist die recht kleine, runde Schlagfläche des Beaters. In einer circa drei Zentimeter breiten Aussparung am Kopf des Schlägels ist der mittelharte Filz befestigt worden. Als Besonderheit ist der Kopf auf einer schwarzen Metallrolle befestigt und kann somit unter Zuhilfenahme eines Stimmschlüssels im Winkel ideal an die Bassdrum angepasst werden, damit die Schlagfläche komplett auf dem Fell auftrifft. Der Kopf ist an einem 20 Zentimeter langen Schaft aus gehärtetem Stahl montiert. An diesem kann das mitgelieferte Ausgleichsgewicht montiert werden, welches, je nach Höhe, den Schwerpunkt und damit auch das Spielgefühl verändert. Der Beater ist, entsprechend des guten Rufs der Iron Cobra Serie, tadellos verarbeitet und macht einen robusten Eindruck.
Für möglichst realistische Hörbeispiele habe ich den Beater sowohl mit einer 20“x14“ Bassdrum mit geschlossenen Fellen als auch mit einer 22“x14“ Bassdrum mit Dämpfung und Loch im Frontfell getestet. Beide Bassdrums stammen von Slingerland und sind in den Sechziger- bzw. Siebzigerjahren gefertigt worden. Als Referenz habe ich die Bassdrums zusätzlich mit einem gewöhnlichen Filz-Beater von Millenium angespielt.
Für dich ausgesucht
Auch der CB90F Beater zeigt wieder, warum Filz das wohl meistverwendete Material bei der Herstellung von Schlägeln ist. So liefert auch Tamas Modell einen soliden Mix aus Ton und Attack. Die Schlagfläche ist optimal einstellbar und lässt dank der vollen Aufschlagfläche das gesamte Low End der Bassdrum frei werden. Bei der ungedämpften Trommel mit geschlossenem Resonanzfell sorgt das für einen breiten, fetten Ton und einen sehr ausgeprägten Rebound. Die 22“ Bassdrum mit Dämpfung und Loch im Resonanzfell ertönt mit dem Filz-Beater mit einem tiefen Punch, der nicht zu knallig oder scharf wirkt. Das Spielgefühl des schlanken Beaters lässt sich durchaus als leichtfüßig beschreiben und kann schließlich durch das Ausgleichsgewicht nochmals beeinflusst werden. Stilistisch werden sich mit diesem Schlägel sicherlich die meisten musikalischen Situationen meistern lassen. Soll es etwas härter werden, hält Tama die entsprechenden Beater mit Schlagflächen aus Holz oder Hartplastik parat.