Details
Das Tascam DP-008 wird in einem soliden Pappkarton ausgeliefert, und das Zubehör beinhaltet neben den üblichen Bedienungsanleitungen in allen Sprachen vier 1,5-V-Batterien und ein USB-Kabel. Ein Netzteil muss separat geordert werden, was aber auf jeden Fall empfehlenswert ist.
Das Erste, was sehr positiv auffällt, ist das geringe Gewicht von gerade einmal 600 Gramm ohne Batterien. Auch die Abmessungen von 221 mm x 36 mm x 127 mm machen das Tascam DP 08 zum Handtaschenstudio.
Die wichtigste Information vorab: Das Tascam DP-008 verfügt zwar über acht Kanäle, gleichzeitig aufnehmen kann man jedoch nur zwei. Auf der Rückseite des Gerätes befinden sich die Eingänge. Zur Auswahl stehen jeweils zwei XLR- und zwei Klinkenbuchsen, Letztere lassen sich per Schiebeschalter an Gitarren- oder Mic/Line-Signale anpassen. An die XLR-Eingänge können auch Mikrofone angeschlossen werden, die 48V-Phantomspeisung benötigen. Weiterhin finden wir hier zwei Line-Out Cinchbuchsen, einen Miniklinken-Kopfhörerausgang mit Lautstärkeregler und den Klinkenanschluss für einen externen Fußschalter, der die Start- und Stop-Funktion des Recorders bedient.
Einen der größten Pluspunkte des Tascam DP-008 sehe ich in den zwei integrierten Mikrofonen. Mit ihrer Hilfe kann man, so wie man es früher auch von analogen Kassettenrekordern gewohnt war, direkt und ohne externe Hilfsmittel aufnehmen.
An der rechten Seite des Gerätes befindet sich der Einschub für die mitgelieferte 2 GB SD-RAM Karte, wahlweise finden hier SB HC Karten bis zu 32 GB Platz. Das System verwendet dabei zwei unterschiedliche Dateisysteme, ein eigenes Tascam-Format und eine Partition für das FAT32-Format. Dieses kann sowohl von Windows- wie von Mac-Computern gelesen werden. Auf dieser Partition werden fertige WAV Files 44,1 kHz/16Bit sowie Backup-Dateien abgelegt.
Auf der Rückseite findet sich auch der obligatorische USB-Anschluss für die Verbindung zu einem Computer. Das DP-008 wird dort als externer Datenträger gemountet und auf dem Desktop erscheint die integrierte SD-Karte und ausschließlich die Dateien, die sich auf der FAT 32 Partition befinden. Mehr dazu später.
Weiter stehen hier noch der Anschluss für das Netzteil und eine Security-Lock-Öffnung für den Anschluss eines Diebstahlschutzes bereit, wie man es von Laptopcomputern gewohnt ist.
Auf der Unterseite des Gerätes ist das Batteriefach für die mitgelieferten vier 1,5-V-Mignon-Zellen integriert, die laut Tascam Energie für fünf bis sechs Stunden liefern. Für den „Wanderbetrieb“ empfiehlt es sich also, Ersatzbatterien oder Akkus mitzunehmen.
Die Bedienelemente
Sämtliche Kernfunktionen sind über die Oberfläche abrufbar, die sich einfach und übersichtlich gestaltet. Für Freunde und Fans des analogen Zugriffs gibt es pro Kanal drei handliche, leichtgängige Potentiometer für die Funktionen Lautstärke, Panorama und Hall. Drei weitere befinden sich am oberen Rand und sind zuständig für die Funktionen Eingangsempfindlichkeit der Kanäle A und B sowie für den Master-Lautstärkeregler. Die wichtigsten Prozesse für einen schnellen Mix sind also über herkömmliche Regler abgedeckt. Allerdings verzichtet man auf „total recall“. Das heißt, die Potistellungen sind nicht als Songparameter abspeicherbar. Andererseits ist ein Arbeitsmix bei einer Maximalanzahl von acht Spuren sehr schnell erstellt. Eine „total recall“-Lösung wäre auf Kosten der einfachen Bedienbarkeit und wohl kaum zu diesem Preis zu realisieren.
Rechts unten befindet sich die Steuereinheit des Aufnahmegerätes. Die Symbole entsprechen dabei denen, die man zum Beispiel von früheren portablen Kassettenrekordern gewohnt war. So gibt es Tasten für die Funktionen Stopp, Play, Aufnahme (Punch in), Vor- und Zurückspulen sowie die Möglichkeit, eine Wiederholungstaste zu aktivieren, die den Song innerhalb vorher definierter Looppunkte wiederholen lässt. Rechts oben befindet sich ein kleines beleuchtetes LCD-Display mit vier Tasten, die ihre Funktion jeweils aus dem Menü ableiten, das gerade im Display sichtbar ist.
Sämtliche Dateiwerte, die im Display erscheinen, lassen sich über ein sogenanntes Data-Wheel steuern.
Den weiteren 13 kleinen Schaltern auf der Oberfläche sind folgende Funktionen zugeordnet:
Standby/On
Schaltet das Gerät an und aus.
