ANZEIGE

Tama Speed Cobra Test

Details

Wie bei hochwertigen Pedalen heutzutage üblich, werden auch die Speed Cobras in maßgeschneiderten Kunststoffcases geliefert. Vorbei sind also die Zeiten, in denen man die Fussmaschine zusammen mit dem restlichen Ständermaterial in die Hardwaretasche gestopft hat. Eine sinnvolle Überlegung, denn schliesslich haben wir es mittlerweile mit Hi-Tech-Präzisionsinstrumenten zu tun, die auch entsprechend behandelt werden möchten. Die Speed Cobra, die als Einzel- und Doppelpedal erhältlich ist, unterscheidet sich optisch deutlich von ihrem Urahn, der Iron Cobra. Statt in Schwarz erstrahlt die Speed Cobra im freundlich hellen Aluminium-Look, der die Attribute „leicht“ und „schnell“ nochmal besonders zu unterstreichen scheint. Vergleicht man die Technik der beiden Maschinen miteinander, so lassen sich aber einige Gemeinsamkeiten entdecken. Schon bei der Einführung der Iron Cobra vor 16 Jahren war es Tamas Ziel, sämtliche Verbindungen, an denen Reibungsverluste entstehen können, zu optimieren. Da wäre zunächst einmal die Stelle, an der die Feder am oberen Ende eingehängt ist. Bei herkömmlichen Fussmaschinen findet man hier eine Kunststoffrolle, die auf einer Metallachse sitzt. Obwohl dieses Prinzip im Grunde genommen seit Ewigkeiten gut funktioniert, entwickelten Tamas Ingenieure den kugelgelagerten Speedo Ring, der kaum noch Reibungsfläche besitzt und dadurch die Laufeigenschaften entscheidend verbessert.

Ein weiteres Kugellager befindet sich in der Achse, welche den unteren und oberen Teil des Trittbretts miteinander verbindet, also an einer permanent beanspruchten Stelle. Es stammt von der Firma Oiles, welche sich auf die Herstellung von hochwertigen Lagern spezialisiert hat und bildet eine weitere Maßnahme zur Reibungsminimierung. Die Federspannung wird durch eine Rändelmutter aus Kunststoff vorgenommen, welche jeweils nach einer halben Umdrehung einrastet, so dass man die einmal gefundene Einstellung leicht reproduzieren kann. Eine Kontermutter, ebenfalls aus Kunststoff, sorgt dafür, dass die Einstellung auch bei kräftiger Spielweise erhalten bleibt. Auch in Bezug auf die Befestigung am Bassdrum- Spannreifen hat man bei der Speed Cobra einiges vom Vorgänger übernommen. Die so genannte Para Clamp II lässt sich bequem von der Seite einstellen, ohne dass man unter das Pedal greifen muss und kann mühelos an Spannreifen von bis zu 14 mm Stärke angepasst werden. Durch die bewegliche Konstruktion der Klemme liegt die Bodenplatte der Fussmaschine auch bei stark angewinkelter Bassdrum plan auf dem Untergrund. Ein wichtiges Feature für einen guten Spielkomfort ist die unabhängige Einstellmöglichkeit von Trittbretthöhe und Schlägelwinkel. Auch dieses Problem hat Tama gelöst und bietet bei der Speed Cobra die Möglichkeit, die nötigen Einstellungen mittels Inbusschlüssel in Sekundenschnelle vorzunehmen.

Eine weitere Besonderheit, die von der Iron Cobra übernommen wurde, ist die Cobra Coil. Hierbei handelt es sich um eine simple Druckfeder, die unter dem Trittbrett angebracht ist. Sinn der Sache ist, dass das Pedal, nachdem es niedergedrückt wurde, schneller in seine Ausgangsposition zurückkehrt. Die Feder lässt sich entlang der Längsachse des Pedals verschieben, wodurch sich das Spielgefühl verändert. Auch die Bodenplatte mit den kräftigen Gummirippen auf der Unterseite ist dieselbe wie bei der Iron Cobra, ebenso wie die seitliche Halterung für den Stimmschlüssel. Mit diesem Vierkant-Inbus-Kombischlüssel kann man sämtliche Justierungen der Maschine vornehmen.

So viel zu den Gemeinsamkeiten. An Neuerungen fällt bei der Speed Cobra zunächst das mit 34 cm ungewöhnlich lange, schick gestaltete und fast profillose Aluminium-Trittbrett auf. Es verfügt, im Gegensatz zur Iron Cobra, über keinen Fussstopper. Der Grund ist mir zwar nicht ganz klar, aber einen wirklichen Nutzen haben diese Stopper in meinen Augen sowieso nicht – ausser bei wirklich merkwürdiger Spieltechnik. Am vorderen Ende des Pedals ist die Antriebskette befestigt. Sie ist doppelreihig und wird über eine filzunterlegte Umlenkrolle geführt. Diese so genannte „Lite Sprocket“ entspricht im Prinzip der Rolling-Glide-Variante der Iron Cobra, wurde allerdings gegenüber dieser um 40% gewichtsreduziert. Die Kette verläuft übrigens nicht, wie bei den meisten Pedalen, quasi senkrecht nach unten, sondern ist durch die leicht zurückversetzte Trittplatte stärker angewinkelt. Laut Tama ist durch diese patentierte Konstruktion weniger Kraftaufwand beim Spielen erforderlich.

Die Hauptachse der Fussmaschine ist selbstverständlich kugelgelagert, wobei Tama bei der Speed Cobra ein neues, verbessertes Lager, genannt Fastball Bearing, einsetzt. Eine unsichtbare Neuerung steckt in der Hauptfeder. Diese soll laut Tama im Gegensatz zu herkömmlichen Federn am Anfang der Bewegung einen geringeren Widerstand haben und somit ein müheloseres Spiel ermöglichen. Zu guter Letzt hat Tama der Speed Cobra noch einen neuartigen Beater spendiert, dessen Kopf auf der Querachse drehbar ist und somit wahlweise eine großflächige oder schmale Aufschlagfläche bietet. Die Befestigung des Beaters erfolgt auf herkömmliche Weise mittels Vierkantschraube. Als kleines Extra liegt der Speed Cobra noch eine Art Kontermutter – genannt Tight Lock – bei, welche die Vierkantschraube zuverlässig in Position hält. Ein kleines Zusatzgewicht für den Beater ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Beim Doppelpedal ist die zweite Feder an der linken Säule des Hauptpedals angebracht. Die Achsen der beiden Einheiten sind durch eine ausziehbare Aluminiumstange miteinander verbunden, welche an beiden Enden auf einem Gelenkstab sitzt. Die Feststellung erfolgt mit herkömmlichen Vierkantschrauben. Die Stange ermöglicht eine größtmögliche Distanz von 67 cm zwischen den beiden Pedalen. Das linke Pedal entspricht von der Grundkonstruktion her dem Hauptpedal, verfügt allerdings im Gegensatz zu diesem über eine angeschraubte Metallplatte mit zwei verstellbaren Dornen für einen sicheren Stand.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.