Tama Imperialstar 20 Schlagzeug Test

Tama Drums hat vor einer Weile ihrem langjährigen Topseller, dem Imperialstar, ein Facelift und neue Features verpasst. Außerdem ging der Preis etwas nach oben, während das günstigere Tama Stagestar – welches wir vor kurzem hier im Test hatten – neu hinzu kam. Schauen wir doch mal, was das Imperialstar zu bieten hat und für wen sich das Schlagzeug mit Komplettausstattung lohnt.

Das Tama Imperialstar mit dem Folien-Finish „Electric Yellow“.
Das Tama Imperialstar mit dem Folien-Finish „Electric Yellow“.

Tama Imperialstar – das Wichtigste in Kürze

  • fünfteiliger Kesselsatz inklusive Hardware und Becken
  • folierte Kessel aus Pappelholz
  • doppelstrebige Stative und Iron Cobra 200 Pedal
  • inkl. Drumhocker und Meinl HCS Beckensatz
  • hergestellt in China / Becken in Deutschland

Das Imperialstar gibt es als fünfteiliges Set mit einer 20“ oder einer 22“ Bassdrum zu kaufen. Ich habe hier die kleinere Variante zum Test bekommen. Das Kit besteht aus einer 20“ x 16“ Bassdrum, zwei Toms in 10“ x 7“ und 12“ x 8“ sowie einem 14“ x 12“ Floor Tom. Zum Set gehört außerdem eine Holzsnare in der Größe 14“ x 5“. Die Folie des Sets nennt sich Electric Yellow und sieht echt knallig aus! Auch die Bassdrum-Spannreifen aus Holz sind mit der Folie bezogen.

Zum Set gehört außerdem ein fünfteiliges Hardware-Set, das aus der Stagemaster-Linie stammt. Alle Stative sind doppelstrebig und wirken robust, sodass man sie auch gut für die ersten Live-Gigs einplanen kann, wenn die Karriere etwas Fahrt aufnimmt. Abstriche muss man lediglich bei der etwas einfacheren Hi-Hat-Maschine machen. Die hat keine anpassbare Federspannung und auch keine Gewindeaussparung in der Clutch, dafür aber immerhin ein drehbares Unterteil. Falls man also irgendwann anfängt, auf einem Doppelpedal zu spielen, kein Problem! Auch die 200er Iron Cobra Fußmaschine mit Power Glide Cam macht einen sehr guten Eindruck. Cool finde ich, dass beide Beckenständer die Tama Schnellwechsel-Filze installiert haben. Die kleinen Toms werden auf der Bassdrum montiert und lassen sich mit der robusten Halterung recht flexibel einstellen. Nur beim Standtom hätte ich mir etwas längere Beine gewünscht. Wer sehr hoch sitzt, bzw. sehr groß gewachsen ist, könnte hier an Grenzen stoßen.

Fotostrecke: 6 Bilder Hier seht ihr den fünfteiligen Kesselsatz nach dem Auspacken.

Bassdrum und Standtom müssen noch mit Fellen ausgestattet werden

Bevor es an den Spielspaß geht, müssen die Bassdrum und das Floortom noch mit Fellen bestückt werden. Während die Bassdrum-Felle recht robust wirken, setzt Tama bei den einlagigen Schlagfellen, und besonders den sehr dünnen Resonanzfellen der Toms, spürbar den Rotstift an. Es wäre echt cool, wenn sich hier in Zukunft bei den Herstellern mal was tun würde, Stichwort: Nachhaltigkeit. Bei einem neuen Auto wechselt man nach 1000 Kilometern ja auch nicht direkt die Reifen, weil die schon verschlissen sind. Die Snare hat die übliche Kombination aus Coated Schlagfell und klarem Resonanzfell. Ähnlich dem Stagestar ist sie mit einer recht einfachen Teppichabhebung ausgestattet, die aber im Testlauf keinen Grund zur Beanstandung gibt. 

Die Kessel des Imperialstar bestehen aus acht Millimeter starkem Pappelholz und sind für die Preisklasse gut verarbeitet. Alle Felle passen sauber über die Gratungen und ich hatte keine Probleme, das Set zu stimmen. Lediglich das Snarefell sitzt etwas stramm, mit einem Markenfell war dieses Manko dann allerdings auch behoben. 

Das Hardware-Set stammt aus der Stagemaster Serie, auch ein Hocker gehört zum Lieferumfang.
Das Hardware-Set stammt aus der Stagemaster Serie, auch ein Hocker gehört zum Lieferumfang.

Die Meinl-Becken bestehen aus Messing

Als Beckenset ist ein HCS Brass Set dabei, bestehend aus einer 14“ Hi-Hat, einem 16“ Crash und einem 20“ Ride. Und sogar ein recht guter Hocker mit mittelfester Sitzfläche ist enthalten.

So klingt das Tama Imperialstar 20 Set

Nachdem ich das Imperialstar aufgebaut und einmal durchgestimmt habe, kann es schon an die Aufnahmen gehen. Für die nun folgenden Soundfiles habe ich ein Dämpfungskissen in die Bassdrum gelegt, das allerdings nicht zum Lieferumfang gehört. So klingt das Set:

Audio Samples
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Werksfelle – Check Werksfelle & Meinl HCS Becken – Groove Werksfelle – Check, leicht gedämpft Werksfelle & Meinl HCS Becken – Groove, leicht gedämpft

Alles in allem macht das Set mit den Werksfellen und den Meinl HCS Becken einen guten Eindruck. Die Becken fühlen sich im Vergleich zu höherwertigen Modellen etwas steif an, aber klingen nicht so schrill und penetrant wie viele andere günstige Einsteigermodelle. Für den ersten Start sind sie gut zu gebrauchen. Auch die tonale Abstimmung zwischen Bassdrum, Toms und Snare passt. Besonders beim Standtom hört man allerdings das günstige Resonanzfell, das immer etwas flatterig klingt. 

