Praxis
Auch dem Kritikpunkt vieler Gitarristen und Tonfreaks bezüglich der Klangqualität-Räuberei einiger Looper-Pedale hat man sich im Hause TC Electronic angenommen. Die meisten Looper arbeiten ohne True Bypass – und genau den haben die Dänen beim Ditto integriert. Mehr sogar noch. Selbst wenn der Looper aktiviert ist, durchläuft das direkte Gitarrensignal nicht den digitalen Schaltkreis, sondern wird analog durchgeschleift. TC bezeichnet das Ganze als „Analog Dry Through“. Intern arbeitet der Ditto mit unkomprimierten 24-Bit, auch die Qualität der aufgenommenen Loops ist also sehr hochwertig. Ihr könnt euch davon weiter unten in diesem Test überzeugen.
Der Schalter ist sehr leichtgängig und hat keinen Druckpunkt, was für das „Loopen“ natürlich sehr angenehm ist. Denn ein definierter Druckpunkt ist in dieser Disziplin eher hinderlich. Beim Loopen muss man sehr genau schalten, eine Verzögerung durch einen Wiederstand im Schalter kann sehr schnell zu unrunden Loops führen.
Unity Gain gibt es bei voll aufgedrehtem Volume-Regler. Das macht Sinn, denn der Loop muss nicht lauter als das Gitarrensignal sein. Dadurch hat man einen großen Regelweg zur Verfügung, um die Lautstärke des Loops sehr feinfühlig zu justieren. Die Bedienung mit dem einen Schalter funktioniert gut, lediglich das Ausschalten mit zwei kurzen Schaltbefehlen hintereinander benötigt etwas Übung, möchte man den Loop direkt auf der ´1´ beenden. Bei meinen Versuchen hat es in den meisten Tempi aber mit einem Tritt auf der ´4+´ und der ´1´ bestens funktioniert. Wenn man den Loop gleich löschen möchte, dann sollte man das Pedal beim zweiten Tritt gedrückt halten. Das ist nämlich die einzige Möglichkeit, den Loop zu löschen, ohne ihn kurzzeitig zu aktivieren. Das Löschen eines Loops im „Ruhezustand“ ist leider mit einem kurzen Geräusch verbunden, denn beim Treten des Schalters wird der Loop zunächst einmal kurz gestartet, hält man das Pedal, dauert es ca. eine Sekunde und dann ist wieder Ruhe, da der Ditto erkannt hat, dass der Gitarrist löschen möchte. Das ist aber leider auch nicht anders zu lösen, wenn man nur einen Schalter zur Verfügung hat. Die einzige Möglichkeit ein geräuschfreies Löschen zu realisieren, ist den Volume-Regler komplett zurückzudrehen.
Hörbeispiele
Wir beginnen unsere Audio-Session gleich mit dem absoluten Erbsenzähler-Test. Zu diesem Zweck habe ich meinen leicht angezerrten Marshall Plexi ins Spiel gebracht, denn er reagiert in einer solchen Einstellung sehr feinfühlig auf das eingespeiste Signal – fehlende Frequenzen oder Pegelunterschiede werden so sehr schnell durch eine Veränderung des gelieferten Verzerrungsgrades entlarvt.
Ich habe drei Beispiele aufgenommen, einmal die direkte Verbindung von Gitarre zum Amp (ohne Ditto), dann den Ditto im Bypass-Modus und zum Schluss den Ditto mit aufgenommenem Loop. Selbstverständlich immer mit dem gleichen Riff, bei dem ich zu Beginn leicht angeschlagen habe, um zu testen, ob der Ditto die dynamische Bandbreite in irgendeiner Art und Weise beschneidet. Das Ergebnis kann sich hören lassen, der Klangunterschied ist tatsächlich minimal. Bei den leisen Tönen kommt die Aufnahme des Loops etwas matter aus den Speakern, aber das ist auch der einzige Unterschied. Prinzipiell ist das sogar noch positiv, da der Loop-Sound dadurch schon leicht in den Hintergrund wandert – wo er ja eigentlich auch hin soll. Der Volume-Regler am Ditto war übrigens voll aufgedreht.
Für dich ausgesucht
Beim nächsten Beispiel habe ich den Ditto ans Ende meines Effektboards geschnallt und mit allerhand schmutzigen Zerrsounds gefüttert und übereinander gelagert. Auch das hat er sehr gut weggesteckt. Hier ist der komplette Loop inklusive des Einspiel-Vorgangs. Der Volume-Regler stand hier auf 14 Uhr.