Tama Soundworks Maple Snaredrums Test

Praxis

Um einen ersten Eindruck von den beiden Honigtöpfen zu bekommen, bringe ich sie zunächst in eine mittlere Stimmung. Es dauert nicht lange, bis ich beide so weit habe, dass sie mir gefallen, woran die hochwertigen Felle sicher nicht ganz unschuldig sind. Auch die Teppichjustage führt, wenngleich der Strainer beim Umlegen etwas kratzt, zu einer crispen und präsenten Snare-Ansprache, die Ghostnotes und Akzente gleichermaßen gut zur Geltung bringt.

Fotostrecke: 2 Bilder Lauschangriff von oben und unten.

Die 14“ x 6,5“ Snare gefällt mir auf Anhieb richtig gut: Neben ihrem holzig-trockenen Charakter mit schönen und moderaten Obertönen liefert sie einen satten und gleichzeitig unaufdringlichen Punch, der gut in der Magengegend zu spüren ist. Rimclicks bringt sie klar und knackig rüber.
Naturgemäß ist die kleinere der beiden deutlich leiser, liefert aber dennoch einen fast ausgewachsenen Snaresound, so dass man nicht behaupten kann, sie sei ausschließlich als Sidesnare zu gebrauchen. Bei Rimclicks muss man aufgrund des geringen Durchmessers natürlich ein paar Abstriche machen.
In den folgenden Soundfiles könnt ihr beide Snaredrums separat und als Paar am Set hören.

Audio Samples
0:00
14 x 6,5 – mittlere Stimmung, einzelne Sounds 12 x 5,5 – mittlere Stimmung, einzelne Sounds Beide Snares zusammen im Set

Als Sidesnare in hoher Stimmung macht die 12er-Kandidatin eine richtig gute Figur und gefällt mir besonders durch ihre gemäßigte Lautstärke. Gerade sehr hoch gestimmte Snaredrums können im Bandgefüge fast schon schneidend und penetrant wirken – gut, dass es offenbar auch anders geht.
Auch ihre große Schwester kann überzeugen, denn sie behält selbst in höherer Stimmung ihren Bauch und klingt dabei trocken, knackig und einfach funky. 

Audio Samples
0:00
14 x 6,5 – hohe Stimmung, einzelne Sounds 12 x 5,5 – hohe Stimmung, einzelne Sounds Beide Snares zusammen im Set

In tiefer Stimmung hat man erfahrungsgemäß immer erst einmal damit zu tun, die vielen querfliegenden Obertöne in den Griff zu bekommen. So auch bei diesen Trommeln, aber dennoch ist es bei beiden möglich, tiefe Stimmungen auch ohne Dämpfung zu realisieren. Die 14er macht auch hier einen guten Job, wenngleich ich den Teppich etwas stärker als gewöhnlich spannen muss. 
Richtig aufhorchen lässt mich die 12er, die ich im Vorfeld als keinesfalls prädestiniert für tiefe Stimmungen abgestempelt hatte. Tief ist natürlich relativ, denn tonal ist man an einem Punkt, der bei einer 14er Snaredrum eher in den mittleren Bereich fällt. Aber genau das macht die Sache für mich so spannend, denn in manchen Situationen ist eine leise Hauptsnare gefragt, die nicht nach Blechbüchse klingt. Voilà, hier ist sie.

Audio Samples
0:00
14 x 6,5 – tiefe Stimmung, einzelne Sounds 12 x 5,5 – tiefe Stimmung, einzelne Sounds Beide Snares zusammen im Set

Wer gerne harte Rimshots spielt, sollte sich übrigens auf einen leicht erhöhten Stockverschleiß einstellen, denn die Sound Arc Hoops sind nicht vollständig nach innen gebogen, so dass man auf einen recht scharfen Rand schlägt. 

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.