Praxis
Achtung, es könnte etwas lauter werden
Auch wenn die Snare kompakt aussieht, wiegt sie ein bisschen was (4,3 Kilo um genau zu sein) und unter der Haube lauert ein kleines Monster. Schon in der tiefen Stimmung, in der manche Snares dazu neigen, etwas undefiniert vor sich hin zu wabern, macht die Trommel sich die Kombination aus geringer Tiefe und Kesselmaterial zunutze und offenbart einen erstaunlichen Bauch-Anteil, wie ihr gleich in den Soundfiles hören könnt. Lediglich mit dem recht breiten 30-Spiraler Teppich sollte man etwas experimentieren. Ich würde dazu raten, ihn nicht zu fest zu ziehen, um die Trommel nicht abzuwürgen. Dann hat man eine wunderbare Ansprache mit sehr gut hörbarem Teppichanteil im Gesamtsignal.
Stimme ich die Trommel in den folgenden Hörbeispielen immer höher, setzt sich ein Trend fort: In der Mitte angespielt, klingt die Snare fett, laut und konkret, zum Rand hin nehmen die Obertöne zu, und der Klang unterscheidet sich wesentlich stärker vom Signal des Center-Schlags, als ich es von anderen Snares kenne. Dieses dürfte für einige Leute anfangs gewöhnungsbedürftig sein. Etwas umsichtig sollte man in delikaten Lautstärke-Umgebungen auch mit Rimshots sein, die bei der Black Brass wirklich brutal laut sind und absolute „Schädelspalter“-Qualitäten offenbaren. Insgesamt lässt sich die Trommel auch problemlos ohne oder mit nur sehr wenig Dämpfung händeln.
Für dich ausgesucht
Auch die höheren Lagen kann die Black Brass aufgrund ihrer Kesselmaße erwartungsgemäß bedienen. Ob für (lautere) Funk Beats, Metal Blastbeats oder Ska Punk: Mit dieser Snare hat man neben dem passenden Sound auch jede Menge Lautstärke-Reserven in der Hinterhand. An den Charme und die luftigen Allrounder-Qualitäten einer mehr als doppelt so teuren Ludwig Black Beauty kommt sie meiner Meinung nach nicht heran, aber wer auf der Suche nach einer flexiblen und vor allem konkret klingenden Metallsnare ist, kann hier eigentlich nichts falsch machen. Und die bösen Blicke der Kollegen nach Rimshots gibt es quasi gratis dazu.
Dennis sagt:
#1 - 01.10.2019 um 07:55 Uhr
Welche Snare würded ihr bevorzugen? Diese aus dem Test oder doch lieber die Ludwig Carl Palmer Venus Snare welche Baugrößentechnisch vergleichbar ist?
bonedo Chris sagt:
#1.1 - 01.10.2019 um 08:26 Uhr
Hi Dennis, die Carl Palmer hatte ich noch nicht unter den Stöcken. Den größten Unterschied in Sound und Spielgefühl dürften die Gussreifen auf der CP Snare machen. Aber die Tama ist, wie im Test geschrieben, auch kein Leisetreter... Schöne Grüße Chris
Antwort auf #1 von Dennis
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