Tama Stagestar 20 Schlagzeug Test

Das Tama Stagestar ist der jüngste Kandidat im Portfolio des japanischen Herstellers. Preislich ist das Einsteiger-Komplettset noch ein ganzes Stück unter dem weit verbreiteten (und weiterhin erhältlichen) Imperialstar angesiedelt. Wir haben es in der Stagestar 20 Konfiguration zum Test erhalten. Ob die aktuell aufgerufenen 675 Euro gut investiert sind, erfahrt ihr hier.

Ein neuer Stern? Das Tama Stagestar 20 richtet sich an preisbewusste Einsteiger.
Ein neuer Stern? Das Tama Stagestar 20 richtet sich an preisbewusste Einsteiger.

Tama Stagestar – das Wichtigste in Kürze

  • fünfteiliger Kesselsatz inklusive Hardware und Becken
  • folierte Kessel aus Pappelholz
  • auch mit 22“ und 18“ Bassdrum erhältlich
  • Meinl BCS Messingbecken und Drumhocker sind enthalten

Das Tama Stagestar ist in zwei schweren Paketen verpackt

Rundum sorglos und für’s Erste alles dabei, so stellt man sich als Einsteiger den ersten Schlagzeugkauf vor. Und bis auf einen Drumteppich und ein Paar Sticks ist beim Stagestar wirklich alles enthalten. In den zwei recht schweren Kartons verbergen sich fünf Trommeln in den Kesselgrößen 20“ x 16“ Bassdrum, 10“ x 7“ und 12“ x 8“ Toms, 14“ x 13“ Standtom sowie eine 14“ x 5,5“ große Snare. Alle Kessel bestehen aus acht Millimeter starkem Pappelschichtholz und sind auf den Außenseiten mit der Folie Black Night Sparkle bezogen. Die Fellauflagekanten sind mit einem gut sichtbaren, recht spitzen Gegenschnitt von außen aufgebracht. Die Verarbeitung an sich ist – wie gewohnt in dieser Preisklasse – nicht besonders detailverliebt, es gibt aber an den Kesseln selbst keine Mängel zu vermelden.

Tama Stagestar Shells
Fotostrecke: 5 Bilder Einmal auspacken: die Einzelteile des Stagestar 20 auf einen Blick.

Die Snare und die Bassdrum werden mit je acht Spannschrauben pro Seite auf Stimmung gebracht, alle drei Toms haben eine sogenannte Sechserteilung. Die Spannreifen sind einfache, dreifach geflanschte Stahlmodelle in 1,6 Millimeter Stärke, während die Bassdrum mit robusten Kunststoffspannreifen ausgestattet ist. Bis auf die Bassdrum und das Standtom sind schon alle Trommeln befellt. Ein Tipp an dieser Stelle: Wer sich mit dem Zusammenbau des Sets schwer tut – denn eine Aufbauanleitung liegt nicht bei –, kann sich beim entsprechenden Thomann-Ratgeber Hilfe holen.

Bei den Fellen wird sichtbar gespart

Den größten Sparfaktor vollzieht Tama bei den Fellen des Stagestar 20, insbesondere die einlagigen klaren Tomfelle sind von sehr einfacher Machart und zeigen bereits nach kurzer Spielzeit kleine Dellen. Selbiges gilt auch für das beschichtete Snarefell. Dagegen wirken die vorgedämpften Bassdrum-Felle etwas haltbarer.

Die Messingbecken stammen von Meinl 

Ein 18“ Crash-Ride und eine 14“ Hi-Hat aus Meinl’s BCS-Serie runden das Paket ab. Dabei handelt es sich um maschinell gepresste Messingbecken. Da es kein separates Crash- und Ridebecken gibt, muss das 18“ Modell für beide Aufgaben, also Crash und Ride, fungieren. Wie das komplette Set klingt, erfahrt ihr im folgenden Praxisteil.

Fotostrecke: 5 Bilder Nicht nur Trommeln, zum Paket gehört auch dieses Gestänge.

Die Hardware ist an das Design der höheren Serien angelehnt

Tama ist bekannt für seine robuste und intelligent designte Hardware. Das Stagestar muss mit wesentlich einfacheren Versionen auskommen, aber optisch ist insbesondere der Doppeltomhalter mit Kugelgelenken an die großen Geschwister angelehnt. Auch der Beckenständer mit ausziehbarem Galgenarm und der Snareständer – alle Stative sind doppelstrebig ausgeführt – machen einen robusten Eindruck. Ebenfalls enthalten ist eine Hi-Hat-Maschine mit fixer Federspannung und nicht drehbaren Beinen sowie eine Fußmaschine mit Doppelkettenantrieb. Der Drummersitz mit relativ kleiner und harter Sitzfläche lässt sich per Spindel in der Höhe anpassen, allerdings löst sich der Sicherungsring für die Spindel nach recht kurzer Zeit. Aber für den Anfang ist man mit dem Hardware-Set auf jeden Fall gut ausgestattet. Ich hätte mir ein weiteres Beckenstativ und ein drittes Becken an Stelle des eher unbequemen Hockers gewünscht. 

