Praxis
Aluminium und Messing sind die wohl beliebtesten Metalle bei Snare Drums, besonders ersteres ist bei vielen Drummern und Produzenten wegen der kompakten, gut formbaren und vergleichsweise trockenen Klangcharakteristik beliebt. Ludwigs Acrolite oder Supraphonic sind hier die bekanntesten Modelle. Die etwas weicheren Metalle aus Bronze- und Kupferblech schwingen dafür mit viel Tiefgang und präsenteren Obertönen. Man könnte auch sagen, dass sie, ähnlich wie Messing auch, deutlich mehr eigenen Charakter haben. Wer so etwas sucht, könnte bei der Starphonic Copper Snare fündig werden. Denn hierbei handelt es sich um ein Modell – das wird mir nach dem ersten Anspielen direkt klar –, das reichlich Charakter und viel Bauch hat, aber auch viele „wilde“ Obertöne von sich gibt. Der tiefe, dünnwandige Kessel und das sehr schwingungsfreudige Kesselmaterial machen das Feinstimmen der Trommel, besonders ab der mittleren bis mittelhohen Lage, zum Geduldsspiel. Für Trommler, die eine eher kontrolliert klingende Trommel suchen und nicht viel oder überhaupt nicht dämpfen wollen, ist sie also nicht unbedingt die erste Wahl.
Mit der entsprechenden Dämpfung bekommt man die Trommel natürlich in „geregelte Bahnen“, dann geht aber auch wiederum ein ganz gehöriger Teil des charakteristischen und toll klingenden kupfernen Kesseltons flöten. Also das Gegenteil einer Ludwig Acrolite, die, tief und matschig gestimmt, erst mit richtig viel Dämpfung diesen charakteristischen Düsch-Sound bekommt.
Für dich ausgesucht
Kein Allrounder, sondern mehr eine Charakter-Snare für bestimmte Sounds
Die Starphonic Copper ist in meinen Ohren kein Allrounder, sondern kann vor allem ein paar Stimmungen richtig gut. In den tiefen (aber nicht ultratiefen) und mitteltiefen Lagen klingt sie weich und fett mit tollem Bauch, ideal beispielsweise für Americana Sounds. Bis in die mittleren Lagen nimmt der Anteil des Kesselton stetig zu, was sie in mittelhohen bis hohen Lagen mitunter etwas „topfig” klingen lässt. Ganz hoch gestimmt, profitiert sie von dem tiefen Kessel und singt vergleichsweise kurz mit schönem Fundament darunter. Hier erübrigt sich dann auch jegliche Dämpfung. Alles in allem ist das Handling toll und, dem Preisschild entsprechend, auf professionellem Niveau. Die Teppichspannung lässt sich einfach und präzise regulieren, die Stimmschrauben laufen weich, und trotzdem bleibt die Trommel stimmstabil. Im Video habe ich am Ende noch ein paar Soundfiles mit einem Remo CS Schlagfell aufgenommen. Auch wenn das G1 eine Menge Stimmungen mitmacht, hatte ich nach dem Fellwechsel den Eindruck, dass die Snare mit dem CS noch eine Spur kompakter und durchsetzungsfähiger klingt.