Praxis
Grau ist alle Theorie
Ich habe einen Kopfhörer angeschlossen und bin mit dem Tascam DR05-X direkt vor die Tür gegangen, um ein bisschen Atmosphäre von draußen einzufangen. Dafür drückt man das erste Mal auf die Recordtaste und aktiviert den Aufnahmemodus. Direkt hört man ein wunderbar räumliches, breites Klangbild auf dem Kopfhörer. Im Menü habe ich durch ein paar Klicks den Pegelmodus auf automatisch geschaltet und den Pegelabgleich eingeschaltet. Nichts muss bestätigt werden, Auswählen reicht aus. Sofort wird das Signal auf dem Kopfhörer lauter und die Pegelanzeige im Display größer. Bei erneutem Drücken der Recordtaste startet die Aufnahme und die rot blinkende LED am oberen Ende des Displays schaltet auf ein durchgängiges Leuchten um. Trotz des im Vorfeld der Aufnahme eingeschalteten Trittschallfilters von 80 Hz, welches auch bei Windgeräuschen helfen soll, kann man die Windgeräusche nicht ganz eliminieren.
Bei der zweiten Aufnahme liegt der DR05-X einfach auf meinem Schreibtisch und ich sitze mit der Akustikgitarre davor. Ich habe die Gitarre einmal einzeln aufgenommen, um den relativ breiten Klang zu zeigen, den der Tascam DR05-X aufnimmt. Kommt aber der Gesang dazu (wie bei Aufnahme drei), drücken sich die beiden Signale sozusagen gegenseitig weg. Wobei das bei der von mir gewählten automatischen Pegeleinstellung eigentlich auch keine Überraschung darstellt.
Die letzte Aufnahme zeigt eine reine Gesangsaufnahme. Auch hier greift trotz des „Soundchecks“ im Aufnahmemodus der Limiter bei der tatsächlichen Aufnahme hart ein. Aber auch hier hört man fast keine Nebengeräusche, Rauschen oder ähnliches und einen räumlichen Klang. Leider muss aber erwähnt werden, dass jede Bewegung an der Oberfläche des Handheld-Recorders mit aufgenommen wird und somit nur bei einem liegenden Audiorecorder störungsfrei aufgezeichnet wird.
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Der DR05-X kann noch mehr
Auch wenn hier keine Aufnahmen in Studioqualität entstehen, hat der DR05-X einiges zu bieten. Die Größe der Aufnahme ist wählbar: MP3 mit 64 bis 320 kBit oder unkomprimierte WAV-Datei in 16 oder 24 Bit, bei einer Abtastrate von bis zu 96 kHz. Einstellbar ist auch, ob mono oder stereo aufgezeichnet werden soll. Das bereits erwähnte Trittschallfilter (Low Cut) ist zwischen 40 und 220 Hz einsetzbar. Natürlich kann man den wie alle anderen Effekte und EQs auch ausgeschaltet lassen. Sechs verschiedene Hallräume und Reverbs lassen sich auch noch nachträglich zu Aufnahmen hinzufügen, genauso wie eine Anhebung oder Absenkung von Höhen, Mitten und Bässen. Für Übungszwecke kann man bei Aufnahmen Marker setzen und innerhalb dieser Marker einen Loop laufen lassen sowie Aufnahmen verlangsamen oder schneller abspielen. Auch an ein Stimmgerät haben die Macher des Tascam DR05-X gedacht und an eine vorgezogene Aufnahme, die zwei Sekunden mit aufnimmt, bevor die Recordtaste das zweite Mal (also zur Aufnahme) gedrückt wurde.
Ari Ahrendt sagt:
#1 - 17.11.2020 um 09:53 Uhr
Guten Tag, folgender Satz bleibt irgendwie offen und wird nicht genauer erklärt: "Auch wenn hier keine Aufnahmen in Studioqualität entstehen"... Warum sagst du das? Das ist mehr eine Einschätzung, aber ich hätte gern Fakten, was genau das Problem ist. Sind die Mics dumpf? PreAmps zu rauschintensiv? Stereobild zu schmal? Was ist, wenn man gar kein Stereo benötigt? Also wie genau kommst du zu der Aussage? Was steckt dahinter? Vielen Dank!
Lennart Salomon sagt:
#1.1 - 18.11.2020 um 11:06 Uhr
Moin moin,
In der Tat handelt es sich um meine Einschätzung:
Ich gehe davon aus, dass eine Aufnahme mit einem Groß- oder auch Kleinmembran Mikrofon, das an einen Pre-Amp angeschlossen wird und dann durch ein Interface auf eine DAW oder Bandmaschine läuft, bessere klangliche Ergebnisse liefert, als eine Aufnahme mit einem Elektret Mikro und eingebautem Wandler, welches in ein handgroßes Diktiergerät verbaut ist.
Diese Erfahrungswerte habe ich zugrunde gelegt und bin davon ausgegangen, das nicht mit Zahlen oder Bauteilen belegen zu müssen.
Hoffentlich hilft dir diese Antwort bei einer Entscheidungsfindung.
Viele Grüße!
Antwort auf #1 von Ari Ahrendt
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenArthur sagt:
#1.1.1 - 23.02.2021 um 21:46 Uhr
Hallo. Hast du allenfalls einen direkten Vergleich zu einem Studio-Setup gemacht? Würde mich schon interessieren, wie gross da die hörbaren Unterschiede sind zu Einstiegs-/Mittelklasse-Kleinmembran Mikrofonen in einem A/B-Vergleich. Beste Grüsse
Antwort auf #1.1 von Lennart Salomon
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenLennart Salomon sagt:
#1.1.1.1 - 24.02.2021 um 14:33 Uhr
Moin Arthur,
Wie ich schon in meiner Antwort oben schrieb ist der Vergleich zwischen einem Diktiergerät im 100 Euro Preissegment zu einem Studio Setup welches einen fünfstelligen, oder gar sechsstelligen Equipment Wert hat natürlich hörbar. Du hast alleine schon durch ein Großmembran und den Vorverstärker ganz andere Frequenzbereiche, die aufgenommen werden.
Ganz platt gesagt: Es muss ja auch einen Grund geben, warum professionelles Studio Equipment deutlich teurer ist. :-)
Antwort auf #1.1.1 von Arthur
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenCarsten sagt:
#2 - 17.01.2023 um 17:44 Uhr
ich finde das prerecord nicht? mit pb.cont kann ich nur 5 oder 10 Sekunden verzögern... 😞
Steffen sagt:
#3 - 17.01.2024 um 18:42 Uhr
Hi, ich habe heute einen Dr-05x erhalten. Leider habe ich ein starkes Hintergrundrauschen. Welche Einstellungen kann ich verändern, dass dies leiser wird? Danke und Grüsse Steffen