So klingt das Tama Stagestar 20 Set

Für die Soundfiles habe ich euch das Set zuerst einmal in der Werksausstattung aufgenommen. Die Trommeln sind dabei in einer mittleren Stimmung. Die dünnen Tomfelle klingen für meine Ohren am besten, wenn sie in etwas höherer Stimmung, bzw. etwas stärker gespannt sind. Die Bassdrum habe ich von innen mit einem kleinen Kissen gedämpft, damit sie nicht so lange ausklingt. Im zweiten Take sind die Toms und die Snare leicht gedämpft, was den Sound eine Spur aufgeräumter macht.

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Audio Samples
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Mittlere Stimmung Mittlere Stimmung, leicht gedämpft

Mit Markenfellen wird es wesentlich interessanter

Natürlich ist es immer wieder interessant, wie so ein preisgünstiges Set mit Markenfellen klingt, bzw. wie viel Potential da noch unter der Haube schlummert? Und da ist tatsächlich einiges rauszuholen. Mit den doppellagigen Evans G2 Clear Fellen klingen die Toms wesentlich punchiger und fetter. Auch die Snare klingt mit dem UV1-Schlagfell ausgewogener und eine ganze Spur crisper. Am besten klingt sie für meinen Geschmack in mittleren bis hohen Lagen, mit Dämpfung kann man sie aber auch mit tief gestimmtem Schlagfell spielen. Die Bassdrum ist mit einem gelochten Resonanzfell etwas bassärmer, verfügt dafür aber über mehr Attack im Gesamtklang. Wie für Einsteigersets aus Pappelholz üblich, klingt das Stagestar 20 eher weich und etwas pappig, auch gehört es nicht zu den lautesten Sets – was durchaus ein Vorteil sein kann, wenn es nicht vorrangig um Lautstärke geht. Hier kommen noch zwei Soundfiles mit den Markenfellen. Im oben verlinkten Video zum Test habe ich euch auch nochmal ein Hörbeispiel mit B20-Becken aus meinem Fundus aufgenommen.

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Tiefe Stimmung – Markenfelle Mittlere Stimmung, hohe Snare – Markenfelle

FAZIT

Wer direkt mit einem Markenset unterhalb von 700 Euro starten möchte, bekommt mit dem Tama Stagestar 20 ein recht reizvolles Angebot. Das Kit beinhaltet einen (fast) kompletten Hardware-Satz und zwei Messingbecken von Meinl, die für das Erlernen der ersten Beats absolut ausreichen. An Stelle des recht harten Drumhockers wäre mir ein zweites Beckenstativ plus Crashbecken allerdings lieber gewesen. Und auch bei den Fellen gibt es erhebliches Aufstockpotential, insbesondere was die Schlagfelle von Snare und Toms betrifft. Es ist in der Tat etwas ärgerlich, dass der Hersteller hier so spart. Denn wie man auf den Soundfiles hören kann, lassen sich dem preisgünstigen Kit mit Markenfellen richtig amtliche Klänge entlocken. Das sollte man bei der Anschaffung am besten direkt mit einkalkulieren.  

Steht zu einem recht günstigen Preis gut da, vor allem mit Markenfellen kann man ihm auch gute Sounds entlocken: das Tama Stagestar 20.
Steht zu einem recht günstigen Preis gut da, vor allem mit Markenfellen kann man ihm auch gute Sounds entlocken: das Tama Stagestar 20.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Erstausstattung und Verarbeitung
  • robuste Hardware
  • inkl. Meinl-Becken aus Messing
  • viel Klangpotential mit Markenfellen
Contra
  • wenig haltbare Tomfelle
  • nur ein Crash-Ride dabei
Artikelbild
Tama Stagestar 20 Schlagzeug Test
Für 675,00€ bei
  • Hersteller: Tama
  • Bezeichnung: Stagestar 20
  • Herkunftsland: China
  • Kessel: 8mm Wandstärke, Pappelholz
  • Finish: Black Night Sparkle, foliert
  • Kesselhardware: verchromt
  • Kesselgrößen:
  • 20“ x 16“ Bassdrum
  • 10“ x 7“, 12“ x 8“ Toms
  • 14“ x 13“ Floortom
  • 14“ x 5,5“ Snare
  • Hardware:
  • Doppeltomhalterung
  • Beckenstativ mit Galgen
  • Snarestativ
  • Hi-Hat-Maschine
  • Fußmaschine
  • Drumhocker
  • Becken:
  • Meinl BCS 18“ Crash-Ride und 14“ Hi-Hat
  • Zubehör:
  • Stimmschlüssel, Sticker für Bassdrum-Spannreifen,
  • Ersatz-Stimmschrauben und Gewinde
  • Preis (Verkaufspreis 12/2023) EUR 675,-

Herstellerseite: https://www.tama.com/eu

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Günstiger Preis und vor allem mit Markenfellen auch gute Sounds: das Tama Stagestar 20.

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