Aufnahmemodus (Rec Mode)
Dieser Schalter wählt zwischen vier verschiedenen Funktionen (Multi Track, Bounce, Master Rec., Master Play).
Phantomspeisung an/aus (Phantom)
Wie bereits erwähnt, lassen sich an die zwei XLR-Buchsen neben dynamischen Mikrofonen auch Kondensatormikrofone anschließen, die 48-V-Phantomspeisung benötigen.
Eingangs Einstellungen (Input Setting)
Hier kann man auswählen, welche beiden der verfügbaren Eingänge man für die momentane Aufnahme aktivieren möchte. Die Eingangstypen lassen sich dabei kombinieren, so zum Beispiel ein Klinkeneingang für eine Gitarre und ein XLR-Eingang für ein Mikrofon oder aber auch eines der integrierten Mikrofone des DP-008.
Zuordnung der Spuren (Assign)
Mit dieser Taste ordnet man den zuvor ausgewählten Eingängen eine Aufnahmespur zu.
Hall (Reverb)
Das DP-008 verfügt über sechs Hallsimulationen. Die maximale Hallzeit beträgt 3,2 Sekunden.
Equalizer (EQ)
Jeder Spur kann man einen zweikanaligen Equalizer zuordnen, dessen Centerfrequenz wählbar ist. Der Equalizer kann auch mit aufgenommen werden, was aber eher nicht empfehlenswert ist, da man das Signal nachher nur noch schwer korrigieren kann.
Drückt man die Hall- und Equalizer-Tasten gleichzeitig, aktiviert man die Funktion “Mute”, die einzelne Spuren im Playback stummschaltet.
Home
Über diese Taste kommt man stets wieder zurück auf den Anfangsbildschirm des Displays, egal, in welchem Menübereich man sich gerade befindet.
Stimmgerät (Tuner)
An Bord des DP-008 befindet sich auch ein brauchbares chromatisches Stimmgerät. Es ist von 435-445 Hz kalibrierbar und verfügt für einen frei wählbaren Stimmton über einen Tongenerator.
History
Über diese Funktion kann man stets auf eine ältere Aufnahmeversion des aktuellen Titels zurückgreifen. Anhand einer Liste, die auf dem Display erscheint, lassen sich mehrere Arbeitsschritte rückgängig machen.
Menü (Menu)
Wie der Name schon sagt, aktiviert diese Taste den Zugriff auf das Display-Menü.
Metronom (Metronome)
Das integrierte Metronom funktioniert wahlweise im Wiedergabe- und Aufnahmemodus, wobei das Tempo zwischen 20-250 BPM einstellbar ist. Zur Auswahl stehen zwölf verschiedene Metronomssounds.
UN/REDO (um zu einer vorherigen Version zurückzukehren)
Mit dieser Taste schaltet man zwischen dem letzten und dem aktuellen Arbeitsschritt hin und her, sodass man mühelos verschiedene Versionen vergleichen kann.
Peter sagt:
#1 - 20.05.2015 um 21:32 Uhr
Wo sind die Unterschiede zum neuen 008EX ?
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#2 - 25.05.2015 um 19:08 Uhr
Hallo Peter, die wesentlichen Unterschiede sind meines Wissens Input- und Mastering-Effekte. Grüße, Nick
Martinair sagt:
#3 - 21.04.2020 um 00:49 Uhr
Wie wird eigentlich sichergestellt dass die spuren synchron laufen?Midi Clock wird ebenfalls nicht unterstützt , ich hätte das teil gerne als looper im live einsatz verwendet.
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#3.1 - 21.04.2020 um 08:04 Uhr
Hallo Martinair,ich habe deswegen mal versucht, ob ich den Autoren von damals noch erreiche. Die Frage ist auch, ob er sich erinnert: Der Test ist von 2011. Ansonsten kannst Du auch bei TEAC/Tascam nachfragen, vielleicht kennt da noch jemand was über das Gerät. Oftmals gibt es auch Manuals von Legacy-Produkten auf den (internationalen) Webseiten.Beste Grüße
Nick Mavridis (Redaktion Recording)
Antwort auf #3 von Martinair
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenNick (Redaktion Recording) sagt:
#3.1.1 - 21.04.2020 um 09:45 Uhr
So, ich habe auch schon eine Antwort: "Also, wie die Spuren intern synchron gehalten werden weiß ich nicht, aber sie laufen synchron. Ich erinnere mich, dass das Konzept auf "schnell zu bedienender, portabler Stand-Alone Multitrackrecorder" ausgelegt ist, daher auch keine Midianbindung. Es ist eher gedacht für Musiker, die schnell Ideen festhalten wollen, wie mit einer analogen Mehrspurbandmaschine. Als Looper lässt sich das DP-008 nicht verwenden, sehr wohl aber als Audioplayer zum Einspielen von Playbacks." Ich hoffe, dass Dir das hilft. :-) Grüße, Nick
Antwort auf #3.1 von Nick (Redaktion Recording)
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