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Für den zweiten Take habe ich die Schlagfelle von Toms und Snare gegen Markenmodelle von Evans getauscht, die Snare hat jetzt ein UV1, die kleinen Toms zweilagige Black Onyx und das 14“ Standtom ein ebenfalls zweilagiges G2 Clear montiert. Ich hatte leider kein passendes Onyx in der Größe. Außerdem habe ich der Bassdrum ein gelochtes, vorgedämpftes Resonanzfell verpasst, um einen etwas druckvolleren Sound zu erzeugen.   

Die HCS-Becken aus Messing reichen für die ersten Schritte am Instrument aus.
Die HCS-Becken aus Messing reichen für die ersten Schritte am Instrument aus.
Audio Samples
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Check & Groove mit Evans Markenfellen

Wie ihr hören könnt, klingt das Set mit Markenfellen wie ein gutes Mittelklasse-Set, das im Prinzip – mit Abstrichen bei den Becken – keine Wünsche offen lässt. Besonders die Snare erlebt mit dem UV1 Fell eine echte Aufwertung, und auch die Bassdrum klingt deutlich druckvoller. Zum Schluss hört ihr noch einen Take mit drei B20-Becken aus meinem Fundus, damit ihr einen Vergleich habt. 

Audio Samples
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Groove mit Markenfellen & B20-Becken

FAZIT

Für aktuell knapp 950 Euro bekommt man mit dem Tama Imperialstar 20 in Electric Yellow ein gut ausgestattetes Set. Das Schlagzeug richtet sich an anspruchsvolle Einsteiger, die auf der Suche nach einem „sorgenfreien“ Komplettset sind, und diese Rechnung geht fast vollständig auf: Aus den Trommeln lassen sich echt gute Sounds herausholen, die Snare klingt knackig und funky und hat eine gute und feine Ansprache. Im Gegensatz zu preisgünstigeren Einsteigersets seid ihr mit den robusten Stativen, einem soliden Hocker und der leicht laufenden Fußmaschine auch für die Zukunft und die ersten Live-Gigs gerüstet. Wer also stundenlang übt und es wirklich wissen will, für den lohnt sich das Imperialstar. Dies ist in meinen Ohren auch der größte Vorteil zum Tama Stagestar, das auch gut klingen kann, aber nur ein Beckenstativ und deutlich einfacheres Gestänge an Bord hat.  

Kleinere Abstriche müsst ihr bei der Hi-Hat-Maschine in Kauf nehmen, die, wie schon erwähnt, zwar drehbare Beine, aber keine anpassbare Federspannung und keine Aussparung im Gewinde hat. Auch die Beine des Standtoms könnten für meinen Geschmack einen Ticken länger ausfallen. Die drei Meinl HCS Becken klingen okay und nicht so penetrant wie einige andere Einsteigerbecken und sind für die ersten Schritte am Instrument absolut angemessen. Nur bei den Tomfellen spart Tama, insbesondere bei den Resonanzfellen der Toms – hier könnte man für den Preis einfach mehr erwarten. Direkte Konkurrenten dürften das Pearl Export, das Sonor AQX, das Yamaha Rydeen und auch das DrumCraft 4 sein, die allesamt preislich in einer ähnlichen Liga angesiedelt sind. 

Das Imperialstar glänzt mit guten Sounds und amtlicher Hardware, nur bei den Tom-Fellen wird hörbar gespart.
Das Imperialstar glänzt mit guten Sounds und amtlicher Hardware, nur bei den Tom-Fellen wird hörbar gespart.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • komplette Ausstattung
  • gute Verarbeitung
  • crisp klingende Snare
  • robuste Stative und sehr gutes Pedal dabei
  • guter Drumhocker enthalten
Contra
  • Fellausstattung der Toms
  • magere Ausstattung der Hi-Hat-Maschine
  • kurze Standtombeine
Artikelbild
Tama Imperialstar 20 Schlagzeug Test
Für 949,00€ bei
  • Hersteller: Tama
  • Bezeichnung: Imperialstar 20
  • Kesselmaterial: Pappel
  • Finish: Electric Yellow (Folie)
  • Kesselgrößen
  • 20“ x 16“ Bassdrum
  • 14“ x 5“ Snare
  • 10“ x 7“ und 12“ x 8“ Toms
  • 14“ x 12“ Standtom
  • Felle: einlagig, vorgedämpfte Bassdrumfelle
  • Zubehör: Doppeltomhalter, drei Floortom-Beine, Stimmschlüssel, Anleitung
  • inkl. fünfteiligem Stagemaster-Hardwareset
  • inkl. Drumhocker
  • Beckenset: Meinl HCS Brass
  • 14“ Hi-Hat, 16“ Crash, 20“ Ride
  • Preis: (Verkaufspreis 04/2024) EUR 949,-

Herstellerseite: https://www.tama.com/eu

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Die HCS-Becken aus Messing reichen für die ersten Schritte am Instrument aus.

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