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Tama Iron Cobra HP900 Single und Double Bass Drum Pedal Test

Praxis

Die Laufeigenschaften aller Modelle sind sehr gut, es gibt aber Unterschiede

Bei der allgemeinen Handhabung aller drei Pedale kann ich mich relativ kurz fassen, denn hier geht es sehr komfortabel und vertrauenserweckend zu. Da wäre zunächst das haptische Gefühl beim Auspacken und Einstellen. Nichts wackelt oder klappert, die schwarzen Beschichtungen wirken hochwertig und kratzfest, alle Schrauben lassen sich mit angenehmem Widerstand bewegen. Führt man die Beater per Hand nach hinten und lässt sie dann los, schwingen sie lange und fast geräuschlos aus, dies trifft besonders auf die Kevlar-Band getriebene Flexi Glide Variante zu, hier herrscht wirklich vollständige Ruhe. Das lässt für die Performance unter dem Fuß Gutes erwarten.

Fotostrecke: 4 Bilder Die kugelgelagerte Achse zwischen Fersenteil und Trittplatte ist annähernd spielfrei.

Und tatsächlich, alle drei Pedale erweisen sich in der Praxis als leichtgängig und schnell spielbar, und doch gibt es spürbare Unterschiede. Während sich die Rolling Glide im Vergleich sehr berechenbar und rund spielt, merkt man der Power Glide Version den Drang an, „ins Fell“ zu wollen. Die Rolling Glide ist mit ihrer linearen Abstimmung minimal behäbiger im Antritt, dafür kommt der Beater etwas schneller zurück. Mit aufgelegter Ferse gespielt, gefällt mir die Rolling Glide am besten, weil sie so berechenbar reagiert. Geht es allerdings um sehr schnelle Doppel- oder sogar Dreifachschläge, hat die Power Glide mit ihrer aggressiveren Abstimmung leicht die Nase vorn. Während die beiden Kettenmaschinen grundsätzlich über ähnliche Laufeigenschaften verfügen, sieht es bei der Kobra mit gelbem Kevlar-Zug nicht nur optisch anders aus, auch das Spielgefühl unterscheidet sich von der restlichen Schlangenbrut.

Da geht die Post ab: gelbes Kevlar-Band bei der Flexi Glide Version
Da geht die Post ab: gelbes Kevlar-Band bei der Flexi Glide Version

Ich würde den Antritt der Flexi Glide Maschine als schnelles Nicken bezeichnen, welches zudem praktisch geräuschlos vonstatten geht. Im ersten Moment fühlt sich das Pedal etwas unrund an, weil es recht „digital“ reagiert, nach kurzer Justage von Trittplatte und Beater-Winkel gefällt es mir von den dreien allerdings am besten. Als direkt, aber weich, sowie leichter am Fuß als die Kettenversionen würde ich es beschreiben. Obwohl die Flexi-Version nicht jedermanns Sache sein dürfte, kommt sie meiner eigenen Spieltechnik am stärksten entgegen. So deutlich die verschiedenen Antriebsarten Kette und Kevlarband den Charakter der Iron Cobra 900er Pedale bestimmen, so subtil wirkt die Cobra Coil in der Praxis. Mit Socken gespielt und aufgesetzter Ferse nehme ich eine winzige Unterstützung beim Zurückbewegen des Beaters wahr. Auch könnte ich mir vorstellen, dass Trommler, die mit geringer Federspannung sehr schnell aus dem Gelenk spielen, einen Vorteil aus diesem Ausstattungsmerkmal ziehen könnten. Hier empfehle ich euch, mit der Position der Cobra Coil zu experimentieren und heraus zu finden, was sie für eure Spieltechnik bewirkt. Einen deutlichen Effekt vermochten jedenfalls weder ich selbst noch Kollegen und Schüler zu erkennen. 

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