Tama Starclassic Walnut / Birch 4pc Schlagzeug Test

Mit dem Tama Starclassic Walnut/Birch Drumkit haben wir eine der interessantesten Neuvorstellungen aus dem 2019er Portfolio des japanischen Herstellers zum Test vorliegen. Tama definiert mit diesem Set seine obere Mittelklasse neu, neben der neuen Holzzutat Walnuss hat das Kit ein paar Features an Bord, die vor allem professionelle und ambitionierte Spieler ansprechen sollen. 

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Mit Trommeln aus Bubingaholz sprang Tama seinerzeit als erste Company im großen Stil auf den westafrikanischen Tropenholz-Zug auf. Neben dem Tama Starclassic Bubinga und dem später eingeführten Star Bubinga waren besonders die etwas günstigeren Starclassic Performer Birch / Bubinga Sets ein Dauerbrenner im Programm. Durch das Washingtoner CITES Abkommen gerieten auch Musikinstrumente aus Tropenholz in den Fokus, das heißt, zu jedem Instrument, ganz gleich ob Streich-, Zupf- oder Schlaginstrument, braucht es inzwischen ein Handels-Zertifikat. Das könnte einer der Gründe dafür sein, dass Tama jetzt beim Nachfolger auf Walnuss statt Bubinga setzt. Die zweite Holzsorte, Birke, ist nach wie vor fester und größter Bestandteil der Kesselmixtur.  

Details

Roadtaugliche Optik und klassische Größen

Zum Test bekamen wir ein vierteiliges Shellset in den Größen 22“ x 16“ Bass Drum, 10“ x 8“ und 12“ x 9“ Toms und 16“ x 14“ Floor Tom. An Hardware findet sich neben drei Floortom-Beinen noch ein Doppeltomhalter für die Montage der beiden Toms auf der Bass Drum im Paket. Anhand der leicht veränderten Größen (mitteltiefe Bass Drum und etwas längere Hängetoms) kann man sehen, dass Tama einen Mittelweg geht. Ich bin gespannt, wie sich das auf den Sound auswirkt.
Neben einem fünfteiligen Set, das eine ungebohrte Bass Drum, kürzere Hängetoms sowie ein zweites Floor Tom im Gepäck hat, steht übrigens auch noch ein Basic Kit mit zwei Toms in 12“ x 8“  und 16“ x 16“ und einer 22“ x 14“ Bass Drum zur Auswahl. Bei fünf folierten Finishes und acht Lackierungen, die zwischen klassisch und experimentell ausfallen, hat der geneigte Käufer die Qual der Wahl. Daneben gibt es vier Snare Drums und ein großes Sortiment an auf Bestellung verfügbaren Einzeltrommeln. Hier kann man also wirklich nicht meckern.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Gebastel kann beginnen: so sieht das Set ausgepackt aus.

Die sechslagigen, sechs Millimeter starken Tomkessel bestehen aus zwei Innenlagen Walnuss und vier Lagen Birke, bei der acht Millimeter starken Bass Drum wird eine Lage Birkenholz verleimt. Unser Testset hat die Farbe Jade Silk, dabei handelt es sich um eine laubgrüne Delmar Folie im klassischen Ripple-Look, auch die Spannreifen der Bass Drum sind passend foliert. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen, im Vergleich zum damals getesteten Starclassic Maple fällt bei sehr genauem Hinsehen auf, dass die Gratungen der Walnuss/Birke-Kessel, insbesondere bei der Bass Drum, etwas weniger fein geschliffen und auch nicht aufwendig versiegelt sind. Mit steigenden Preisen jenseits der 2000 Euro-Marke steigt in der Regel auch das Augenmerk für die Verarbeitung in den ganz feinen Details. So zumindest meine Erfahrung der letzten Jahre mit den großen Herstellern Yamaha, Tama und Pearl.

Fotostrecke: 5 Bilder Mit 10“ x 8“ und 12“ x 9“ fallen die beiden Toms wieder etwas länger aus.

Schon beim Zusammenbau des Sets – die Bass Drum und das Floor Tom müssen noch mit Fellen bestückt werden – macht der wertige Look der Hardware großen Spaß. Leichtgängige Starclassic Lugs (zehn Stück sind es pro Seite bei der Bass Drum, sechs bzw. acht bei Toms und Floor Tom),  solide aber trotzdem relativ leichte Zink-Gussreifen auf den Toms und die gerasterten und mit dicken Gummis versehenen Teleskopbeine der Bass Drum sind alles feine Details, die einem die Arbeit erleichtern. Alle wichtigen Teile sind natürlich gummiunterlegt. Erwähnenswert ist, dass Tama bei dem Set zwar einen Doppeltomhalter verbaut, das Rohr des Halters aber nicht in die Bass Drum hereinragt, sondern mit einer Platte im Kesselinneren abgeschirmt ist. Alle drei Toms haben das Quick-Lock System verbaut, das heißt Tomhalter und Floortom-Beine können in einer gewünschten Position gesichert werden. Statt die Schraube zu lösen, legt man einen Schalter um und zieht beim Abbau die Trommel heraus. Der untere Part der Halterung verbleibt dann als Memory Clamp am Tomhalter oder Floortom-Bein. 

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Mehr Informationen

Das Quick-Lock System ist an allen Toms verbaut

Der MTH 1000 Tomhalter, der unter anderem auch beim S.L.P. Studio Maple Set zum Einsatz kommt, ist sehr flexibel einstellbar, nur die Höhenverstellung am oberen Teil des Halters ist aufgrund der ausladenden Dimensionierung der Quick-Lock Brackets etwas eingeschränkt. Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich beim ersten Aufbau, dass die beiden Hängetoms im montierten Zustand relativ großes seitliches Spiel haben. Nach ein wenig Recherche im Netz scheint das aber laut Tama kein Bug, sondern ein Feature zu sein, das mit „Sustain-Gewinn“ begründet wird. Im Spielbetrieb halten beide Toms optimal die Position und lassen sich mit der Star Cast Aufhängung – im Gegensatz zu Mapex’ Saturn-Version – auch direkt und präzise auf den gewünschten Neigungswinkel justieren. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass die Quick-Lock Halterung insbesondere für Spieler, die sich eine sehr starre Montage ihrer Trommeln wünschen, nicht die optimale Lösung ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Schraube festziehen, danach nur noch den Schalter umlegen, …

Wie üblich setzt Tama in der Starclassic Serie auf Felle aus dem Hause Evans. Die G2 Tomfelle sind doppelschichtig und klar, bei den Resonanzfellen setzt man auf etwas preisgünstigere PowerCraft II Versionen, die aber ohne Frage ihren Job machen. Die Bass Drum ist beidseitig mit vorgedämpften EQ4 Fellen bestückt. Auf geht’s in den Spieltest.

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