Um die Oberflächenbeschaffenheit im Inneren des Kessels zu begutachten, nehme ich das Resonanzfell ab. Klar zu erkennen ist, dass die Gratung des Kessels (also des Randes, auf dem das Fell aufliegt) durch das Anschweißen eines entsprechend geformten Endstücks am Kesselrand, des so genannten Sound Focus Rings, realisiert wurde. Die umlaufende Schweißstelle ist recht sauber ausgeführt, aber leichte Unebenheiten der scharfen Gratung lassen sich dadurch nicht vermeiden. Es wäre denkbar, dass dünne Resonanzfelle bei extrem hoher Stimmung mechanisch stark beansprucht werden und sich schneller abnutzen. Trotz des kleinen Makels kann man Verarbeitung der Trommels als ordentlich bezeichnen.
Viele, viele Worte… Jetzt will ich aber was hören:
Ich platziere die Snare in der Mitte meines Aufnahmeraumes. Schon der erste Rimshot begeistert mich. Bei einem solchen Schwergewicht an Snaredum erwartet man bei hoher Stimmung eigentlich hauptsächlich ein „PING“. Begrüßt werde ich allerdings durch einen vollen, bauchigen Sound, der mit einem gehörigen Knall einhergeht! Es verhält sich also tatsächlich genau so wie vom Hersteller beschrieben: In mittelhoher Stimmung ohne Rimshot klingt die Spartan wie eine Mischung aus topmodern und altbewährt. Was mich besonders begeistert, ist die unglaublich direkte Ansprache des Snare-Teppichs – sogar bei tiefer Stimmung. Wie schon oben beschrieben, lässt sich der Anteil des Teppichs im Sound sehr sensibel hinzumischen, sodass man mit einer Umdrehung von einem knalligen Rimshot zu einem sehr weichen und warmen Centerstroke wechseln kann. Im Vergleich zu originalen Vintage-Snaredrums, bei denen alles eher schwergängig einstellbar ist, kommt man bei der Spartan in den Genuss absoluter High-Technologie. Auch das Stimmen ist ein Kinderspiel. Die Schrauben laufen butterweich, und man kann tatsächlich einfach nach Umdrehungen Stimmen, fast ohne anschließende Korrekturen vornehmen zu müssen. Beim Belastungstest hämmere ich nach Heavy-Metal-Manier unzählige Rimshots möglichst präzise auf die gleiche Stelle und siehe da: Selbst bei tiefem Tuning verstimmt sich die Spartan so gut wie nicht.
Wenn man die Wahl hat, würde man einen Vintage Soul Sound zwar sicherlich nicht mit einer modernen Stahlsnare mit Gussspannreifen aufnehmen, jedoch ist es gut zu wissen, dass die Spartan in der Lage ist, durch entsprechendes Stimmen und Dämpfen auch in anderen Stilen als Rock und Metal eine gute Figur zu machen.
In hoher Stimmung und ungedämpft kommen die Rimshots knallig und aggressiv wie erwartet:
Der Center Stroke auf das Fell klingt natürgemäß nicht sonderlich bauchig,
Für dich ausgesucht
dämpft man die Snare allerdings und schneidet so die Höhen ein wenig ab, kann sich die Snare gut in den Mix integrieren:
Zum Dämpfen habe ich übrigens nichts anderes als den mitgelieferten Plastikring benutzt. Zusätzlich habe ich den Teppich etwas fester gespannt.
Um die Vielfältigkeit der Spartan intensiver zu testen, versuche ich jetzt eine tiefere Stimmung und kann nur sagen. Fett, fett fett! Ginge es um das Einspielen einer Rock-Ballade, wäre die Spartan in dieser Stimmung meine erste Wahl. Der Dämpfungsring tut seinen Dienst und verkürzt das Sustain, sodass ich den Teppich lose drehen kann, was zu einem vollen „schmatzigen“ Sound führt:
Selbst Rimshots klingen mit der Spartan tief, sehr voll und verfügen (dank der verbauten Die Cast Hoops) immer noch über einen Wahnsinns-Attack:
Um die Roll-Charakteristik der Spartan zu verdeutlichen, habe ich jetzt noch zwei Audioclip-Versionen anzubieten. Eine ungedämpfte und eine gedämpfte:
Das Wichtigste zum Schluss: Hört euch jetzt noch einmal an, wie die Spartan im Set klingt! Ich verspreche Euch einen echten Ohrenschmaus!