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Tascam DR-10SG Test

Praxis

Bedienung

Im Betrieb merkt man das zusätzliche Gewicht des Tascam DR-10SG auf einer DSLR kaum. Allerdings muss man vorsichtig sein, nicht das Mikrofon oder den Geräuschdämpfungsarm als bequemen Tragegriff zu missbrauchen. Dies würden beide wohl nicht überstehen und es bestünde die Gefahr, dass die empfindliche DSLR unsanft auf dem Boden aufsetzt.

Tascams DR-10SG auf einer Canon EOS 5D Mark III
Tascams DR-10SG auf einer Canon EOS 5D Mark III

Die einstellbaren Aufnahme-Optionen und das Bedienkonzept sind sehr an der Praxis orientiert. Limiter, Auto Level und Dualaufnahme geben Hilfestellung und Sicherheit bei der richtigen Aussteuerung der Aufnahme. Die dreistufige Aufnahmepegelanzeige gibt zumindest eine ungefähre Orientierung bei der manuellen Aussteuerung über die Tasten auf der Rückseite. Die Positionen dieser LEDs und Tasten sind gut gewählt, sie befinden sich immer im Blick und im direkten Zugriff – genauso wie die Tasten für die Lautstärke des Kopfhörerausgangs. Steht man selbst vor der Kamera, kann man die Aussteuerung nicht einsehen, was jedoch gerade für Podcaster wünschenswert sein dürfte.Außerdem gibt es leider keine Möglichkeit sich die noch verfügbare Aufnahmezeit während einer Aufnahme anzeigen zu lassen. Noch ein weiterer Punkt kann in der Praxis etwas umständlich werden: Eine Aufnahme lässt sich nur starten, wenn man nicht im Menü unterwegs ist. Der Aufnahmeknopf ist erst wieder aktiv, wenn man das Menü verlassen hat.
Den Benutzern des DR-10SG möchte ich empfehlen, die Festlegung des Aufnahmepegels und alle anderen Einstellungen, auch den richtigen Monitorpegel, vor dem Starten der eigentlichen Aufnahme vorzunehmen. Denn durch die direkte Verbindung des Recorders mit dem Mikrofon werden alle Geräusche, welche durch das Drücken der Taster entstehen, ganz erheblich in der Aufnahme zu hören sein, was diese unbrauchbar macht.

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Bediengeräusche beim Ändern des Aufnahmepegels

Klangqualität

Die gebotene Klangqualität ist ordentlich und der in vielen Kameras verbauten Mikrofone überlegen. Im direkten Vergleich mit anderen Richtrohrmikrofonen liefert das des DR-10SG weniger Brillanz, dafür aber mehr Pegel im Tiefbassbereich unter 31 Hz. Dies lässt sich zwar ohne Weiteres mit einem Equalizer in der Post-Pro ausgleichen, aber man muss eben noch einmal eingreifen. Die vier vorgegebenen EQ-Voreinstellungen des DR-10SG sind Natural, Standard, Interview und Field. An diesem Punkt ist die Bedienungsanleitung nicht sehr detailliert, es werden nur die vorgesehenen Einsatzgebiete der Voreinstellungen angegeben. Leider wird mit keinem Wort erwähnt was die Voreinstellungen genau bewirken.

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Ausschnitt eines Konzertmitschnitts

Die Richtwirkung des DR-10SG ist, wie in dem Beispiel zu hören, für die meisten Anwendungen ausreichend. Für Interviewsituationen mit einer Entfernung von unter 2 m zu den Protagonisten ist sie selbst auf Messen mit viel Publikum noch zufriedenstellend. Ein engerer Winkel wäre wahrscheinlich nur mit einem längeren Interferenzrohr realisierbar, was aber auf Kosten der Handlichkeit und der Mobilität ginge.

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Aufnahme am offenen Studiofenster Ausschnitt aus einem Gesprächsmitschnitt während einer Messe

Falls doch einmal eine stärkere Fokussierung benötigt wird, kann man den kleinen Tascam auch auf ein Einbeinstativ schrauben und dieses dann als Tonangel verwenden, um näher an die Klangquelle zu kommen. Da Recorder und Mikrofon fest verbunden sind muss man sich dabei noch nicht einmal Gedanken um Kabel machen – eine Überwachung des Aufnahmepegels ist dann allerdings nur noch schwer möglich. Die automatische Aussteuerung, der Limiter und die pegelreduzierte Backup-Aufnahme sind besonders in solchen Fällen hilfreiche Assistenten.

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