TC Electronic BG500 115/210 Test

Details

Das Erscheinungsbild der BG500 Combos ist im Vergleich zur teureren Serie um den RH450 wesentlich konventioneller. Das wuchtige Gehäuse aus Pressholz ist mit schwarzem Nadelfilz überzogen und mit Kunststoff-Stapelecken vor Beschädigungen geschützt, an den Seiten laden zwei robuste Stahlklappgriffe zum Transport ein. Der Tweeter und die Lautsprecher aus dem Hause Eminence, entweder 2 x 10 Zoll beim BG500-210 oder 1 x 15 Zoll beim BG500-115, sitzen hinter einem schwarzen, sehr stabilen Lochgitter mit dem Firmenlogo. Die gesamte Konstruktion macht einen äußerst soliden und strapazierfähigen Eindruck, die Verarbeitung des in China hergestellten Amps ist wirklich tadellos.

Der Verstärker liefert satte 500W Ausgangsleistung und bietet damit genügend Reserven für Clubgigs oder als Monitor in etwas größeren Räumen. Seltsam finde ich allerdings, dass es keine Anschlussmöglichkeit für Zusatzlautsprecher gibt, denn damit könnte man die BG500 Combos mit ihrer Power zu richtig erwachsenen Bassanlagen umfunktionieren – schade.

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, hat TC einige Features aus den RH-Amps übernommen. Hierzu zählt Spectracomp, ein Multiband-Kompressor, der Bässe, Mitten und Höhen getrennt voneinander bearbeitet und so die Dynamik des Sounds erhalten soll. Auch Tubetone ist schon von der teuren Serie bekannt, eine Röhrensimulation, die Vor- und Endstufensound eines Röhrenamps abbilden soll. TC ist nämlich der Meinung, dass nur beide Komponenten den echten Tube-Sound generieren, während die meisten anderen Transistor-Bassamps nur eine Vorstufenröhre einsetzen, um den Klang wärmer zu färben. Sowohl „Spectracomp“ als auch „Tubetone“ werden auf der Frontplatte durch jeweils ein Poti zum stufenlosen Regeln repräsentiert, weitere Einstellmöglichkeiten sind nicht vorhanden. Das Stimmgerät gibt es beim BG500 in einer abgespeckten Version, nicht chromatisch, sondern nur für die Saiten B, E, A, D und G in der Standardstimmung eines Fünfsaiters; Sechssaiter oder andere Tunings bleiben also auf der Strecke. Die optische Anzeige des Tuners arbeitet mit kleinen LEDs, die auch bei schummrigem Clublicht gut abzulesen sind. Der Tuner-/ Mute-Schalter rechts der LEDs schaltet die Lautsprecher ab, damit Bandkollegen vom Stimmvorgang verschont bleiben, aktiviert aber auch gleichzeitig die Doppelfunktion der LEDs, die bei deaktiviertem Tuner die Gain-Reduktion des Kompressors und die Einstellungen der Presets anzeigen. Jedes der drei Presets hat einen Taster, mit dem sämtliche Einstellungen inklusive Tubetone, Spectracomb, Tweetertone abgerufen oder gespeichert werden können. Die Preset-Sektion ist ein ebenfalls vom RH450 übernommenes sehr praktisches Feature. Zusätzlich hat TC dem BG500 zwei Contour-Taster spendiert, dahinter verbergen sich zwei EQ-Settings mit Mittenabsenkung, vergleichbar mit den Einstellungen Enhance oder Slap anderer Bassamps.

Auch den Tweetertone-Regler gibt es bisher nur beim BG500. Wie der Name vermuten lässt, ist er für den Pegel des Tweeters zuständig, allerdings nicht nur in Form eines Lautstärkereglers, denn er beeinflusst die Höhenwiedergabe zusätzlich durch Einsatz von Filtern, ähnlich dem „VLE“ von Markbass-Verstärkern. Zur weiteren Klangbearbeitung steht ein traditioneller 4-Band-EQ mit feststehenden Frequenzen zur Verfügung. Die Front  hat außer dem Klinkeneingang für passive und aktive Bässe noch weitere Anschlüsse zu bieten, nämlich den immer wieder gerne gesehenen, weil praktischen Cinch-Anschluss für externe Quellen wie MP3 Spieler, eine Klinkenbuchse für Kopfhörer, die sämtliche Lautsprecher stummschaltet, und einen symmetrischen XLR-Ausgang mit Pre- / Post-Schalter. Was will man mehr. Der Netzschalter sitzt auf der Rückseite, ist aber dennoch gut zu erreichen.

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